Test: Der britische Hersteller Orange ist bekannt für seine Bikes im Mountainbike Bereich. Mit dem Orange R9 hat man nun aber auch ein Rennrad in den eigenen Reihen, welches vom Know-How des Mountainbike-Spezialisten profitieren soll. Was das Orange R9 wirklich drauf hat und wie es sich fährt erfahrt ihr hier im Test.
In kaum einer Region hat das Rennrad in den letzten Jahren so stark an Bedeutung gewonnen, wie in Großbritanien. Klar, denn auch mit etlichen Tour de France Erfolgen wird die Leidenschaft für das Thema Road angeheizt. Ähnlich erging es dem britischen Hersteller Orange Bikes, der als Mountainbike Spezialist bereits in der Szene kein Unbekannter mehr ist. Der Enduro Trend in der Mountainbike Szene sorgt für mehr Trainingseinheiten abseits des Geländes. Als die Mitarbeiter und Entwickler von Orange merkten, dass auch sie in den letzten Jahren immer mehr Kilometer auf der Straße zurücklegten, entschied man sich dazu ein eigenes Rennrad zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Das Ergebnis ist das Orange R9.
Orange R9 – Der Rahmen
Die Hauptarbeit bei der Entwicklung des neuen Orange R9 floß natürlich in das Herzstück des Rads ein, dem Rahmen. Dabei wollte man alle Features miteinbauen, die man sich von einem Traum Rennrad gewünscht hat. Ziel war es eine super starke und dennoch leichte Rahmenkonstruktion, für weite Distanzen zu entwickeln. Dabei sollte der Renner ordentlich klettern können und sich in erster Linie auf der Straße zu Hause fühlen.
Der unidirektionale R9 Carbonfaserrahmen wurde entwickelt, um beste Langstrecken-Performance zu bieten. Er verfügt über eine steife Front, um ein sicheres Handling bei hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten, hinzukommen komfortable Sitzstreben, die den ganzen Tag über ein angenehmes Fahrgefühl bieten sollen. Außerdem sollte der Rahmen so viel Kompatibilität und Fuktionalität wie möglich bieten, weshalb man auf Scheibenbremsen, größere Reifenfreiheit und Kompatibilität mit diversen Schaltgruppen anbietet. Nicht zuletzt wollte man mit seiner geschwungenen Form und dem minimalistischen Design eine ansprechende Optik bieten.
Orange R9 – Die Ausstattung
Das Orange R9 gibt es als Rahmenkit und in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten. Während das Top-Modell Orange R9 Factory mit Sram Red eTap, Zipp Carbonlaufrädern und Zipp Anbauteilen kommt, verfügt die R9 RS Variante über eine Shimano Ultegra Di2 un Mavic Kysrium Laufräder gepaart mit Easton Anbauteilen. Die Einsteigervariante R9 Pro kommt mit einer mechanischen Shimano Ultegra, Easton Alu Laufräder und Easton Anbauteilen. Wir hatten die Pro Version bei uns im Test.
Orange R9 – MTB-Spezialist goes Roadbike
Natürlich waren wir gespannt, wie sich ein Rennrad eines Mountainbike Spezialisten so fahren würde und in welchen Punkten man vielleicht den Offroad-Einfluss noch spüren kann. Auf den ersten Metern konnte man direkt spüren, wie ruhig sich das Orange R9 Pro fahren lässt. Durch die steife Front besitzt es eine unwahrscheinlich gute Laufruhe und lässt sich präzise steuern. Dennoch bietet es dabei einen ansprechenden Komfort, wenn es mal unruhig wird. Kleiner Nachteil zeigt sich hier nur wenn es mal schnelle Richtungswechsel gibt, da sich das R9 hier doch etwas träge verhält. Dies könnte auch durch die etwas entschärfte Geometrie kommen, durch die der Fahrer etwas aufrechter sitzen kann. Großer Vorteil ist hier, dass man aber auch nach mehreren Stunden Fahrt noch ziemlich entspannt unterwegs sein kann. Aber auch die komfortablen Sitzstreben tragen ihren Teil dazu bei und stecken einiges weg.
Bergauf zeigt sich das Orange R9 von seiner besten Seite und klettert effizent und geschmeidig. Hier profitiert man von der guten Kraftübertragung des Bikes in Verbindung mit seinem ansprechenden Gewicht.