Scott Trail Rocket 20 im Test: Stylischer Trailrucksack der schlicht und leicht gehalten ist, so lässt sich der Trail Rocket 20 von Scott in aller Kürze beschreiben. Doch funktioniert der Rucksack für anspruchsvolle MTB-Touren wirklich?
Scott Sports, die im Jahr 2019 ihren Firmensitz von den USA in die Schweiz verlagert haben, stehen für Innovation, Technologie und Design. In Sachen Nachhaltigkeit hat Scott ein unternehmenseigenes Programm mit dem Namen Re-Source ins Leben gerufen. Das Programm stützt sich auf drei Säulen: Personen, Produkt und Planet. Mit dem Re-Source Logo sind Produkte von Scott markiert, die aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt wurden und die unternehmenseigenen Nachhaltigkeits-Kriterien erfüllen. Der von uns getestete Trail Rocket 20 ist derzeit nicht Teil des Re-Source Programm.
Daten zum Scott Trail Rocket 20
Packvolumen | 20 Liter |
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Rückenbelüftung | Ja |
Regenhülle | Ja |
Reflektoren | Keine |
Trinkblasenkompatibel | Ja |
Helmhalterung | Ja |
Features | E-Bike Akku Halterung |
Nachhaltigkeit | Keine Angabe |
Abmessung | 51 / 27 / 20 cm (H x B x T) |
Gewicht | 790g |
Farbe | Schwarz, Grün, Weiß |
Preis | 139,95€ UVP |
Scott Trail Rocket 20 – Alles was du auf dem Trail brauchst?
Auf den ersten Blick mag man seine Zweifel haben, ob dieser Rucksack wirklich alles besitzt, was auf dem Trail gebraucht wird. Doch Scott bewirbt den Rucksack genau mit diesem Versprechen. So scheint es, dass Scott beispielsweise einen Organiser für die wichtigsten Biketools als nicht notwendig erachtet und darauf beim Trail Rocket 20 verzichtet hat. Und ja warum nicht? Tut es nicht auch eine kleiner separater Beutel im Rucksack in dem sich alle Biketools befinden? Denn nehmen wir es mal genau, wie oft benötigen wir diese Dinge und müssen sie alle immer direkt griffbereit sein? Zeit für einen Test, der uns zeigt, ob es auch ohne Organiser geht.
Schlicht und leicht
Beim Look and Feel Check fällt das schlichte Design als erstes auf, der Trail Rocket ist clean und aufgeräumt. Die gewählten Materialien fühlen sich hochwertig und robust an. Weiterhin fällt das geringe Gewicht auf, mit nur 790g ist er deutlich leichter als die meisten Rucksäcke der Mitbewerber. Scott gelingt dies größtenteils durch den Verzicht von zusätzlichen Fächern, wodurch der Materialeinsatz eingespart werden kann. Dementsprechend ist auch der Aufbau des Rucksack schnell erzählt. An der Frontseite findet ihr ein großes offenes Fach aus dehnbarem Elastangewebe. Das Fach ist groß genug, um eine dünne Regenjacke darin zu verstauen. Darüber gibt es ein Fach in dem es keinerlei Unterteilung oder andere Features, wie einen Schlüsselhalter gibt. Das Hauptfach lässt sich durch die tiefer gesetzten Reisverschlüsse ausreichend öffnen. Im Inneren befindet sich eine Innentasche, die in erster Linie für den Transport eines E-Bike Akkus dimensioniert wurde. Für den festen Halt des Akkus befindet sich zusätzlich über dem Fach ein einstellbarer Klettriemen. Darüber befindet sich eine Befestigungsmöglichkeit für die Trinkblase. Abschließend sei die Regenhülle im Rucksackboden zu erwähnen. Und das war es schon? Nicht ganz, denn Scott hat noch ein Ass im Ärmel versteckt. Oder sollte man lieber Riemen in versteckten Fächern sagen? Denn der Trail Rocket hat Befestigungsriemen in seitlichen Fächern und im Bodenfach versteckt, mit diesen lässt sich ein Helm, Protektoren oder andere Gegenstände am Rucksack fixieren.
Überzeugt im Tragekomfort
Beim Packen für unseren Praxistest mussten wir also wie bereits angedeutet unsere Kleinteile in einen kleinen separaten Beutel verstauen. Daneben finden eine Trinkblase und Regenjacke ausreichend Platz. Geldbeutel, Smartphone, Schlüssel können wir gemeinsam mit der Sonnenbrille im oberen Frontfach verstauen. Was nicht mehr rein passt, kann dank der versteckten Riemen oder dem offenen Fach an der Außenseite fixiert werden. Bei dem minimalistischen Fachaufbau wäre es wünschenswert gewesen, dass die kleine Hüftflossentasche mit Reisverschluss versehen gewesen wäre. Leider ist sie es nicht, sodass sie nur zum Transport von Snacks oder Taschentücher dient.
Wer einen E-Bike Akku transportieren möchte und gleichzeitig eine Trinkblase verwenden möchte, sollte bedenken, dass beide Komponenten dicht nebeneinander in dem gleichen Hauptfach transportiert werden. Je nach Akkutyp könnte es auch zu Komplikationen mit der Schlauchführung kommen. Grundsätzlich funktioniert die Akkuhalterung aber sehr gut, denn der Akku sitzt fest an der Rucksackrückwand, wodurch sich der Schwerpunkt nahe am Körper befindet.
Auf dem Rücken trägt sich der Trail Rocket sehr gut. Der Rucksack findet durch die Rückenpartie aus drei Schaumstoffpolstern eine optimale Balance aus festem und angenehmen Sitz, ohne dabei zu sehr die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Die vergleichsweise starr gehaltenen Hüftflossen unterstützen dabei die Stabilität und Gewichtsverteilung auf die Hüften. In puncto Atmungsaktivität bewegt sich der Trail Rocket im Mittelfeld. Durch die circa 1cm dicken Schaumstoffpolster kann genügend Luft zwischen Rücken und Rucksack zirkulieren, um eine Hitzestau zu vermeiden.
Am Ende unseres Praxistest bleibt ein gemischtes Gefühl gegenüber dem Trail Rocket 20 bestehen. Punkten kann der Rucksack in Sachen Design, Gewicht und Tragekomfort, doch beim Handling vermissen wir schon die praktischen Fächer.