Am 1.Mai startete das TEAM GREEN’N FIT beim Traditionsrennen in Frankfurt. Auch am Tag der Arbeit zeigte das Team mit dem Sieg bei den Männern auf der 70-Kilometer-Distanz und dem Sieg bei den Frauen auf der 104-Kilometer-Runde eine hervorragende Leistung. Zudem konnte Manuela Freund durch ihren Sieg die Gesamtführung im German Cycling Cup verteidigen.
In den persönlichen Rennberichten schildert Andreas Jung seinen Sieg auf der kurzen Distanz, Mathias Maxa hatte hingegen leider keinen so guten Tag erwischt.
Kurzdistanz, 70 Kilometer
Beim Abholen meiner Startunterlagen bekam ich auch eine Print-Sonderbeilage der regionalen Presse in die Hand, die ich dann mal beim Abendessen durchblätterte. Unter anderem waren dort alle Sieger des 1. Mai-Rennens – früher Henninger Turm, wie es heute teilweise auch noch bezeichnet wird, aufgelistet. Fast alles bekannte Namen und frühere Radsportgrößen dort dabei: Junkermann, Merckx, Braun, Anderson, Ludwig, Zabel und viele mehr tauchen dort auf. Auch ich war schon mal früher beim Henninger am Start – zu meiner Jugend- und Juniorenzeit. Das ist zwar lange her, aber noch immer in guter Erinnerung, da wir nicht nur erfolgreich waren, sondern weil es ein tolles, gut organisiertes Rennen, mit anspruchsvoller Strecke und einmaliger Atmosphäre war.
Nun, gute 25 Jahre später (unglaublich, oder?) stand ich hier wieder beim Henninger am Start, wie auch schon in den letzten drei Jahren! Nicht mehr so aufgeregt wie früher – mit den Jahren bekommt man doch etwas Gelassenheit – aber doch gut vorbereitet, bestes Material von BMC, Sram und DT Swiss. Zudem war ich nach meinem 2. Platz im Vorjahr motiviert, möglichst wieder für mein neues Team GREEN’N FIT aufs Podium zu fahren. Noch schnell ein Squeezy-Gel eingesteckt, ging es am frühen Morgen für Felix und mich in Eschborn los, leider begleitet von ein paar Regentropfen, die auch einige Stürze verursachten. Mit unserem GREEN’N FIT-Duo waren wir in der Lage das komplette Rennen vorne mitzufahren und die Angriffe der zahlenmäßig stärker vertretenen Mannschaften mitzufahren. Vor allem in der Innenstadt von Frankfurt war es wichtig, aufgrund der vielen und teilweise sehr glatten Kurven, Fahrbahnverengungen usw. vorn zu sein, um unsere Chancen zu wahren.
Es kam zum Massenspurt des Feldes, welches aufgrund eines weiteren Sturzes auf nasser Fahrbahn 2000 Meter vor Ziel dann ziemlich langgezogen war. Auf Position 5 auf die Zielgerade einbiegend, längst das 11er gekettet, konnte ich dann 250 Meter vor Ziel meinen Antritt setzen und den Sieg vor Dirk Chemnitz vom Team Moskovskaya einfahren. Felix kam in meinem Schlepptau auf den sehr guten 5. Rang.
Leider hat der Veranstalter aus den Vorjahren immer noch nicht gelernt, zeitnah korrekte Platzierungsergebnisse zu erstellen. Bis zur Siegerehrung vergingen fast vier Stunden nach Zieleinlauf! Das ist einfach nicht akzeptabel für alle Beteiligten. Die niedrige Zuschauerpräsenz bei der Siegerehrung spiegelt dies wieder. Die Streckenführung und -absicherung war insgesamt besser als in den Vorjahren, allerdings werden immer noch keine Absicherungen an den zahlreichen Verkehrsinseln vorgenommen. Hier kann der Veranstalter sich gerne ein Beispiel an der Organisation von Rund um Köln nehmen.
Fazit: Es macht immer noch großen Spaß, auch nach all den Jahren – mit einigen längeren Unterbrechungen. Dazu haben wir ein tolles Team und sehr gute Unterstützung.
Langdistanz, 104 Kilometer
Ich reiste mit Tim schon am Vorabend an, um in Ruhe die Startunterlagen abzuholen und mir am Pastabuffet schon einmal die wichtigen Kohlenhydrate für das Rennen zuzuführen. Nachdem das schöne BMC SLR01 vorbereitet war, wurde noch die Startnummer befestigt und die Verpflegung von Squeezy und GREEN‘N FIT bereitgelegt.
Eigentlich fing der Renntag nach einer geruhsamen Nacht gut an. Im Best Western Hotel, direkt an Start und Ziel, stärkte ich mich für das 104 Kilometer-Rennen mit einem super Frühstück. Auch das Wetter schien erstmal zu halten. Kurz vor dem Start wurde noch schnell ein Foto mit unser führenden Frau Manuela Freund geschossen und dann ging es auch schon auf die Strecke.
Auf den ersten 30 Kilometern zur Anfahrt zum großen Feldberg machten wie gewohnt die Teams Merkur Druck, Strassacker und Bürstner Dümo das Tempo. Ich fühlte mich bis in den Anstieg hinein ganz gut und hatte mir vorgenommen mit der ersten Gruppe über die Kuppe zu fahren. Aber ungefähr nach der Hälfte des Anstiegs musste ich mir eingestehen, dass das Tempo ganz vorne doch etwas zu schnell für mich war. Ich schloss mich der Verfolgergruppe an. Die Abfahrt und der nachfolgende Teil der Strecke waren dann doch recht nass und es regnete auch ein wenig. Da Bergabfahren bei Nässe nicht so mein Ding ist, musste ich meine Gruppe ziehen lassen. Für mich war es aber die richtige Entscheidung, denn es gab immer wieder Stürze auf den schnellen Abfahrten.
Trotzdem muss man den Veranstalter bezüglich der Streckenabsicherung auf der langen Strecke loben. Alle Gefahrenzonen wurden vorher angezeigt und auch sonst gab es keine Probleme bei der Streckenführung. 20 Kilometer vor dem Ziel war das Rennen dann aber für mich gelaufen, als ich mit einem anderen Fahrer kollidierte und mir dadurch eine Acht in mein Vorderrad holte und eine Speiche fast raus war. Nach ein paar Minuten am Fahrbahnrand hatte ich mein Rad erstmal wieder halbwegs fahrbereit, so dass ich mehr schlecht als recht die letzten Kilometer ins Ziel fahren konnte und nicht auf den Besenwagen warten musste. Danke hier noch einmal an DT Swiss für die echt tollen und stabilen Laufräder. Glücklicherweise kam kurz darauf die Gruppe mit Manuela Freund vorbei und ich konnte mich noch ein wenig an der Führungsarbeit beteiligen. Alles in allem bin ich zwar enttäuscht über meinen Rennverlauf, weil die angepeilten Top 100 nicht erreicht wurden, aber trotzdem froh, heil und gesund wieder im Ziel zu sein. Auf ein Neues in Leipzig.