Test Feddz PG1: Die Marke Feddz ist ein Hersteller, der sich voll und ganz der E-Mobilität verschrieben hat mit dem Ziel schnell und agil und dabei ohne Abgase oder Lärmbelastung unterwegs zu sein. Neben erfolgreichen E-Urban, E-MTB oder E-Cargo Modellen ist das E-Gravelbike von Feddz das jüngste Mitglied der Familie. Feddz baut seinen E-Graveller auf der Basis eines Urban-Rahmens auf und nutzt einen kompakten, nicht allzu drehmomentstarken Heckmotor. Dazu kommen interessante Ausstattungsdetails.
Mit diesem Modell möchte man ein sportives Modell im Dropbar-Segment bieten, welches nicht nur im Alltag, sondern auch als Sportgerät genutzt werden kann. Um die nötige Unterstützung zu erhalten setzt das Konzept mit Diamant-Rahmen aus Aluminium auf einen Bafang H600 Nabenantrieb, der mit seiner kleinen Abmessung und seinem geringen Gewicht von ca. 2 Kilo ideal für leichtere E-Bikes scheint. Mit einem maximalen Drehmoment von 30Nm sowie einer Nennleistung von 250W sollte man also moderate Power für anstehende Herausforderungen im Gepäck haben.
Diese Power konnten wir schon direkt zu Beginn unseres Tests spüren, da man ohne Verzögerung beschleunigt wird und somit schnell auf Touren kommt. Auf der weiteren Fahrt fühlt sich die Abstimmung zwischen Bike und Antrieb allerdings nur auf ruhigen Passagen angenehm an. Irgendwie hat man häufig das Gefühl auf der Stelle zu „hoppeln“ und kommt so nie wirklich in Tritt, auch wenn man eigentlich mit einer ordentlichen Reisegeschwindigkeit unterwegs ist. Dies liegt unserer Meinung nach zum einen an der speziellen Rahmenform inklusive der sehr hohen Sitzposition und zum anderen an hohen Steifigkeitswerten, wo diese nicht wirklich gebraucht werden, wie zum Beispiel durch die sehr starre Gabel.
Hier bringt leider auch der tolle Redshift Vorbau nicht mehr viel, dieser ist zwar auf ruhigeren Abschnitten für ein etwas größeres Komfortplus an der Front verantwortlich, sorgt allerdings auch für ein in sich noch unruhigeres System, was gerade dann problematisch wird, wenn es mal etwas technischer zur Sache geht oder man im Wiegetritt fahren möchte. Dies ist gerade auf leichteren Trails sehr schade, denn grundsätzlich hätte das Feddz E-Gravelbike das Zeug dazu auf derartigen Abschnitten eine gute Figur zu machen. Gleiches gilt für die Klettereigenschaften des Bikes, denn mit nicht einmal 15 Kilo und der kraftvollen Unterstützung des Bafangantriebs sollte man die Anstiege eigentlich gut hinaufkommen, was sich allerdings aufgrund der eher mäßigen Kraftübertragung teilweise als sehr mühsam herausstellt. So mussten wir leider nach und nach feststellen, dass man mit einem derartigen Setup zwar in allen Bereichen solide unterwegs sein kann, jedoch nur in Ansätzen wirklich ins Fahren kommt.
Dies erscheint umso mehr bedauerlich, wenn man einen Blick auf die Ausstattung wirft, bei welcher man sich durchaus Gedanken gemacht hat. Der Antrieb passt wie schon gesagt grundsätzlich sehr gut zum Einsatzgebiet und auch die Ansteuerung via Buttons am Oberlenker vereinfacht die Einstellungen während der Fahrt. Zudem sorgt eine hochwertige Shimano GRX Gruppe für beste Gravelschaltperformance, während das Cockpit aus federndem Redshift-Vorbau und FSA Carbon-Lenker mit viel Flare perfekt für den Offroad-Einsatz sind. Die Conti Terra Gravelbereifung bietet eine gute Mischung aus Grip und Laufeigenschaften, hier hätten wir uns allerdings einen etwas breiteren Gummi gewünscht, um so die Einsatzmöglichkeiten etwas breiter zu gestalten.