Radsport: Die zehnte Etappe des Giro d’Italia hatte es in sich. Ganz abgesehen von den zahlreichen Aufgaben und Stürzen bekamen wir auf regennasser Fahrbahn ein spannendes Rennen geboten. Letztendlich endet das Teilstück mit einem Ausreißersieg von Magnus Cort.
Magnus Cort trotzt dem schlechten Wetter
Was für ein Sauwetter beim Giro d’Italia. Auch heute regnete es fast den kompletten Tag über. Die Radprofis können einem wirklich leid tun. Dennoch haben sie uns ein erstklassiges und spannendes Rennen geboten, welches letztendlich in Viareggio mit einem Ausreißersieg enden sollte. Magnus Cort (EF Education – EasyPost) hat wieder einmal das gemacht, wofür er bekannt ist. Der Däne war Teil einer zunächst vierköpfigen Fluchtgruppe, die schlussendlich mit drei Mann auf der Zielgeraden ankam. Dort ließ er seinen Kontrahenten keine Chance. Damit hat der Däne bei allen drei großen Landesrundfahrten eine Etappe gewonnen. Zu den Verlierern des Tages zählt Jay Vine (UAE), der nach einem Sturz viel Zeit verlor.
Giro d’Italia: Evenepoel, Uran & Küng sind raus
Selten hat es einen so ereignisreichen Ruhetag gegeben wie den gestrigen Montag beim Giro d’Italia. Es gab positive Coronatests und zahlreiche Aufgaben. Die namhafteste Personalie ist natürlich Leader Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der belgische Weltmeister hat ebenso wie der Kolumbianer Rigoberto Uran (EF Education – EasyPost) einen positiven Coronatest abgegeben. Laut aktuellen Regeln muss man dann zwar die Rundfahrt nicht verlassen, aus gesundheitlichen Gründen schlagen im Fall der Fälle aber trotzdem alle Teams diesen Weg ein. Ebenfalls aufgegeben am Ruhetag haben Sven Erik Byström (Intermarché – Circus – Wanty), Domenico Pozzovivo (Israel – Premier Tech), Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck), Rein Taaramäe (Intermarché – Circus – Wanty), Mads Würtz Schmidt (Israel – Premier Tech), Callum Scotson (Jayco – AlUla) und Stefan Küng (Groupama – FDJ).
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Schlechtes Wetter: Etappe wird trotzdem nicht verkürzt
Weiterhin haben die Profis beim Giro d’Italia keine guten Bedingungen. Das Wetter war heute Mittag sogar so schlecht, dass über eine Verkürzung der Etappe diskutiert werden musste. Bei Temperaturen unter Null am höchsten Punkt des Tages befürchteten die Fahrer zu viele schwere Stürze. Doch die Rennorganisation blieb hart. Von Scandiano nach Viareggio mussten die vollen 196 Kilometer absolviert werden. Besonders bitter war dies für Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe). Der russische Teamkapitän fühlt sich seit dem gestrigen Ruhetag nicht wohl. Schon zu Beginn der Etappe wurde er vom Hauptfeld abgehängt. Gemeinsam mit dem ein oder anderen Sprinter kämpfte er lange um den Anschluss, ehe er schließlich aufgab. Vorne entstand derweil die Ausreißergruppe des Tages. Derek Gee (Israel – Premier Tech), Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla), Magnus Cort (EF Education – EasyPost) und Davide Bais (Eolo – Kometa) erkämpften sich einen Vorsprung von mehreren Minuten.
Davide Bais baut seine Führung in der Bergwertung aus
Im Hauptfeld präsentierte sich erstmals beim diesjährigen Giro d’Italia die Mannschaft Movistar an der Spitze. Obwohl ihr Sprinter Fernando Gaviria bei den Massenankünften bislang unterlegen war, schien man im spanischen Team also weiter an den Kolumbianer zu glauben. Auch die niederländische Mannschaft DSM stieg in die Nachführarbeit mit ein. So betrug der Vorsprung des Führungsquartetts am Gipfel des Passo delle Radici knapp unter vier Minuten. Davide Bais (Eolo – Kometa) holte sich dort die vollen 18 Punkte, womit er seine Führung in der Bergwertung ausbauen konnte. Der Italiener hatte danach in der Abfahrt jedoch Probleme zu folgen. Er war bei regennasser Fahrbahn nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Dementsprechend hatte er auch keine Chance, anschließend die Bergpunkte am Monteperpoli zu holen.
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Bahrain – Victorious startet einen Großangriff
In der langen Abfahrt ging es im Hauptfeld erwartungsgemäß etwas ruhiger zur Sache. Zumindest zu Beginn, denn urplötzlich blies das Team Bahrain – Victorious zum Großangriff. Ihr Klassementfahrer Damiano Caruso löste sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen Andrea Pasqualon und Sprinter Jonathan Milan. Als Aufpasser mit den drei Italienern wurde von Ineos Grenadiers der Franzose Pavel Sivakov mitgeschickt. Auch Lorenzo Rota (Intermarché – Circus – Wanty) war mit dabei. Nachdem Milan jedoch zu Fall kam, wurde die Unternehmung Großangriff wieder abgeblasen. Dadurch hat sich der Vorsprung der ursprünglichen Ausreißer deutlich verkleinert. Nur noch knapp über zwei Minuten blieben nach der zweiten und letzten Bergwertung übrig. Aber es stellte sich zugleich die Frage: Welche Mannschaft kann das Ausreißertrio überhaupt noch zurückholen?
Jay Vine stürzt und verliert viel Zeit
Bei regennasser Fahrbahn kam es natürlich auch heute wieder zu zahlreichen Stürzen. Unter anderem hat es auch Jay Vine (UAE) erwischt. Der Australier kam in einer Linkskurve zu Fall, als es bergab ging. Dadurch fiel er aus dem Hauptfeld zurück und musste von seinen Teamkollegen unterstützt werden. Doch das Tempo im Peloton war zu hoch. Jay Vine sollte an diesem Tag mehrere Minuten verlieren. Für das hohe Tempo im Hauptfeld sorgten vor allem Astana für Mark Cavendish, Soudal – Quick-Step für Davide Ballerini und Trek – Segafredo für Mads Pedersen. So sank der Vorsprung des Trios zunächst bis auf 40 Sekunden in sich zusammen. Danach jedoch hatten die Sprinter keine Helfer mehr an ihrer Seite – und das Trio kam tatsächlich durch.
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