Radsport: Richard Carapaz (Movistar) hat die vierte Etappe der Italien-Rundfahrt gewonnen. Der Ecuadorianer attackierte wenige Meter vor dem Ziel aus dem kleinen, übrig gebliebenen Hauptfeld heraus. Das Peloton zerriss zuvor durch einen Massensturz. Dadurch verlor unter anderem Tom Dumoulin (Sunweb) viel Zeit. Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) darf sich über Platz vier freuen.
Gaviria-Anfahrer Molano ist nicht mehr dabei
235,0 Kilometer galt es heute beim Giro d’Italia von Orbetello nach Frascati zurückzulegen. Obwohl nur ein Berg der vierten Kategorie in Manciano im Weg stand, war ein Massensprint alles andere als sicher. Denn die letzten 2,0 Kilometer sollten mit einer durchschnittlichen Steigung von 4,4 Prozent durchaus anspruchsvoll verlaufen. Doch zunächst bestimmten wie erwartet die Ausreißer das Geschehen. Mit Marco Frapporti (Androni Giocattoli – Sidermec), Mirco Maestri (Bardiani – CSF) und Damiano Cima (Nippo – Vini Fantini – Faizanè) konnte sich ein Trio einen Vorsprung von über zwölf Minuten herausfahren. Doch die Teams der Sprinter knabberten in der zweiten Rennhälfte Stück für Stück daran. Nicht mehr dabei helfen konnte Juan Sebastián Molano (UAE Team Emirates). Der kolumbianische Anfahrer von Sprinter Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) wurde von seiner Mannschaft wegen „ungewöhnlichen physiologischen Ergebnissen“ sicherheitshalber aus dem Rennen genommen.
Gewinnt Arnaud Démare kampflos die Punktewertung?
Wie bereits gestern hat sich auch heute Arnaud Démare (Groupama – FDJ) als einziger Sprinter für die Zwischenwertung interessiert. Es ist natürlich sehr schade für die Fans, dass diese eigentlich sehr interessante Wertung von den Profis überhaupt nicht ernst genommen wird. Sollten die anderen Top-Sprinter alle den Giro d’Italia nicht beenden, wird das Maglia Ciclamino sozusagen kampflos an Arnaud Démare gehen. Das ist nicht gerade die Konstellation, welche sich die Organisatoren und die Zuschauer erwünscht haben.
Massensturz zerreißt das Feld
Obwohl sich das Ausreißertrio tapfer zu wehren versuchte, wurde ca. zehn Kilometer vor dem Ziel der letzte von ihnen vom Hauptfeld gestellt. Als es nur wenige Kilometer später zu einem Massensturz kam, überschlugen sich die Ereignisse. Ganz vorn waren nur noch rund 20 Fahrer zu sehen. Dahinter kämpften Sprinter und Klassementfahrer um den Anschluss. Doch dieser konnte auf Grund des enorm hohen Tempos ganz vorn nicht mehr hergestellt werden. Besonders die Mannschaften Groupama – FDJ, Bora – hansgrohe, Deceuninck – Quick-Step und Lotto – Soudal waren um ein hohes Tempo bemüht, da ihre Sprinter Arnaud Démare, Pascal Ackermann, Elia Viviani bzw. Caleb Ewan den Sturz überstanden haben. Um genau diese schnellen Männer loszuwerden, ließ Diego Ulissi (UAE Team Emirates) seine Leute noch einmal das Tempo forcieren. Damit wurde er jedoch nur Elia Viviani los. Die Attacke von Richard Carapaz (Movistar) konnte Diego Ulissi selbst dann nicht mehr mitgehen.
Carapaz gewinnt die Etappe – Dumoulin verliert den Giro
Lediglich Caleb Ewan kam Richard Carapaz mit seiner Attacke noch gefährlich nahe. Doch auch der kleine Australier trat zu spät an. Damit feiert der Ecuadorianer seinen zweiten Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt, nachdem er bereits im Vorjahr einmal siegreich war. Hinter Diego Ulissi sprintete Pascal Ackermann auf einen starken vierten Rang. Durch den Massensturz wenige Kilometer vor dem Ziel kamen die Fahrer teilweise einzeln im Zielort Frascati an. Zahlreiche Klassementfahrer mussten einen großen Rückstand hinnehmen. Leader Primoz Roglic (Jumbo – Visma) befand sich in der ersten Gruppe. Doch Tom Dumoulin (Sunweb) beispielsweise kam mit einem blutenden Knie über vier Minuten später erst ins Ziel. Für den Niederländer dürfte die Gesamtwertung nun nicht mehr interessant sein – wenn er überhaupt weiterfahren kann.
Bitter: So viel Zeit haben Dumoulin & co. auf Roglic verloren
- Miguel Angel Lopez (Astana) + 0:16
- Simon Yates (Mitchelton – Scott) + 0:16
- Rafal Majka (Bora – hansgrohe) + 0:16
- Bauke Mollema (Trek – Segafredo) + 0:16
- Davide Formolo (Bora – hansgrohe) + 0:16
- Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) + 0:16
- Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step) + 0:16
- Ilnur Zakarin (Katusha – Alpecin) + 0:16
- Tao Geoghegan Hart (Ineos) + 0:16
- Esteban Chaves (Mitchelton – Scott) + 0:16
- Pavel Sivakov (Ineos) + 0:23
- Mikel Landa (Movistar) + 0:42
- Amaro Antunes (CCC) + 1:28
- Ben O’Connor (Dimension Data) + 1:28
- Tom Dumoulin (Sunweb) + 4:02
Que bien por el ecuatoriano Richard Carapaz, que ganó la cuarta etapa del #Giro. En breve miramos cómo le fue a los colombianos. pic.twitter.com/5j9Cw0Kn8J
— Gary Erazo (@GaryErazo11) 14. Mai 2019