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Tour de France 2020: 12 Deutsche, 5 Österreicher & 4 Schweizer

28. August 2020 by Michael Behringer

Emanuel Buchmann Tour de France 2020

Radsport: Die Teams haben ihre Starter für die Tour de France 2020 bekanntgegeben. Wir blicken in diesem Artikel etwas genauer auf alle Deutschen, Österreicher und Schweizer. Welche Aufgaben müssen sie erledigen und welche Ziele dürfen sie verfolgen?

Deutschland: Nur Buchmann ist Kapitän

Mit 12 Deutschen startet die Tour de France 2020 am Samstag in Nizza. Wenn zum Auftakt die Sprinter im Fokus stehen, haben wir trotz 6 endschnellen Profis kaum eine Chance auf den Tagessieg. Denn während die besten Zeiten von André Greipel wohl vorbei sind, finden sich die weiteren deutschen Sprinter lediglich in einer Helferrolle wieder. Jonas Koch darf Matteo Trentin unterstützen. John Degenkolb und Roger Kluge fahren für Caleb Ewan. Max Walscheid wird sich dem neuen Europameister Giacomo Nizzolo beugen müssen. Und Nikias Arndt wird vermutlich für Cees Bol abgestellt. Deutlich rosiger sieht es für die Fahrer aus Deutschland aus, wenn das Profil etwas anspruchsvoller wird. Dann nämlich dürfen unter anderem Simon Geschke und Nils Politt ihre Freiheiten ausspielen. Auch wenn Tony Martin hier ebenfalls seine Stärken hat, wird er wohl über 21 Etappen hinweg mit all seiner Erfahrung für seine Leader da sein müssen. Im Gebirge werden wir auf der ein oder anderen Etappe mit Sicherheit Lennard Kämna und Maximilian Schachmann in einer Fluchtgruppe sehen. Auch wenn klar ist, dass sie in erster Linie als Helfer für Emanuel Buchmann funktionieren müssen. Dieser ist als einziger Deutscher als klarer Kapitän seiner Mannschaft anzusehen.

NummerFahrerTeamAufgabe
17Tony MartinJumbo – VismaHelfer in der Ebene
für Roglic, van Aert und Co.
22Emanuel BuchmannBora – hansgroheKapitän der Mannschaft
für die Gesamtwertung
24Lennard KämnaBora – hansgroheHelfer im Hochgebirge
für Buchmann
28Maximilian SchachmannBora – hansgroheHelfer auf hügeligem Terrain
für Buchmann
113Simon GeschkeCCCHelfer mit Freiheiten
für van Avermaet, Zakarin & Trentin
115Jonas KochCCCHelfer in der Ebene
für Trentin
155John DegenkolbLotto – SoudalHelfer in der Ebene
für Ewan
158Roger KlugeLotto – SoudalHelfer in der Ebene
für Ewan
172André GreipelIsrael Start-Up NationSprinter des Teams
177Nils PolittIsrael Start-Up NationHelfer mit Freiheiten
für Greipel und Co.
198Max WalscheidNTTHelfer in der Ebene
für Nizzolo
202Nikias ArndtSunwebFahrer mit Freiheiten


Österreich: Helfer mit Freiheiten

Auch die Österreicher schicken eher weniger Fahrer mit realistischen Siegchancen an die Startlinie der Tour de France 2020. Ganz ausgeschlossen ist es jedoch nicht, dass wir sie in Fluchtgruppen zu sehen bekommen und sie dann ganz automatisch plötzlich um einen Etappensieg mitfahren können. Mit drei Mann ist vor allem das Team Bora – hansgrohe österreich-lastig. Felix Großschartner und Gregor Mühlberger werden Emanuel Buchmann im Gebirge zur Seite stehen. Gibt er das Go, können sie auf schwierigen Etappen als Relais-Station eingesetzt werden oder gar selbst ihr Glück versuchen. Lukas Pöstlberger hat seine Stärken eher in der Ebene und wird sich für Peter Sagan opfern müssen. Eine ähnliche Aufgabe kommt für Sonny Colbrelli auf Marco Haller zu. Michael Gogl wird sich in der Sprintvorbereitung und beim Jagen der Ausreißer in den Dienst von Giacomo Nizzolo stellen. Wird es für den italienischen Europasieger zu schwer, darf der Österreicher vielleicht eine Ausreißergruppe verstärken.

NummerFahrerTeamAufgabe
23Felix GroßschartnerBora – hansgroheHelfer im Gebirge
für Buchmann
25Gregor MühlbergerBora – hansgroheHelfer im Gebirge
für Buchmann
27Lukas PöstlbergerBora – hansgroheHelfer in der Ebene
für Sagan
65Marco HallerBahrain – McLarenHelfer in der Ebene
für Colbrelli
194Michael GoglNTTHelfer in der Ebene
für Nizzolo

Schweiz: Hirschi kann und darf

Die kleine Schweiz ist seit jeher eine Radsportnation. Für die Größe dieses Landes bringt man erstaunlich viele Topfahrer auf die Straße. Stefan Küng wird uns seine Qualitäten leider nur bedingt präsentieren können. Denn der neue Europameister im Zeitfahren darf sich auf keinen einzigen Kampf gegen die Uhr in der Ebene freuen. Das einzige Zeitfahren ist ein klassisches Bergzeitfahren und wird nichts für den Schweizer sein. Stattdessen darf er auf flachem Terrain als Edelhelfer für Thibaut Pinot bezeichnet werden. Wird es bergig, steht der Schweizer Meister Sebastien Reichenbach dem französischen Klassementfahrer zur Seite. Michael Schär gilt als einer der zuverlässigsten Helfer im gesamten Peloton. Darüber freuen sich vor allem seine Teamkollegen Greg van Avermaet und Matteo Trentin. Haben sie nämlich eine Chance auf den Etappensieg, ziehen sie das Schweizer Uhrwerk auf und lassen ihn seine Arbeit verrichten. Von der Leine gelassen werden möchte Marc Hirschi. Der seit wenigen Tagen 22-Jährige gilt als eines der größten Talente auf hügeligem Terrain. Da es in seinem Team keinen klaren Leader gibt, werden wir ihn bestimmt in Action erleben.



NummerFahrerTeamAufgabe
54Stefan KüngGroupama – FDJHelfer in der Ebene
für Pinot
58Sebastien ReichenbachGroupama – FDJHelfer im Gebirge
für Pinot
116Michael SchärCCCHelfer in der Ebene
für Trentin
204Marc HirschiSunwebFahrer mit Freiheiten
für Hügeletappen
Stichworte:André GreipelDeutschlandEmanuel BuchmannFelix GroßschartnerGregor MühlbergerJohn DegenkolbJonas KochLennard KämnaLukas PöstlbergerMarc HirschiMarco HallerMax WalscheidMaximilian SchachmannMichael GoglMichael SchärNewsNikias ArndtNils PolittÖsterreichRoger KlugeSchweizSébastien ReichenbachSimon GeschkeStefan KüngTony MartinTour de France

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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