Jack Wolfskin Moab Jam Shape 25: Die deutsche Outdoor Marke Jack Wolfskin hat ihre bekannte Fahrradrucksack-Serie Moab Jam mit neuen Modellen überarbeitet. Für unsere Tourenrucksack-Testreihe haben wir die 25 Liter Version unter die Lupe genommen.
Jack Wolfskin bietet ein breites Sortiment an Outdoorbekleidung und Equipment an. Auch Bikepacking Produkte sind im Portfolio zu finden. Sehr lobenswert, das Unternehmen hat sich für nachhaltige und langlebige Produkte, Umweltschutz, sowie faire Arbeitsbedingungen verpflichtet. Die Mitgliedschaft in der WearFair Foundation oder die Zertifizierung mit dem bluesign Label bestätigen dies. Das steckt hohe Erwartungen in den Moab Jam Shape 25, ob er sie erfüllt, verrät unser Test.
Kompromiss zwischen Stabilität, geringem Gewicht und Atmungsaktivität
Jack Wolfskin preist den Moab Jam Shape 25 als vielseitigen Rucksack für lange Tagestouren bis hin zu einfachen Übernachtungen an. Dabei wurde er nicht als reiner Fahrradrucksack konzipiert, Jack Wolfskin bietet ihn auch als Wanderrucksack an. Basierend auf dem Aeroshape Core-Tragesystem soll er ein ausgewogenes Verhältnis aus Stabilität, geringem Gewicht und Atmungsaktivität bieten. Neben der 25 Liter Version, gibt es ihn auch als 30 Liter Variante.
Klassischer Aufbau mit den wichtigsten Fächern
Vom Aufbau folgt der Moab Jam dem klassischen Prinzip. Ein großes Hauptfach, das von oben und unten zugänglich ist. Auf eine mögliche Abtrennung des unteren Teil wurde hier verzichtet. Die Öffnung des oberen Zugang lässt sich bis zur Hälfte des Faches öffnen, was ok ist, da von unten ebenfalls auf den Inhalt zugegriffen werden kann. Ein Trinkblasenabteil mit Halterung und Schlauchöffnung ist ebenfalls im Hauptfach integriert. An der oberen Front des Moab Jam befindet sich der Organiser, der für die wichtigsten Kleinteile ausreichend groß dimensioniert ist. Für die zusätzliche Sicherheit, dass nichts verloren geht, gibt es einen Schlüsselhaken und ein weiteres Fach, das sich mittels Reisverschluss verschließen lässt. Hier finden Smartphone und Geldbeutel gleichzeitig drin Platz. Sehr gut gefällt uns das mit Fleece ausgekleidete Abteil, in dem die Sonnenbrille ohne zusätzliche Schutzhülle transportiert werden kann. Die Fronttasche unterhalb des Organisers ist nicht verschließbar, hier können größere Gegenstände wie bspw. eine sperrige Jacke, die aus der Tasche herausragt und mit Hilfe der seitlichen Riemen festgezurrt werden kann. Zur Fixierung des Helms gibt es im Inneren der Fronttasche eine herausziehbare Halterung, die an den seitlichen Ösen der Front eingeklipst wird. Die seitlichen Netztaschen sind sehr dehnfähig, dadurch eignen sie sich gut, um größere Trinkflaschen zu transportieren. Die zusätzliche Befestigungsschlaufe ermöglicht es auch kleine Gegenstände wie bspw. eine Luftpumpe sicher in der Netztasche mitzuführen.
Daten Jack Wolfskin Moab Jam Shape 25
Packvolumen | 25 Liter |
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Rückenbelüftung | Mittelmäßig |
Regenhülle | Ja |
Reflektoren | Ja, zusätzlich orange Regenhülle |
Trinkblasenkompatibel | Ja |
Helmhalterung | Ja |
Features | Brillenfach, Signalpfeife |
Nachhaltigkeit | Ja, bluesign Zertifiziert, PFC Free, Recycelte Materielien |
Abmessung | 50 / 28 / 22 cm (H x B x T) |
Gewicht | 1050g |
Farbe | Grün, Schwarz |
Preis | 169,95 Euro |
Allrounder mit Schwächen
Bei unserem Praxistest hat der Moab Jam im Prinzip gut abgeschnitten, es gibt jedoch auch Kritikpunkte und Verbesserungspotential. Auf der positiven Seite fällt zunächst das geringe Gewicht auf, dabei ist der Moab Jam robust gebaut. Gut hat uns auch der Stretchgewebeeinsatz im oberen Teil des Hauptfaches gefallen. Dadurch gewinnt man mehr Spielraum, wenn das Fach vollgestopft wird. Ist der Rucksack allerdings nicht voll beladen, sitzen die Fronttasche, sowie die seitlichen Netztaschen recht locker. Für Biker, die sich durch enge Trails dicht vorbei an Büschen und Bäumen schlagen, birgt das ein Risiko fürs hängen bleiben. Auch die großzügig dimensionierten Reisverschlussverlängerungen verstärken das Risiko. Abhilfe kann hier das orange Regencover, das in einem Fach im Boden zu finden ist, schaffen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Helmhalterung. Diese erfüllt zwar ihren Job sehr gut und hält den Helm fest an Ort und Stelle, jedoch ist das Handling etwas fummelig. Das Einhaken in die kleinen Ösen erfordert Zeit und Übung. Hier hätten die Haken und Ösen grösser dimensioniert werden können, um das Handling zu erleichtern.
Auf dem Rücken sitzt der Moab Jam 25 bei einer Körpergröße von 1,83m sehr gut. Die Hüftflossen schmiegen sich angenehm an den Körper an und schaffen die nötige Stabilität und Entlastung der Schultern. Die Schnalle ist im Vergleich zu anderen Rucksäcken der gleichen Kategorie, relativ klein gehalten, hat aber auf unseren Testfahrten ihren Job gut gemacht. Ein klarer Vorteil hier ist, dass man am Bauch weniger schwitzt. Auf der anderen Seite kann sich ein schmaler Gurt unangenehm anfühlen, besonders wenn hier mehr Support benötigt wird. Im oberen Bereich fühlen sich die Schulterriemen hingegen sehr gut an. Der Materialmix aus Meshgewebe und Schaumstoff bietet eine gute Balance aus Polsterung und Belüftung. Über die klassischen Einstellmöglichkeiten an Verstellriemen lässt sich der Moab Jam auf die persönlichen Bedürfnisse einstellen. Hier vermissen wir jedoch die Gummis, die die Riemen am Herumflattern hindern. Lediglich die Riemen des Hüftgürtel lassen sich hinter die Flossentaschen stecken. Was den Komfort am Rücken betrifft, so trägt sich der Rucksack auf dem Fahrrad vergleichsweise hart. Dies ist durch die relativ dünne Schaumstoffpolsterung, die Schläge und Stöße schlecht absorbieren kann, bedingt. Ist man zu Fuß unterwegs, fällt dies weitaus weniger auf. Hinsichtlich Belüftung bewegt sich der Moab Jam im Vergleich zur Konkurrenz im Mittelfeld. Abschließend sei mit Hinblick auf die Straßensicherheit die kleinen reflektierenden Elemente, sowie die Befestigungsmöglichkeit eines Rücklicht positiv zu erwähnen.