Test: Mit der SKS Airflex Explorer hatten wir eine preisgünstige, vielseitige Minipumpe im Test, die sich vor allem für moderne Gravelbikes hervorragend eignet.
Minipumpen fristen meist ein äußerst einsames, tristes Zweirad-Leben. Die überwiegende Zeit verbringen sie entweder in der Dunkelheit eines Fahrradrucksacks oder im unwirtlichen Umfeld der Rahmenhalterung, Wind und Wetter ausgeliefert. Ab und an kommt aber die Gelegenheit, in der sie zum Retter in der Not avancieren und ihre Qualität und Notwendigkeit unter Beweis stellen können – nämlich, dann, wenn die Ausfahrt von einer Reifenpanne jäh gestoppt wird.
Für den Biker heißt das: Für den Kauf einer Minipumpe möchte man ungern übermäßig viel Zeit und Geld aufbringen; wann braucht man sie schon?! Aber wie wahrscheinlich jeder von uns nur allzu gut weiß: Eine Reifenpanne wird um ein Vielfaches nerviger, wenn nach erfolgreichem Schlauchwechsel die Pumpe ihren Dienst verweigert oder sich nur widerwillig zur Zusammenarbeit bewegen lässt. Mit der Airflex Explorer schicken die Pumpenspezialisten von SKS ein Modell ins Rennen, das für einen recht günstigen Preis (30 Euro UVP, ca. 25 Euro „Straßenpreis) komfortable Features, ein breites Einsatzspektrum und eine zuverlässige Funktion verspricht.
Die Eckdaten der SKS Airflex Explorer
- Gewicht: 136 g
- Länge: 205 mm
- Ventilarten: Presta/Schrader
Wie der Name schon sagt, zielt man bei SKS mit der Airflex auf die „Explorer“ ab, auf die Offroad-Tourenfahrer, Bikepacker, Gravelbiker und auch den einen oder anderen Mountainbiker. Entsprechend weist der Pumpzylinder selbst einen großen Durchmesser auf, befördert pro Hub entsprechend viel Luft in Reifen oder Schlauch, kommt bei hohem Druck jedoch ins Schwitzen. SKS gibt maximal 5 Bar an, die sich in unserem Test zwar erreichen ließen, das Pumpen jedoch ab 4 Bar zum Kraftakt geriet.
Bewähren musste sich die SKS Airflex Explorer bei uns am Gravelbike mit dicken 45 mm Reifen. Schön, dass SKS eine gute Halterung für den Flaschenhalter mitliefert; so lässt sich die Pumpe unauffällig und jederzeit griffbereit am Rahmen befestigen. Ein straffes Gummiband verhindert, dass sich die Airflex bei heftigem Gerumpel von selbst verabschiedet. Kleiner Kritikpunkt an dieser Stelle: Bei feinen Vibrationen wie z.B. grobem Straßenbelag oder feinem Schotter gibt die Pumpe ein hörbares Klappern bzw. Summen von sich, das wohl vom Pumpzylinder selbst herrührt.
Gelungener Ventilkopf für Presta und Schrader
Ist man auf die Qualitäten der Pumpe angewiesen, weiß sie zu überzeugen: Der Ventilkopf wird an einem kurzen Schlauch aus dem Pumpengehäuse gezogen und kinderleicht am Ventil angebracht. Durch die Schlauch-Verlängerung gestaltet sich das Pumpen selbst deutlich angenehmer und Ventil-schonender, als bei Modellen, die direkt auf das Ventil aufgesteckt werden. Der Kopf ist für Schrader- und Prestaventile geeignet und lässt sich kinderleicht von der einen auf die andere Ventilart umstellen. Eine kurze Drehbewegung gibt den Mechanismus frei, Kopf auseinanderziehen bzw. zusammenstecken – fertig.
Die Befestigung auf dem Ventil selbst erfolgt durch Aufschrauben – bei Schraderventilen sind hierfür nur wenige Gewindegänge nötig, um das Rückschlagventil zu betätigen und mit dem Pumpen beginnen zu können. Das hat Vor- und Nachteile: Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass man so auch bei recht kurzen Ventilen (z.B. im Falle von Hochprofilfelgen und kurzen Verlängerungen) problemlos pumpen kann. Andererseits ist der Sitz nicht ganz so fest und man sollte nach dem Anbringen nicht allzu sehr am Ventilkopf rütteln, um Beschädigungen zu vermeiden.
Auch für MTB-Reifen geeignet
Die Verarbeitung der Pumpe ist gelungen und erweckt einen zuverlässigen Eindruck. Das Pumpgefühl ist gut, es gibt kein unangenehmes Spiel und dank des gummierten Griffes lässt dieser sich auch bei Regen sehr gut greifen. Für die 45 mm Reifen unseres Testbikes eignete sich die SKS Airflex Explorer hervorragend und brachte die Pneus mit verhältnismäßig wenig Hüben und kaum Kraftaufwand auf den Ziel-Druck von ca. 2,5 Bar. Natürlich wollte wir zudem auch noch die Grenzen bezüglich Volumen und Druck ausloten. Entsprechend musste die in eloxiertem Aluminium gehaltene Pumpe noch an einem 30 mm Rennrad-Reifen und einem 2,4 Zoll breiten MTB-Reifen beweisen. Während sie mit dem MTB-Reifen wenig Mühe hatte – etwas Geduld vorausgesetzt – geriet das Aufpumpen am Rennrad ab 4,5 Bar zum Kraftakt. Aber: Dafür ist die Pumpe auch nicht gemacht.