Test: Sie legen nicht als Dauerpendler/in Tausende von Kilometern zurück, wollen aber dennoch ein solide ausgestattetes Elektrorad für den Alltag? Dann hat Pegasus das richtige Modell für Sie – ziemlich preiswert und dafür überraschend gut ausgestattet.
Oberhalb von 3.000 Euro wird die Luft für manchen Alltags- und Tourenradlerinnen und -radler dünn. Wer gerne, aber nicht unbedingt täglich Rad fährt, könnte die Investition in ein typisches E-Bike der Mittelklasse scheuen – aber was sind die Alternativen?
Bei Pegasus ist die überraschende Antwort: hochwertige Material und aktuelle Technik zum kleineren Preis. Also kein einfacher Nabenmotor, kein außen liegende Akku und keine supersimple Kettenschaltung, sondern so ziemlich das, was auch ein mehrere Hundert Euro teureres Elektrorad auszeichnet.
Solero Evo 8F heißt das E-Bike, das zum freundlichen Preis ab 2.699 Euro all dies bietet. Schaut man genauer hin, entdeckt man erst einmal einen bewährten Antrieb: Pegasus stattet das Tourenrad mit dem Bosch Active Line Plus aus, der zwar etwas wenig Drehmoment liefert als die stärkeren Bosch-Motoren, dafür aber sehr harmonisch anschiebt, auch am Berg dauerhaft Leistung bringt und mit einem Unterstützungsfaktor um 2,3 auch bei niedriger Eigenleistung zügiges Fortkommen ermöglicht.
Gespeist wird der Antrieb von einem Intube-Akku (das „Evo“ im Namen), der in der Basisversion mit 400 Wattstunden natürlich keine extremen Reichweiten ermöglicht; allerdings funktioniert beim 400-Wh-Akku von Bosch das Batteriemanagement am besten und die gespeicherte Energie wird besonders effizient genutzt. Bei rund 23 km/h in der Ebene sind knapp 70 km drin; Stop-and-go im Stadtverkehr saugt die Batterie natürlich schneller leer.
Für Alltagsradler gibt es in Sachen Gangschaltung mehrere Alternativen, wobei die am weitesten verbreitete Variante nach wie vor die Shimano Nexus-8 ist – eine über lange Zeiträume wartungsfrei Getriebenabe mit einem gerade fürs E-Bike ausreichend großen Übersetzungsumfang. Klar, anders als bei der Kettenschaltung muss man beim Gangwechsel immer Druck vom Pedal nehmen, doch bei Alltagsfahrten ist das kein Nachteil. Am Testrad ist die Shimano-Nabe ohne Rücktrittbremse spezifiziert; als Solero Evo 8F bekommt man das Rad aber auch mit dritter Bremse – gerade ältere Radler werden sich darüber freuen.
Aus technischer Sicht sehr erfreulich ist, dass Pegasus dem Rad Ausfallenden mit Kettenspannvorrichtung spendiert, was langfristig einen deutlichen Vorteil gegenüber Modellen mit einfachen, schrägen Ausfallenden darstellt. Tret- und Motorkraft kombiniert ziehen das Hinterrad unweigerlich etwas nach vorne – wird dies nicht bemerkt und korrigiert, kann die nicht stark genug gespannte Kette abspringen. Gut gefällt auch der rahmenfeste Gepäckträger: optisch gelungen und sehr solide, außerdem auf die Anbringung spezieller MonkeyLoad-Taschen optimiert.
Rundum alltagstauglich ist die sonstige Ausstattung mit Federgabel, einem Sattel mit Stoßdämpfungselementen sowie starken Scheibenbremsen und hellem Licht. Und auch optisch macht das in zwei Rahmenformen erhältliche Rad viel her – Alltagsfahrer/innen müssen also nicht damit hadern, preislich auf einen Betrag deutlich unter 3.000 Euro festgelegt zu sein.