Radsport: Bob Jungels ist der große Triumphator der neunten Etappe der Tour de France. Der Luxemburger gewann das 192,9 Kilometer lange Teilstück von Aigle nach Portes du Soleil als Solist, nachdem er sich früh aus einer großen Ausreißergruppe lösen konnte. Auch Simon Geschke darf sich feiern lassen. Der Deutsche eroberte sensationell das Bergtrikot.
Jungels profitiert von der Uneinigkeit
Mit Bob Jungels (Ag2r – Citröen) hat nach Andy Schleck im Jahr 2011 zum ersten Mal wieder ein Luxemburger eine Etappe bei der Tour de France gewonnen. Der 29-Jährige galt vor vielen Jahren als großes Rundfahrer-Talent, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch nie erfüllen. Nach einigen schwierigen Jahren meldet er sich heute mit diesem grandiosen Sieg in Portes du Soleil zurück. Als er realisierte, dass die große Ausreißergruppe nicht ausreichend harmonierte, setzte er sich als Solist bereits am Col de la Croix entscheidend ab. Auf Rang zwei fuhr Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers) vor seinem spanischen Landsmann Carlos Verona (Movistar).Der Franzose Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) lag lange auf Rang zwei und war drauf und dran den späteren Etappensieger noch einzuholen. Doch in der letzten Abfahrt und der kurzen Gegensteigung verließen ihn die Kräfte. Tadej Pogacar (UAE) bleibt im Gelben Trikot. Der Slowene wurde heute von seinen Kontrahenten nicht attackiert.
Geschke erkämpft sich das Bergtrikot
21 Mann konnten sich heute nach langem Kampf vom Hauptfeld absetzen, darunter namhafte Profis wie Rigoberto Uran (EF Education – EasyPost), Warren Barguil (Arkea – Samsic), Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Thibaut Pinot (Groupama – FDJ). Auch die Deutschen Nils Politt (Bora – hansgrohe) und Simon Geschke (Cofidis) sowie der Österreicher Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) waren mit dabei. Kurzzeitig fuhr Simon Geschke am Col de la Croix sogar zu Bob Jungels nach vorn, verlor dann aber in der Abfahrt wieder den Anschluss. Als es den Pas de Morgins hinaufging, zerfiel die Verfolgergruppe und fast alle ehemaligen Begleiter wurden von der Favoritengruppe gestellt und durchgereicht – nicht aber „Simoni“. Der gebürtige Berliner – vor Jahren mal zum „Schönsten Bart des Pelotons“ gewählt – quälte sich förmlich den Berg hinauf und überquerte als Fünfter die Bergwertung. Damit trägt morgen – nach Paul Voß im Jahr 2016 – endlich wieder ein Deutscher das Gepunktete.
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