Produktnews / MTB: Mit der Crankbrothers Highline 11 präsentiert der US-Hersteller eine neue Top-Variante seiner bewährten Variostütze. Durch den Einsatz von Carbon und Titan konnte man nicht nur das Gewicht nach unten drücken, auch in puncto Optik weiß die 399 Euro teure Edel-Stütze zu gefallen. Wir haben bereits einige Testkilometer absolviert.
Dropper Posts sind am modernen Mountainbike nicht mehr wegzudenken und finden mittlerweile selbst an Alltagsrädern im City- und Touringbereich Verwendung. US-Hersteller Crankbrothers gehört zu den Pionieren in diesem Bereich – auch wenn die der damalige Variostützen-Erstling vor über zehn Jahren Luft nach oben hatte, war man hier den meisten Konkurrenten viele Jahre voraus. Das zeigt sich durchaus an der aktuellen Highline, die in ihrer Ur-Form auch bereits mehrere Jahre bewährt und mittlerweile in unterschiedlichsten Varianten erhältlich ist. Neben der Crankbrothers Highline 3 als solider Einsteiger mit bis zu 200mm Hub und dem bisherigen High-End Modell Highline 7 wagte man mit der Highline XC/Gravel im Vorjahr auch den Vorstoß in den Bereich der kurzhubigen und leichten Dropper Posts. Nun gesellt sich am oberen Ende mit der Highline 11 ein neues Top-Modell hinzu, dessen Carbon-Schaft nicht nur ein optischer Hingucker ist, sondern sich auch beim Gewicht bemerkbar macht.
Bewährtes Innenleben
Mit Gewichten ab knapp 400g (100mm Hub / 30,9mm Durchmesser) zählt die neue Crankbrothers Highline 11 zu den leichtesten Stützen am Markt, die zudem noch mit langem Hub (bis 170mm) erhältlich ist. Unser Test-Exemplar mit 31,6mm Durchmesser und 170mm Hub bringt 520g auf die Waage – das ist eine echte Ansage, auch wenn das Gewicht 11g über der Herstellerangabe von 509g liegt. Zum Vergleich: Eine Fox Transfer bringt ca. 50g, eine RockShox Reverb ca. 100g und eine BikeYoke Revive ebenfalls ca. 50g mehr auf die Waage. Die Stabilität der Stütze ist gegenüber den Alu-Varianten unverändert und Crankbrothers lässt auch den Einsatz am Enduro-Bike zu, wenngleich die Option von nur 60mm Hub auch für XC- oder gar Gravelbikes interessant sein dürfte.
Das Innenleben der Crankbrothers Highline 11 ist gegenüber der Highline 7 unverändert: Auch hier kommt die bewährte hydraulische IFP Kartusche zum Einsatz, ebenso wie IGUS Gleitlager, die Spiel vorbeugen sollen. Das bedeutet auch, dass man sich auch bei der Highline 11 über das sehr simple und intuitive System zur Montage freuen kann, dank dessen es auch Dropper-Neulingen problemlos gelingen dürfte, die Stütze ohne Frust einzubauen.
Neben dem neuen Carbon-Schaft wurde auch der Kopf der Stütze überarbeitet. Auch dieser besteht nun aus Kohlefaser und wird mit zwei goldenen Titan-Schrauben garniert – passend zu den übrigen Crankbrothers Komponenten aus der edlen „11er“-Reihe. Auch funktional überzeugt der Kopf: Die Montage des Sattels ist ausgesprochen simpel und mit 47mm ist die Bauhöhe erfreulich gering. So bekommt man maximale Bewegungsfreiheit im abgesenkten Zustand.
Erste Praxiseindrücke
Die ersten Testeindrücke bestätigen das, was Crankbrothers verspricht: Wüsste man es nicht besser, könnte man auch mit der Highline 7 unterwegs sein – nur eben in einer ungleich leichteren und schickeren Ausführung. In puncto Geschwindigkeit, Bedienkräften und Feedback zählt die Highline für uns nach wie vor zu den besten Stützen am Markt. Der Hebel bietet einen angenehmen, konstanten Widerstand und über die Länge des Hebelwegs lässt sich die Ausfahrgeschwindigkeit der Stütze sehr gut dosieren. Bei beherztem Drücken kommt die Stütze schnell nach oben, ohne dass jedoch Verletzungsgefahr zwischen den Beinen besteht. Allenfalls diejenigen, die ein sofortiges Nach-oben-Schnellen bevorzugen, könnten sich etwas mehr Speed wünschen. Apropos Hebel: Dieser ist separat erhältlich und unserer Erfahrung nach ausgesprochen empfehlenswert. In unserem Fall wurde die Stütze mit dem bereits am Testrad montierten BikeYoke Triggy angesteuert, was ebenfalls problemlos funktionierte.
Während unseres Tests konnten wir keinerlei Unterschiede bezüglich Steifigkeit feststellen – obwohl wir anfangs ob des Carbon-Schafts etwas skeptisch waren. Auch wenn Langzeiterfahrungen noch ausstehen, sind wir zuversichtlich, dass sich die Stütze auch hier bewähren wird. Dennoch sind wir gespannt, ob sich über die Saison hinweg Abnutzungsspuren bemerkbar machen.