Radsport: Noch vor wenigen Jahren zählte Astana im Straßenradsport zu den erfolgreichsten Mannschaften. Mittlerweile ist das jedoch Geschichte. Das cyanfarbene Team von Alexandre Vinokourov fährt seit über zwei Jahren nur noch hinterher. Auch die Saison 2023 verlief für Astana absolut enttäuschend.
Astana erneut schwach – nur Cavendish fährt aufs Podium
Vor zwölf Monaten haben nicht wenige Fans und Experten das Team Astana belächelt, weil sie mit Mark Cavendish einen Fahrer verpflichtet haben, der seinen Zenit bereits weit überschritten hat. Im Nachhinein muss man Alexandre Vinokourov zu diesem Coup jedoch gratulieren. So konnte der Brite nicht nur für enorme Medienpräsenz sorgen, sondern auch die einzigen wirklich wertvollen Ergebnisse einfahren. Cavendish gewann ein Teilstück beim Giro d’Italia und wurde bei der Tour de France einmal Etappenzweiter. Bei der UAE Tour und dem Giro d’Italia fuhr er außerdem je einmal auf Rang drei. Damit sorgt er im Alleingang für alle vier in der WorldTour eingefahrenen Podiumsplatzierungen seiner Mannschaft. Deutlich erfolgreicher war Astana bei weniger wichtigen und weniger namhaften Rennen. Alexey Lutsenko beispielsweise gewann die Tour of Turkey, das Memorial Marco Pantani, den Giro di Sicilia und den Circuito de Getxo. Für weitere Etappensiege bei Rundfahrten unterhalb der WorldTour sorgten unter anderem Andrey Zeits, Gleb Syritsa, Yevgeniy Gidich, Martin Laas und Simone Velasco.
2024: Alles muss besser werden
Die großen Erfolge der Mannschaft Astana liegen mittlerweile weit zurück. Seitdem ging es mit dem Team kontinuierlich bergab. Durch zahlreiche Transfers soll dieser Abwärtstrend nun aufgehalten werden. 15 Fahrer – und damit 50 Prozent des gesamten Kaders 2023 – werden 2024 nicht mehr für Astana fahren. Im Gegenzug haben 14 Neuzugänge einen Vertrag unterschrieben. Besonders erwähnenswert ist die Unterschrift zweier Italiener. Davide Ballerini könnte Astana künftig in Sprints noch gefährlicher machen, während Lorenzo Fortunato als sehr starker Kletterer gilt. Auch der Däne Michael Morkov und die beiden Deutschen Max Kanter und Rüdiger Selig können Astana vor allem in der Sprintvorbereitung besser machen. Zu den namhaften Abgängen zählen Luis Leon Sanchez, Gianni Moscon und David de la Cruz.