Radsport: Das Team Movistar kann mit der Saison 2023 nicht wirklich zufrieden sein. Vom Pech verfolgt konnte Leader Enric Mas die gewünschten Resultate nicht einfahren. Im kommenden Jahr soll es wieder besser werden. Doch versprechen die Transfers wirklich Besserung?
Movistar blickt auf ein durchschnittliches Jahr zurück
Das Team Movistar ist das älteste noch existierende Profi-Radsportteam der Welt. 1980 unter dem Namen Reynolds – Benotto gegründet, änderte sich dank der Sponsoren der Name in Banesto, Caisse d’Epargne und schließlich 2011 in Movistar. Immer mit dabei: Teamchef Eusebio Unzué. Anfangs war der Spanier in verschiedenen Rollen aktiv, seit 2008 jedoch hat er das Zepter vollumfänglich selbst in der Hand. Er hat viele gute Zeiten erlebt – beispielsweise mit Alejandro Valverde – aber auch einige Tiefen. Das Jahr 2023 war mit 18 Siegen und 36 weiteren Podiumsplatzierungen ein eher durchschnittliches. Einer Rubio gewann je eine Etappe bei der UAE Tour und dem Giro d’Italia. Fernando Gaviria konnte bei der Tour de Romandie einen Massensprint für sich entscheiden. Das waren die drei einzigen Siege auf WorldTour-Ebene. Mit Ruben Guerreiro bei der Saudi Tour und Matteo Jorgenson bei der Tour of Oman konnten zwei Rundfahrten gewonnen werden. Ein Jahr zum Vergessen erlebte Kapitän Enric Mas. Dem Spanier gelang es bei keiner einzigen Rundfahrt aufs Podium zu fahren. Die Tour de France war für ihn durch einen Sturz schon am ersten Tag vorbei. Und bei der Vuelta a Espana kam er nicht über Rang 6 hinaus.
2024: Quintana und die Youngster sollen es richten
Der Kolumbianer Nairo Quintana kehrt zurück ins Team Movistar. Mit dieser Nachricht überraschten die Spanier nicht nur die eigenen Fans, sondern vermutlich auch den Fahrer selbst. Nachdem Quintana das Team vor einigen Jahren verlassen musste, kehrt er nun nach einem Jahr ohne Profirennen in die Mannschaft zurück. Verzweiflungstat oder Hoffnungsschimmer? Neben ihm stoßen auch Davide Formolo und Davide Cimolai zum Team. Auch die beiden Italiener sind über 30 Jahre alt, aber während Formolo ebenfalls in den Bergen seine Stärke hat, ist Cimolai eher einer für die Sprintvorbereitung. Sehr überraschend kam es auch zur Verpflichtung von Remi Cavagna. Der Franzose gilt als starker Zeitfahrer und fühlt sich in der Ebene Zuhause. Den weiteren fünf Neuzugängen gehört die Zukunft. Vor allem Pelayo Sanchez könnte sich als echter Glücksgriff erweisen. Der 23-Jährige bestritt bereits 2x die Vuelta a Espana und tat sich dort als starker Ausreißer im Hochgebirge hervor. Auf Carlos Canal (22) trifft dies ebenfalls zu. Beim 22-Jährigen geht die Entwicklung aber eher Richtung Allrounder. Abgeben muss Movistar mit Joaquin Rojas und Imanol Erviti vor allem zwei sehr erfahrene Profis. Sie beenden ihre langjährige Karriere. Gorka Izagirre, Carlos Verona und Matteo Jorgenson wechseln das Team und sind sehr schmerzhafte Verluste. Auch die beiden Deutschen Max Kanter und Juri Hollmann haben ein neues Zuhause gefunden.