Radsport: Statistiken sind im Radsport eher selten. Doch im Rückblick auf eine ganze Saison kann man daraus durchaus einiges ableiten. Und selbst wenn nicht – interessant sind sie allemal.
Radsport-Statistiken aus der Saison 2020
Die Radsport-Saison 2020 ist zumindest auf der Straße vorbei. Nach einer langen Corona-Pause von März bis August konnten am Ende des Jahres immerhin noch einige Rennen ausgefahren werden. Daraus resultieren zahlreiche Daten, welche zu interessanten Statistiken führen. Der Webseite www.procyclingstats.com konnten wir einige davon entnehmen und möchten euch diese in unserem Artikel näherbringen.
WorldTour-Teams mit den meisten Siegen
Wenig überraschend: Auch in der Saison 2020 durften die Profis der Mannschaft Deceuninck – Quick-Step am häufigsten jubeln. Satte 39 Siege hat der „Wolfpack“ eingefahren. Das sind 29 weniger als in der Vorsaison. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Rennen ausgetragen wurden. Zum Vergleich. Der bislang schwächste Wert von Deceuninck Quick-Step in den vergangenen acht Saisons lag bei 50 Erfolgen im Jahr 2012. Etwas überraschend auf dem zweiten Rang liegt 2020 mit 33 Siegen das UAE Team. Mit nur zwei Saisonsiegen belegt Movistar den 19. und damit letzten Platz. Dies ist die logische Konsequenz des harten Umbruchs und von taktischen Fehlentscheidungen.
1. Deceuninck – Quick-Step 39 Siege
2. UAE 33
3. Jumbo – Visma 23
4. Bora – hansgrohe 21
5. Groupama – FDJ 20
6. Ineos 19
7. EF 17
8. Sunweb 16
9. Mitchelton – Scott 16
10. Astana 15
11. Lotto – Soudal 12
12. Bahrain – McLaren 9
13. Trek – Segafredo 9
14. CCC 9
15. Israel Start-Up Nation 9
16. NTT 8
17. AG2R La Mondiale 5
18. Cofidis 2
19. Movistar 2
Fahrer mit den meisten Siegen
14 von 20 Siegen für die französische Equipe Groupama – FDJ hat Arnaud Démare eingefahren. Damit darf ihm durchaus der Titel „Bester Sprinter der Saison“ verliehen werden. Pascal Ackermann durfte als bester Deutscher achtmal jubeln. Brutal: Der erst 20-jährige Remco Evenepoel liegt schon bei seiner ersten echten Profisaison auf Rang vier und gewann sage und schreibe 9 Rennen. Nur wenige Leser werden den Siebtplatzierten Stanisław Aniołkowski kennen. Der 23-jährige Pole war für das Continental-Team von CCC unterwegs und gewann sieben Rennen. Nächstes Jahr fährt er für die höherklassige Mannschaft Bingoal – Wallonie Bruxelles.
1. Arnaud Démare (Groupama – FDJ) 14 Siege
2. Primoz Roglic (Jumbo – Visma) 12
3. Tadej Pogacar (UAE) 9
4. Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step) 9
5. Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) 8
6. Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) 7
7. Stanisław Aniołkowski (CCC Development Team) 7
8. Caleb Ewan (Lotto – Soudal) 7
9. Filippo Ganna (Ineos) 7
10. Wout van Aert (Jumbo – Visma) 6
Profis mit den meisten Renntagen
Wer hat am meisten geackert für sein Geld? In dieser Saison führt Pello Bilbao die Liste an. Der Spanier war dabei auch durchaus erfolgreich. Immerhin wurde er Gesamtfünfter beim Giro d’Italia. Beeindruckend: Im Alter von 40 Jahren ist Alejandro Valverde mit 65 Renntagen noch auf Rang 10 zu finden. Allerdings konnte der Spanier keinen einzigen Sieg einfahren.
1. Pello Bilbao (Bahrain – McLaren) 71 Renntage
2. Thomas De Gendt (Lotto – Soudal) 69
3. Michael Valgren (NTT) 69
4. Michael Morkov (Deceuninck – Quick-Step) 69
5. Luis León Sanchez (Astana) 68
6. Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) 68
7. Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) 67
8. Guillaume Martin (Cofidis) 67
9. Elia Viviani (Cofidis) 67
10. Alejandro Valverde (Movistar) 65
Fahrer mit der schnellsten und langsamsten Durchschnittsgeschwindigkeit
Eine Statistik, die relativ wenig über die Erfolge und die Leistung der Profis aussagt, ist diejenige, welche uns die schnellste und langsamsten Durchschnittsgeschwindigkeiten präsentiert. So ist zum Beispiel Leonardo Basso mit 43,5 Kilometern immer sehr flott unterwegs gewesen, hat jedoch nur bei den wenigsten Zuschauern wirklich Eindruck hinterlassen. Seine beste Platzierung war Rang 13 auf einer Etappe der Vuelta a San Juan. Tony Martin hingegen ist als Lokomotive bekannt. Sein mit 37,3 kmh vergleichsweise geringer Schnitt kommt zustande, weil er es nach getaner Arbeit meist ruhig angehen lässt und möglichst kräfteschonend ins Ziel rollt.
1. Leonardo Basso (Ineos) 43,5 kmh (2.850 gefahrene km)
2. Carlos Betancur (Movistar) 43,1 kmh (1.893 km)
3. Travis McCabe (Israel Start-Up Nation) 43,0 kmh (3.005)
4. Oscar Gatto (Bora – hansgrohe) 42,6 kmh (2.083)
5. Patrick Schelling (Israel Start-Up Nation) 42,6 kmh (2.523)
1. Nicolas Roche (Sunweb) 36,8 kmh ( 5.091 gefahrene km)
2. Tony Martin (Jumbo – Visma) 37,3 kmh (6.819 km)
3. Brent Bookwalter (Mitchelton – Scott) 37,5 kmh (3.661 km)
4. Anthony Perez (Cofidis) 37,6 kmh (4.295 km)
5. Guy Niv (Israel Start-Up Nation) 37,8 kmh (6.078 km)
Meiste gefahrene vertikale Rennkilometer
Interessante Zahlen können wir dieser Statistik entnehmen. So hat Luis Leon Sanchez in dieser Saison 182,51 vertikale Rennkilometer zurückgelegt. Diese Distanz entspricht ungefähr der Luftlinie zwischen München und Stuttgart.
1. Luis Leon Sanchez (Astana) 182,51 vertikale Rennkilometer
2. Pello Bilbao (Bahrain – McLaren) 178,12 km
3. Guillaume Martin (Cofidis) 175,97 km
4. Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) 174,67 km
5. Michael Valgren (NTT) 172,98 km
6. Omar Fraile (Astana) 170,76 km
7. Rémi Cavagna (Deceuninck – Quick-Step) 170,43 km
8. Alejandro Valverde (Movistar) 168,97 km
9. Thomas De Gendt (Lotto – Soudal)168,06 km
10. Nans Peters (AG2R La Mondiale) 166,60 km