Radsport: Neben vielen Berg- und Klassementfahrern stehen beim Giro d’Italia 2020 auch einige Sprinter am Start. Wir blicken auf die schnellsten Männer, die auf Flachetappen um Etappensiege sprinten und um das Maglia Ciclamino kämpfen werden.
Peter Sagan: Grün? Violett!
Zum ersten Mal in seiner Karriere wird Peter Sagan (Bora – hansgrohe) den Giro d’Italia in Angriff nehmen. Nachdem er bei der Tour de France das Punktetrikot verpasst hat, könnte er es beim Giro d’Italia anpeilen. Für ihn sind einige Etappen wie gemacht. Wird es etwas wellig, werden die klassischen Sprinter distanziert und der Slowake kann punkten.
So kennen wir ihn von früher: Peter Sagan jubelt bei der Tour de France im Grünen Trikot. Jetzt will er nach einer durchwachsenen Tour beim Giro d’Italia glänzen.
Michael Matthews: Mit viel Wut nach Italien
Sehr unzufrieden war Michael Matthews (Sunweb) mit der Tour-Nominierung seiner Mannschaft. Dort zu finden war sein Name nämlich nicht. Prompt hat man sich auf eine Trennung zum Saisonende geeinigt. Doch beim Giro d’Italia wird man noch für den Australier fahren. Und das zurecht, denn ihm liegen einige Etappen genauso wie Peter Sagan. Dort wird er sich mit dem Slowaken duellieren müssen und bestimmt die ein oder andere Chance auf einen Etappensieg haben. Ganz automatisch gilt Michael Matthews daher auch als Mitfavorit für die Punktewertung.
Michael Matthews könnte den Giro d’Italia 2020 prägen. Ihm liegen einige Etappen ebenso wie Peter Sagan.
Arnaud Démare: Schnell wie nie zuvor
Da seine Mannschaft bei der Tour de France alles auf Thibaut Pinot gesetzt hat, wurde Arnaud Démare (Groupama – FDJ) nicht nominiert. Dafür kann er jetzt beim Giro d’Italia gänzen. Unter anderem gewann der Franzose in diesem Jahr Mailand – Turin und die Tour de Wallonie. Dabei wirkte er schnell wie nie zuvor. Kommt es in Italien nun zu einem flachen Sprint, gilt er wohl als Topfavorit auf den Tagessieg.
In der Saison 2020 konnte Arnaud Démare bereits mehrfach überzeugen. Wie viele Etappen gewinnt er beim Giro d’Italia 2020?
Fernando Gaviria: Vom Coronavirus gut erholt
Als einer der ersten Radprofis wurde Fernando Gaviria (UAE) im März mit dem Coronavirus infiziert. Danach hat sich der Kolumbianer gut erholt. Er gewann Etappen bei der Vuelta a Burgos, der Tour du Limousin und den Giro della Toscana. Leicht hinter Arnaud Démare einzuschätzen, ist Fernando Gaviria in einem flachen Sprint wohl einer der schnellsten Sprinter.
Im März noch am Coronavirus erkrankt, hat sich Fernando Gaviria mittlerweile wieder vollständig erholt.
Elia Viviani: Rehabilitiert er sich beim Giro?
Kein gutes Zeugnis bekam Elia Viviani (Cofidis) für seine Leistungen bei der diesjährigen Tour de France ausgestellt. Als einer der Top-Sprinter in die Rundfahrt gestartet, gewann er keine einzige Etappe. Es sprangen lediglich ein vierter, ein fünfter und ein sechster Platz heraus. Das ist deutlich zu wenig für einen Fahrer der Klasse Viviani. Beim Giro d’Italia soll er nun rehabilitiert werden. Doch wie stark ist er überhaupt noch? Nach seinem Teamwechsel von Deceuninck – Quick-Step zu Cofidis vermisst er einen funktionierenden Zug. Fraglich, ob beim Giro d’Italia schon alles besser wird …
Der Ex-Europameister hat nach seinem Teamwechsel zu Cofidis bislang noch nicht wirklich überzeugen können.
Alvaro Hodeg: Es ist seine erste Grand Tour
Ein Fahrer der Mannschaft Deceuninck – Quick-Step muss bei der Auflistung der Sprinter einfach immer mit dabei sein. Alvaro Hodeg erfüllt in diesem Fall diese Aufgabe – und das zurecht. Der Kolumbianer kann immerhin schon auf 15 Profi-Siege blicken. Zuletzt gewann er vor ca. einem Jahr den Münsterland Giro. Bei einer Grand Tour durfte der erst 24-Jährige noch nie jubeln – allerdings ist er auch noch nie eine gefahren. Mit einem gewohnt starken Team an seiner Seite zählt er automatisch zu den schnellsten Männern im Feld. Ein Etappensieg sollte für ihn in Italien daher mindestens drin sein.
Beim Münsterland Giro im Vorjahr konnte Alvaro Hodeg im Sprint Pascal Ackermann bezwingen.