Test Woom Original 3 Automatic: Das 16-Zoll-Bike im typischen Woom-Look kann mit und ohne Zweigangschaltung geordert werden. In beiden Varianten ist es eine gute Wahl für den Einstieg ins Fahrradleben.
Kinderräder von Woom erfreuen sich großer Beliebtheit, und das aus gutem Grund: Von Anfang an hat der Hersteller auf einen hohen Wiedererkennungswert gesetzt, und hinter dem unverwechselbaren Gesicht der Marke stecken wertige Technik und geringes Gewicht. Wer einmal ein Woom angeschafft hat, sieht in der Regel keinen Grund, bei der nächsten Kinderrad-Größe den Anbieter zu wechseln – und so kann es dann vom Kleinkind- bis zum Teenager-Alter gehen, von 14 bis 26 Zoll Laufradgröße.
Wobei das hier vorgestellte Woom 3 mit 16-Zoll-Laufrädern auch schon von absoluten Fahranfängern genutzt werden kann. Der Hersteller gibt einen Bereich von 105-120 cm Körpergröße an; unser vierjähriger Testfahrer Alois zeigt mit seinen 107 cm jedoch, dass es bei der Sitzhöhe noch einigen Spielraum nach unten gibt. Auch Kinder um einen Meter könnten mit dem 16er Bike schon klarkommen – dann aber bitte im Radladen probesitzen.
Zweigangschaltung mit Rücktritt-Betätigung
16-Zoll-Fahrräder sind in der Regel nicht mit einer Schaltung ausgestattet; das 3 Automatic ist freilich eine Ausnahme: Neben dem schaltungslosen Standard-Modell bietet Woom hier eine Zweigangnabe des Herstellers Sturmey-Archer an, bei welcher der Gang durch leichtes Zurücktreten gewechselt wird. Die Nabe verfügt trotzdem über einen Freilauf, sodass man zum Anfahren die Pedale in die optimale Stellung bringen kann. Praktisch ist natürlich, dass dieses System ganz ohne Schaltgriff, Zug etc. auskommt; andererseits kann man schon mal aus Versehen schalten. Wo regelmäßig Steigungen gefahren werden müssen, dürfte die einfache Schaltung jedenfalls durchaus sinnvoll sein.
Leicht und noch leichter ohne Schaltung
Ein Unterschied zum Woom 3 ohne Schaltung ist, dass beim Automatic kein Vollkettenschutz montiert ist – wenn sich mehrere Kinder gleichzeitig mit dem Antrieb beschäftigen, sollte man sie also im Auge behalten. Außerdem wiegt das Zweigang-Modell gut ein Pfund mehr, ist mit 6,2 Kilo zuzüglich Pedalen aber immer noch sehr leicht. Dies verdankt das Rad der Tatsache, dass Woom praktisch nirgendwo Standard-Material verbaut, was man etwa am 16-Speichen-Radsatz erkennt. Eigenständig ist auch die Lenkerform à la BMX-Rad, die für eine sehr aufrechte Sitzhaltung sorgt; am Lenker sind ergonomische Sicherheitsgriffe mit Klemmring befestigt.
Ebenfalls ungewöhnlich und typisch Woom ist der grüne Bremsgriff rechts, mit dem die Bremsbeläge hinten farblich harmonieren. Damit soll Fahranfängern signalisiert werden, welcher Hebel zu welcher Bremse gehört – und wo man beherzt zupacken darf. Natürlich sind die Griffe auf kleine Hände abgestimmt und betätigen V-Brakes – leicht, simpel aufgebaut und bei weitem stark genug verzögernd.
Rundum geeignet für den Einstieg
Woom verbaut 37 mm breite, recht kräftig profilierte Schwalbe-Reifen, mit denen kleine Radler auf so ziemlich jedem Terrain gut klarkommen – mehr Reifenvolumen ist für den Anfang ebenso unnötig wie ein spezialisiertes Profil. Insgesamt steht am 16-Zöller nun mal spielerisches Erlernen der Radbeherrschung im Fokus, und das klappt mit diesem Bike wirklich gut.
Als sinnvolles Sicherheits-Feature steht ein Begrenzer des Lenkeinschlags bereit, sollte es einmal zum Sturz kommen, und auch ein Seitenständer ist am Rad, was immer gut fürs Erlernen eines sorgsamen Umgangs mit dem Fahrrad ist. Mehr braucht ein Fahrrad dieser Größe nicht – und mit 499 mit bzw. 449 Euro ohne Schaltung muss das Woom 3 auch nicht teuer bezahlt werden.