Radsport: Marc Hirschi hat wieder zugeschlagen! Der junge Schweizer gewann am heutigen Mittwoch den Flèche Wallonne vor dem Franzosen Benoit Cosnefroy und dem Kanadier Michael Woods. Der Österreicher Patrick Konrad wurde starker Siebter. Deutschlands Simon Geschke Zehnter.
Der Flèche Wallonne zum Auftakt
Ausnahmsweise als erstes Rennen der Ardennen-Trilogie fand in diesem Jahr coronabedingt der Flèche Wallonne statt. Eigentlich zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne – Lüttich platziert, durften sich die Puncheur also heute zuerst an der Mur de Huy messen. Das 202,0 Kilometer lange Rennen mit Start in Herve forderte den Profis mit 2.935 Höhenmetern wie gewohnt einiges ab. Gleich dreimal galt es die Côte d’Ereffe (2,1 km à 5,0 %), die Côte du chemin des Gueuses (1,8 km à 6,5 %) und die Mur de Huy (1,3 km à 9,6 %) zu bezwingen. Mit einem Vorsprung in die entscheidende Phase retten wollten sich die Ausreißer. Mauri Vansevenant (Deceuninck – Quick-Step), Aaron Van Poucke (Sport Vlaanderen-Baloise), Mathijs Paasschens (Bingoal WB) und Marlon Gaillard (Total Direct Énergie) bildeten vor ihren Verfolgern Ide Schelling (Bora – hansgrohe) und Alessandro De Marchi (CCC) für eine lange Zeit die Spitze des Rennens.
Alaphilippe & Valverde fehlen
Obwohl sich die Ausreißer – oder zumindest ein Teil von ihnen – tapfer zu wehren versuchte, wollte sich das Hauptfeld den Sieg beim Flèche Wallonne natürlich nicht entgehen lassen. Mehrere Teams beteiligten sich bei der Nachführarbeit, da sich wohl einige Profis heute etwas ausrechneten. Kein Wunder, denn mit Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und Alejandro Valverde (Movistar) fehlten die Sieger der vergangenen sechs Austragungen. Und da auch kein anderer ehemaliger Sieger am Start stand, war schon vorher klar: 2020 wird es beim Flèche Wallonne einen neuen Sieger geben!
Hirschi wie ein alter Hase
Zuerst von den Favoriten in die Offensive ging rund 11 Kilometer vor dem Ziel Rigoberto Uran (EF). Der Kolumbianer sammelte in Person von Mauri Vansevenant den letzten verbliebenen Ausreißer ein, der in einer kurzen Abfahrt sogar zu Fall kam. Doch auch als Duo sollte es nicht reichen. Noch vor Beginn der der Mur de Huy schloss das Peloton zu ihnen auf. Richie Porte (Trek – Segafredo) nahm die Mauer von vorn in Angriff. Aus dessen Windschatten heraus setzte Michael Woods (EF) die erste Attacke. Marc Hirschi (Sunweb) blieb am Hinterrad des Kanadiers und ließ sich – abgeklärt wie ein alter Hase – bis auf die letzten Meter führen. Dann zog der Schweizer ganz links vorbei zum Sieg. Rang zwei konnte sich Benoit Cosnefroy (AG2R La Mondiale) erkämpfen. Damit feiert Marc Hirschi nach seinem Etappenerfolg bei der Tour de France seinen zweiten Sieg als Profi. Er scheint ein Mann für die großen Rennen zu sein! Ebenfalls erneut stark präsentierte sich der Deutsche Simon Geschke (CCC) auf Rang 10. Österreichs Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) wurde sogar Siebter.
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— World Cycling Stats (@wcsbike) September 30, 2020
Anna van der Breggen macht das halbe Dutzend voll
Dem Fluch des Weltmeistertrikots direkt einen Strich durch die Rechnung gemacht hat Anna van der Breggen (Boels – Dolmans Cycling Team) Die Niederländerin, die erst vor wenigen Tagen in Imola Doppel-Weltmeisterin wurde, gewann den 23. Flèche Wallonne Féminine – und das zum sechsten Mal in Folge. Hinter ihr mussten sich Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) aus Dänemark und Demi Vollering (Parkhotel Valkenburg) aus den Niederlanden um 2 bzw. 6 Sekunden geschlagen geben. Stark präsentierte sich einmal mehr Liane Lippert (Sunweb). Die 22-jährige Deutsche wurde starke 8. und unterstrich damit ihren Status als Riesentalent.
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