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Produktnews

Bulls-E-Bikes mit integriertem Frontscheinwerfer: MonkeyLink Kurvenlicht

1. Juli 2024 by Caspar Gebel

MonkeyLink Kurvenlicht

Produkt-News: MonkeyLink Kurvenlicht: Eine ins Steuerrohr integrierte Frontleuchte? Bulls überrascht an diversen neuen E-MTBs der Marke mit einem Sichtfenster im Steuerrohr, durch das ein LED-Strahler scheint. Velomotion erklärt, wie es funktioniert und was es bringt. Zu sehen gibt es das MonkeyLink Kurvenlicht bereits auf der Eurobike 2024.

Licht am Bike ist immer gut – nicht zuletzt deshalb, weil auch viele E-MTBs im Alltag genutzt werden bzw. so manche Bike-Tour in die Dunkelheit hinein führt. Die Idee, fest montierte Leuchten anzubringen, die vom Antriebsakku gespeist werden, ist deswegen auch nicht neu – Bulls (wie andere Marken) integriert helle Rückleuchten in die Ausfallenden einiger Modelle und nennt das Ganze „MonkeyLink Twinlight“. So etwas mit dem Frontscheinwerfer zu machen, ist allerdings ziemlich aufwendig – Bulls hat es umgesetzt, und dabei ist ein interessantes Produkt herausgekommen, das freilich erklärt werden will.

MonkeyLink Kurvenlicht: 120° Gesamt-Lenkeinschlag

Wie funktioniert das MonkeyLink Kurvenlicht, so die offizielle Bezeichnung? Voraussetzung ist erst einmal etwas mehr Bauraum im Steuerrohr. Am Gabelschaftrohr befindet sich eine Schelle, die das aus Metall gefertigte Lampengehäuse mit der halbkugelförmigen Linse trägt. Der Lenkeinschlag ist auf je 60° nach rechts und links begrenzt, weil sonst irgendwann das Kabel der Leuchte abreißen würde; stärker einlenken muss man aber ohnehin nicht.



MonkeyLink Kurvenlicht

Ins Steuerrohr integrierter Scheinwerfer

Der Steuerrohrbereich des Rahmens weist eine breite, umlaufende Öffnung aus, die von einer transparenten Blende verschlossen wird. Diese ist mit zwei Haltenasen in den Rahmen eingeklickt und sieht aus wie das Visier eines Motorradhelms. Die Öffnung ist so bemessen, dass der LED-Strahler in einem Gesamtwinkel von 120° herausleuchten kann.

Gegenüber bekannten, fest am Steuerrohr montierten Leuchten hat das MonkeyLink Kurvenlicht natürlich den enormen Vorteil, wie ein normaler Scheinwerfer an Gabel oder Vorbau in die Kurve hineinzuleuchten. Die gelungene Integration, die technisch sauber und nicht sonderlich kompliziert gelöst ist, kann ebenfalls überzeugen.



Das Lampengehäuse hängt an einer Schelle, die am Gabelschaftrohr klemmt.
Die Öffnung im Steuerrohr wird von einer eingeklickten Blende abgedeckt.

Alltagstauglichkeit durch reduzierte Leuchtstärke

Was auf den ersten Blick Fragen aufwirft, ist die eher geringe Beleuchtungsstärke des Strahlers von 30 Lux. Das markiert so ziemlich das untere Ende aktueller LED-Leuchten; bereits an den günstigen E-Trekkingbikes verbaut Bulls Strahler mit 50 Lux und mehr. Und hier ist es wichtig, das System nicht misszuverstehen: Beim MonkeyLink Kurvenlicht geht es in erster Linie um eine StVZO-gemäße Komplettierung moderner E-MTBs, ohne dass externe Leuchten angebracht werden müssen. Es geht ausdrücklich nicht darum, E-MTBs mit Nightride-tauglichen Frontstrahlern à la Lupine & Co. auszustatten – ganz einfach weil Mountainbiker, die Offroad-Touren bei Dunkelheit fahren wollen, ohnehin ihre ganz individuellen Vorstellungen davon haben, wie die optimale Lichtanlage aussieht.

Die integrierte Frontleuchte ergänzt das MonkeyLink Twinlight hinten.
Auch die etwas reduzierte Beleuchtungsstärke von 30 Lux sorgt für gute Sicht bei Dunkelheit.


MonkeyLink Kurvenlicht: Gute Sicht bei völliger Dunkelheit

Gleichzeitig erlauben die 30 Lux, die das integrierte Frontlicht auf die Fahrbahn bringt, auch bei absoluter Dunkelheit eine völlig ausreichende Sicht. Wenn die sommerliche Bike-Tour etwas länger ausfällt oder doch noch der Biergarten angesteuert wird, muss man sich nun nicht mehr über die zuhause vergessene Akkuleuchte ärgern und kann stattdessen sicher und mit zügigem Tempo den Heimweg antreten. Als Tagfahrlicht wirkt das System natürlich auch, wenn das E-MTB als Alltagsrad zweckentfremdet wird.

MonkeyLink Kurvenlicht

Am Vorserienmodell beweist das MonkeyLink Kurvenlicht eine gleichmäßige Fahrbahnausleuchtung mit klarer Hell-Dunkel-Grenze nach oben, die für Blendfreiheit spricht. Die seitliche Ausleuchtung ist ebenfalls überzeugend. Nachteilig ist allerdings, dass die vordere Bremsleitung angeleuchtet wird und permanent einen Schatten wirft. Das wirft die Frage auf, warum beim (E-)MTB nicht endlich die Bremsleitung durchs Gabelschaftrohr geführt wird  – das Bulls-Kurvenlicht könnte ein willkommener Anlass sein, hier zu optimieren, zumal bei den Bulls-Bikes ja schon alle anderen Kabel und Leitungen unterm Vorbau im Rahmen verschwinden.



MonkeyLink Kurvenlicht an Carbon- und Alu-Modellen

Bulls stellt das MonkeyLink Kurvenlicht auf der EUROBIKE 2024 an diversen neuen Modellen vor, darunter das Bulls Sonic AM 4 ABS und das Bulls Copperhead EVO AM 4. Auch das Urban Bike Sturmvogel EVO kommt im neuen Modelljahrgang mit dem Kurvenlicht, das hier den Hauptscheinwerfer darstellt. Dieses Modell ist auch deshalb interessant, weil es das System zum einen auf einen Aluminiumrahmen überträgt und zum anderen dank Starrgabel über eine komplett integrierte vordere Bremsleitung verfügt. Zukunftsfähig ist das Kurvenlicht also auf jeden Fall: Es macht E-MTBs sicherer und stellt die erste wirklich überzeugende Integration des Frontscheinwerfers in den Rahmen dar.

Für uns ist das bereits jetzt eines der Highlights der Eurobike 2024!

www.bulls.de



 

Stichworte:#VMalltagBeleuchtungBullsE-MTBfeaturedKurvenlichtMonkeyLink Kurvenlicht

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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