Spektrum: Nach 2012 führte der ADFC im November 2014 wieder seinen großen Fahrradklima-Test durch. Die Auswertung der Fragebögen von über 100.000 Teilnehmern wurde heute in Berlin präsentiert. Dabei zeigt sich: In Deutschland gibt es für Städteplaner und Politik noch viel zu tun in puncto Fahrrad.
Deutschlandweit gute Noten verteilten die Befragten bezüglich der Erreichbarkeit von Zielen mit dem Fahrrad und ebenso gab der überwiegende Teil der Teilnehmer an, ihnen mache Radfahren im Straßenverkehr Spaß. Doch es gibt dennoch viele Kritikpunkte – viele Radfahrer sind genervt von der laschen Behandlung von Falschparkern auf Radwegen, von schlechten und gefährlichen Ampelschaltungen und der schlechten Absicherung an Baustellen. Ein bedenkliches Ergebnis kam auch auf die Frage nach dem Sicherheitsempfinden als Radfahrer im Straßenverkehr zu Stande: So gibt die Mehrzahl der Befragten an, sich auf dem Rad im Verkehr nicht sicher zu fühlen.
Regional betrachtet gibt es durchaus große Unterschiede zwischen Städten, Bundesländern und Regionen. Einmal mehr grüßt die Universitätsstadt Münster von der Spitze des Rankings, doch auch Erlangen, Ingolstadt, Bocholt und Oldenburg bekamen gute Zeugnisse. Schlecht hingegen sieht es in großen Teilen des Ruhrgebiets, in Wiesbaden oder Pforzheim aus. Auch die beiden größten Städte Deutschlands, Hamburg und Berlin, bekamen von ihren Radfahrern unterdurchnittlich schlechte Noten. Dass es möglich ist, die Lage für die Radfahrer zu verbessern zeigten unter anderem Wuppertal, Augsburg, Stuttgart oder Heilbronn – insgesamt wurden zwölf Städte als „Aufholer“ ausgezeichnet, da sich ihre Bewertung seit der letzten Befragung von vor zwei Jahren signifikant verbessert hat.
Wer nachsehen möchte, wie seine Heimatstadt oder -gemeinde im Test abgeschnitten hat, kann dies auf der Webseite des ADFC tun – hier gibt es eine interaktive Karte mit dem detaillierten Umfrageergebnissen: www.adfc.de