Mavic Allroad SL im Test: Der französische Traditionshersteller ist mit dem Allroad SL Disc up-to-date. Der leichte Radsatz überzeugt mit hochwertiger Technik und für Schlauchlosreifen optimierten Felgen.
Das Mavic Allroad gibt es seit fünf Jahren, wobei das aktuelle Alu-Topmodell Allroad SL Ende 2021 vorgestellt wurde. Der SL hat die Versionen Allroad Pro und Allroad Elite ersetzt, liegt mit 850 Euro zwischen den zwei Vormodellen und ist deutlich leichter als beide: Mit 1.570 Gramm wiegt der getestete Radsatz sogar noch 20 Gramm weniger, als der Hersteller angibt. Besonderheit des Allroad sind die Felgen, die hakenlos geformt sind und außerdem ein geschlossenes Felgenbett aufweisen – die Speichennippel werden von außen in die Felge geschraubt. Beides macht gerade bei der Tubeless-Montage Sinn: Die glatten Felgenflanken ohne das nach innen gezogene Felgenhorn bieten dem Reifen gerade bei geringem Luftdruck guten Seitenhalt, außerdem ist das System auch ohne Felgenband luftdicht.
Mavic Allroad SL – Vielseitig dank mittlerer Maulweite
Ihrem Namen „Allroad“ werden die Felgen mit 22 mm Maulweite damit gerecht, dass auch 28 mm schmale Rennradreifen montiert werden können. Damit ist der Alu-Radsatz universell einsetzbar, kann vom Gravelbike ans Rennrad wandern und wieder zurück. Zu beachten ist freilich, dass Hookless-Felgen nicht mit hohem Luftdruck betrieben werden dürfen – für die Allroad gibt Mavic je nach Reifenbreite einen Maximaldruck von 3 bis 4,5 bar an. Für Reifen um 30 mm ist letzteres freilich mehr als ausreichend.
Geringes Gewicht und schöner Sound
Die Reifenmontage geht schnell von der Hand, und ein paar Tage Standzeit übersteht der Radsatz ohne großen Luftverlust. Im Fahrbetrieb verhalten sich die Mavics unauffällig, sind gefühlt steif und wirken sich dank des geringen Gewichts positiv aufs Handling aus. Der „Instant Drive 360“- Zahnscheibenfreilauf, der per Hand abgezogen werden kann, surrt schön und weist dank 40 Rasterpunkten nur geringen Leerweg auf. Auch nach längerem Cyclocross-Einsatz läuft der Radsatz rund; sollte mal eine der ovalisierten Hammerkopf-Stahlspeichen kaputtgehen, ist der Austausch kein Problem – die Speichen werden eingelegt, nicht eingefädelt. Dass Mavic am kompletten Radsatz nur einen Speichentyp verwendet, macht die Sache einfach.
Für einen Alu-Radsatz ist der Allroad SL zugegebenermaßen eher teuer, was aber dem wirklich geringen Gewicht geschuldet ist. Für 490 Euro gibt es den Allroad S, der bis auf etwas schwerere Felgen und Speichen identisch ist und mit 1.820 Gramm an der Redaktionswaage hängt. Je nach Einsatzzweck kann das Mehrgewicht durchaus toleriert werden – auch der Allroad S ist ein rundum überzeugender Radsatz.
Spezifikation Mavic Allroad SL
Felgentyp | Hookless |
Maulweite | 22 mm |
Felgentiefe | 22 mm |
Felgenbreite | 24 mm |
Speichen | Straightpull-Flachspeichen, eingelegt |
Speichenzahl | 24 VR / 24 HR |
Einspeichung | 2-fach gekreuzt, berührungslos |
Freilauftyp | Zahnscheiben |
Reifenbreite | 28 bis 64 mm |
Gewicht Vorderrad | 730 Gramm |
Gewicht Hinterrad | 840 Gramm |
Preis | 850 € |