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RennräderTests

Rennräder: Fuji Norcom Straight 1.1: Für Individualisten

13. Mai 2014 by die Redaktion

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Fuji hat im Herbst vergangenen Jahres seine neue Waffe für den Kampf gegen die Uhr präsentiert: Das Norcom Straight. An der Spitze der fünf Modelle umfassenden Reihe steht das 1.1, welches wir in den letzten Wochen ausgiebig testen durften.

Schenkt man den Herstellerangaben Glauben, dann bietet das Norcom Straight 1.1 mehr Einstellungsmöglichkeiten, als irgendein anderes Zeitfahrrad.



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Ausstattung und Praxis

Unser Testrad kommt in der Rahmenhöhe 54 und ist weitgehend montiert. Lediglich die Feineinstellungen müssen wir selbst vornehmen. Und hier überrascht das Rad in der Tat. Nach wenigen Minuten haben wir die Sitzposition ebenso gefunden, wie auch die Front auf unsere Bedürfnisse justiert. Dies ist bei entsprechenden Pendants anderer Hersteller nicht unbedingt der Fall – ein Pluspunkt für die US-Amerikaner also. Dieser würde jedoch noch eindrucksvoller ausfallen, wenn man auch den Winkel der Tribars auf dem Oval 960-Lenker ändern könnte. Fahrer, die an der Front eine aufrechtere Position bevorzugen, sind hier leider etwas eingeschränkt.

Die Sitzposition offenbart demgegenüber keine Makel und lässt sich relativ leicht finden. Während die Klemme optisch schön in das Oberrohr des Carbonrahmens integriert ist, ist der Stützenkopf mit einer Schiene versehen, auf welcher der Sattel samt Klemme leicht verschoben werden kann.



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Aber nicht nur in dem Fall kann das Norcom Straight 1.1 punkten. Auch in Sachen Systemintegration hat man versucht, die Zeichen der Zeit richtig zu interpretieren. So verbaut Fuji an unserem Testrad eine komplette Shimano Dura-Ace 9070 Di2. An der Front kommen dabei die Schaltadapter an den Tribar-Enden, über welche lediglich das Schaltwerk angesteuert wird, sowie die speziell für Zeitfahrlenker entwickelten Bremsschalthebel zum Einsatz.

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Die elektronische Schaltung steht dem Norcom Straight 1.1 sehr gut zu Gesicht. Besonders in der Zeitfahrposition überzeugt die automatische Justierung des Umwerfers, der sich je nach gewähltem Ritzel selbst ausrichtet. Leidiges Nachstellen, wie man es von mechanischen Gruppen her kennt, sind an diesem Rad Geschichte.

Dass der Akku der verbauten Dura-Ace Di2 an der Sattelstütze angebracht ist, ist der Tatsache geschuldet, dass diese keinen internen Akku aufnehmen kann. Dies ist jedoch der einzige Makel.

An der Kurbel verbaut Fuji Blätter mit einer Übersetzung von 54 auf 39 Zähnen, schließlich zählt im Kampf gegen die Uhr jede Sekunde. Da dürfen die Muskeln ruhig mal eine Minute länger brennen. Die Kassette ebenfalls relativ eng abgestuft und weist eine Spreizung von 11 auf 25 Zähnen auf.



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Sehr angenehm sind uns zudem die Oval 981-Laufräder aufgefallen, die wir in einem weiteren Test ausführlicher beleuchten. Nur soviel: Sie rollen – und das ziemlich gut. Auch die Bremsperformance ist hervorragend. In dieser Hinsicht hat Fuji alles richtig gemacht. Da es sich bei den 981 um Drahtreifenlaufräder handelt, ist das Gewicht von 1.800 Gramm vertretbar.

Bei Seitenwind reagieren sie aufgrund ihrer Felgenhöhe zwar entsprechend, aber keineswegs nervös. Mutige Fahrer können auch in diesem Fall auf dem Tribar bleiben. Das ist nicht bei jedem Zeitfahrrad der Fall und eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu Modellen anderer Hersteller.



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Wir haben die Systemintegration bereits angesprochen. Diese kommt auch in Hinblick auf die verbauten Aero TTV-Bremsen aus dem Hause TRP zum Tragen. An der Front führt Fuji den Seilzug dabei durch den Steuerkopf, von wo aus er über eine Umlenkung durch die Gabelkrone in die Bremse mündet. Diese ist auf der Rückseite der Krone montiert.

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Die Hinterradbremse befindet sich hinter dem Tretlager. Hier wird der Seilzug hinter dem Vorbau in den Rahmen eingeführt, bevor er am Unterrohr wieder hervortritt. Fuji vertraut also auf eine Lösung wie man sie beispielsweise auch von handelsüblichen Aero-Rennern wie dem Trek Madone kennt.

Beide Bremsen bieten eine ansprechende Performance und lassen sich gut dosieren. Positiv ist, dass man sich auch bei widrigen Bedingungen weitgehend auf sie verlassen kann.

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Fazit

Das Fuji Norcom Straight 1.1 ist ein erfrischend anderes Zeitfahrrad. Inwiefern es aerodynamische Vorteile gegenüber entsprechenden Modellen der Konkurrenz bringt, konnten wir in unserem Test freilich nicht prüfen. Was uns aber aufgefallen ist, ist der sehr hohe Fahrkomfort, den das Rad mit sich bringt. Dies ist sicherlich auf die sehr leicht durchführbare Individualisierung des Rades zurückzuführen. Und das ist ja nicht unbedingt die schlechteste Voraussetzung, um im Rennen wertvolle Sekunden zu sparen. Zudem ist es von Haus aus sehr gut ausgestattet. Wer den Kampf gegen die Uhr auf einem hohen Niveau bestreiten möchte, findet im Norcom Straight 1.1 einen stressfreien Verbündeten.

Produkthighlights

  • sehr gute Einstellungsmöglichkeiten
  • durchdachte Rahmendetails und Systemintegration
  • hochwertige Ausstattung
  • sehr schöne Optik

Preis und Web

  • 7.499,00 Euro
  • www.fujibikes.com
Stichworte:FujiNewsNorcom StraightTipp der Woche

Über die Redaktion

Velomotion ist euer Team aus Fahrrad- und E-Bike-Experten, Radprofis und begeisterten Radfahrer*innen. In unserem Magazin stellen wir Produktneuheiten, aktuelle und kritische Testberichte sowie News aus der Welt des Radsports vor. Wir stehen für Qualitätsbewusstsein, Know-How und gelebte Begeisterung für das Thema Fahrrad.

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