Radsport: Eine Etappe wie gemalt für eine Ausreißergruppe – ein kerniger Anstieg dreißig Kilometer vor dem Ziel und dann eine lange Abfahrt nach Savona – es sah lange so aus, als ginge diese Rechnung auf. Doch im Gegenteil, der Anstieg auf den 714 Meter hohen Naso di Gatto hatte zur Folge, dass eine große Spitzengruppe mit allen Favoriten wieder zusammenfand.
In der Abfahrt setzte Michael Rogers (Tinkoff-Saxo) dann einen Überraschungsangriff. Der ehemalige mehrfache Zeitfahrweltmeister zeigte, dass er es solo weiterhin drauf hat. Er holte mit mutiger Fahrweise mehr als eine halbe Minute Vorsprung heraus und hielt dem Angriff der Sprintteams eisern stand. Allen voran war es wieder einmal Giant-Shimano, die für Simon Geschke eine Sprintentscheidung anstrebten. So holte sich auch Geschke den Sprint des Hauptfelds und wurde Zweiter vor Enrico Battaglin (Bardiani-CSF).
Der Giro 2014 bleibt damit weiterhin ziemlich australisch geprägt. Cadel Evans (BMC) in Rosa, davor Michael Matthews, Etappensiege durch Michael Rogers und das Aussie-Team Orica-GreenEdge – man darf gespannt sein, ob die Mannen aus Down Under etwas von dieser Form in die Tour de France werden retten können.
Die zehn Sekunden Vorsprung, die Rogers ins Ziel rettete änderten in der Gesamtwertung natürlich nichts. Evans bleibt in Pink mit 57 Sekunden vor Rigoberto Uran (Omega Pharma-QuickStep).
Morgen steht das erste Einzelzeitfahren auf dem Programm. 41,9 Kilometer mit einigen Höhenmetern sind angesetzt. Ein weiterer Gradmesser dafür, ob Evans das Zeug zum Girosieger hat. Dieses nicht mehr erleben wird der Freiburger Fabian Wegmann (Garmin-Sharp). Er stürzte unterwegs schwer und musste den Giro d’Italia vorzeitig beenden.