Spektrum: Am kommenden Wochenende werden Kinder, Jugendliche und Familien auf Fahrrädern durch über 130 Städte fahren, um für sichere Straßen zu demonstrieren. Gefordert werden ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht mit geschützten, breiten Radwegen an Hauptstraßen als Standard. Durchgeführt wird die bundesweite Aktion auf Initiative der Kidical Mass Köln.
Die erstmals im Jahr 2008 in Oregon veranstaltete Kidical Mass hat sich zu einer weltweiten Bewegung für kindersichere Radwege entwickelt. Seit 2017 gibt es die Fahrraddemo auch in Deutschland. 2021 wurde die Kidical Mass Köln für das erste bundesweite Aktionswochenende mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet. Das Aktionsbündnis will mit der Demo erneut darauf aufmerksam machen, dass die Bedingungen zum Radfahren für Kinder in der Stadt und auf dem Land ausgesprochen schlecht sind. Nach Angaben der Initiatoren würden drei Viertel der Erwachsenen sagen, man könne Kinder nur mit schlechtem Gefühl alleine Fahrradfahren lassen. Das Problem sei, dass die Infrastruktur in Deutschland für das Auto gemacht ist und die Radwege oft viel zu schmal, holprig oder gar nicht vorhanden sind. Am 18. und 19. September sind mehr als 140 Fahrraddemos in über 130 Städten angekündigt. Gegenüber der letzten Kidical Mass im September 2020 sind noch einmal 40 Städte hinzugekommen. Die Veranstalter rechnen kurz vor der Bundestagswahl mit einem regem Interesse.
Die Forderungen des Kidical Mass-Aktionsbündnisses
- Sichere Schulradwegenetze bis 2030
- Schulstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas
- Stetige jährliche Finanzierung mit konkreten Zielvorgaben an die Kommunen
- Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht mit Vision Zero als oberster Prämisse
- Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts
- Geschützte und baulich getrennte, breite Radwege an Hauptstraßen
- Spielstraßen und Wohngebiete ohne Durchgangsverkehr