Radsport: Primoz Roglic wird die Vuelta a Espana 2020 gewinnen. Der Slowene rettete auf der heutigen 17. Etappe einen hauchdünnen Vorsprung vor Richard Carapaz ins Ziel. Der Tagessieg ging an Ausreißer David Gaudu.
Eine große und starke Ausreißergruppe
Tag der Entscheidung bei der Vuelta a Espana! Die 17. und zugleich vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt sollte das Gesamtklassement manifestieren. Sie führte die Profis über 178,2 Kilometer von Sequeros zum Alto de la Covatilla. Ein letzter Härtetest über sechs Bergwertungen, bevor die Fahrer morgen Madrid erreichen und die Radsport-Saison 2020 beenden. 34 Mann konnten sich direkt zu Beginn des Teilstücks vom Hauptfeld lösen, darunter die Deutschen Jasha Sütterlin (Sunweb), Michael Schwarzmann (Bora – hansgrohe) und Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe), sowie der Schweizer Gino Mäder (NTT). Sie standen jedoch nicht im Fokus, denn in Person von Guillaume Martin (Cofidis) war auch der Träger des Bergtrikots mit dabei. Außerdem schlichen sich mit David de la Cruz (UAE) und David Gaudu (Groupama – FDJ) der Zehnte und Elfte in die Fluchtgruppe. Die niederländische Mannschaft Jumbo – Visma hielt für den Gesamtführenden Primoz Roglic jedoch alles unter Kontrolle.
Gaudu holt sich souverän den Tagessieg
Wie schon an den Tagen zuvor übernahm irgendwann das spanische Team Movistar das Kommando im Peloton. Obwohl sie zwei Fahrer in der Spitzengruppe platziert haben, hatten sie wohl größere Pläne. Diese offenbarten sie uns dann am vorletzten Anstieg. Den Alto de la Garganta (11,4 km à 5,1 %) hinauf attackierte Marc Soler (Movistar). Mit einem Kraftakt fuhr der Spanier mit Hilfe seiner Relais-Stationen zur Fluchtgruppe nach vorn. Diese sollte den Tagessieg unter sich ausmachen, da nach der Soler-Attacke das Tempo im Hauptfeld nachließ und Jumbo – Visma ein gemächliches Tempo anschlug. Am Alto de la Covatilla (11,7 km à 6,9 %) ging dann David Gaudu (Groupama – FDJ) in die Offensive. Der Franzose war in der Spitzengruppe klar der stärkste und ließ sich den verdienten Tagessieg – seinen zweiten bei der diesjährigen Vuelta a Espana – nicht streitig machen. Unglaublich stark: Der Schweizer Gino Mäder (NTT) fuhr noch vor Jon Izagirre (Astana) auf Rang zwei.
Carapaz bringt Roglic ins Schwitzen
Die Gruppe der Favoriten wurde im Alto de la Covatilla von Ide Schelling (Bora – hansgrohe) angeführt. Der Niederländer ackerte für seinen Kapitän Felix Großschartner (Bora – hansgrohe), denn der Österreicher lief Gefahr, auf Grund der gefährlichen Fahrer in der Ausreißergruppe seinen siebten Gesamtrang zu verlieren. Etwas mehr als drei Kilometer vor dem Ziel eröffnete Hugh Carthy (EF) den Großkampf der Favoriten. Nachdem zunächst alle Top-Fahrer zusammenblieben, schaltete Richard Carapaz (Ineos) noch einen Gang hoch. Der Ecuadorianer konnte sich lösen und fuhr Sekunde um Sekunde heraus. Doch es sollte nicht reichen. Primoz Roglic (Jumbo – Visma) rettet sich und sein Rotes Trikot über die Ziellinie und gewinnt die Vuelta a Espana mit einem Vorsprung von 24 Sekunden – und das nach knapp 3.000 Kilometern. Hugh Carthy (EF) wird das Podium morgen in Madrid komplettieren. Der Brite liegt auch nur 47 Sekunden hinter Primoz Roglic.
#LaVuelta | 📺🚴♂️🇫🇷 David Gaudu VENCEDOR de la 17a etapa de la Vuelta a España en La Covatilla (FC) 🚴♂️🇫🇷🏆💪👏
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— Mundo Ciclístico (@mundociclistico) November 7, 2020