Radsport: Die Tour de France 2015 ist noch in aller Munde. Velomotion präsentiert eine Auswahl an internationalen Pressestimmen.
England
The Times: „Chris Froome ist ein brillantes Rennen gefahren. Die Dopingverdächtigungen kann er aber nicht abschütteln. Je erfolgreicher er wird, desto mehr Fragen werden gestellt, wie er es anstellt. Sogar Vermutungen über einen in sein Rad eingebauten elektrischen Motor wurden laut. Trotz allem holt der Brite erneut den Sieg.“
The Daily Mirror: „Froomes phänomenales Talent ist deutlich sichtbar für alle. Aber er schafft es nicht, von allen respektiert zu werden, auch wenn er der erste britische Fahrer mit zwei Tour de France-Siegen ist. Fünf Gründe, warum wir Froome lieben sollten: 1. Er ist Brite. 2. Er ist aus Wiggins Schatten heraus getreten. 3. Er überwindet die Schmerzgrenze und fuhr in der vergangenen Tour trotz eines gebrochenen Handgelenks weiter. 4. Er setzt seinen Weg gegen alle Zweifel fort – ungeachtet der Tatsache, ausgebuht, mit Urin bespritzt und angespuckt zu werden. 5. Er hat als erster zweifacher Tour-Sieger aus England Geschichte geschrieben.“
The Guardian: „Das weitgehend schwarze Outfit, maschinen-artige Taktik und Fahrstil, das Ignorieren so mancher Radsporttradition… Sky wird geliebt oder gehasst – dazwischen gibt es wenig. Unbestritten ist ihr Erfolg. Quintana verliert die Tour auf einer Flachetappe. Ein Duell Froome-Quintana 2016 ist verlockend, aber auch die französischen Fahrer wie Bardet, Pinot und Barguil sind ein Versprechen für die Zukunft.“
Frankreich
L´Equipe: „Ein erleichtertes Gelbes Trikot! Nach der Freude in La Pierre-Saint-Martin kamen die Zweifel in den Alpen und das Leiden in Alpe d´Huez. Doch Chris Froome gewinnt seine zweite Tour de France. Er ist der Modellathlet seiner Generation, in der ein geringes Körpergewicht zur Obsession geworden ist ist und außergewöhnliche Leistungen Verdächtigungen nach sich ziehen. Chris Froome ist der Champion der Gegenwart und Gefangener der Vergangenheit.“
Le Monde: „Froome hat die Tour am Nationalfeiertag in La Pierre-Saint-Martin getötet. Nach den Pyrenäen drosselte er seinen Motor und beendete die Tour gerade an der Schwelle zum suspekten Bereich von 410 Watt. Sehr englisch. Nairo Quintana war der einzige, der in den Alpen nicht schwächer wurde. Ein Fahrer der alten Schule, mit 430 Watt und 6,35 Watt pro Kilogramm Körpergewicht in Alpe d´Huez. Sehr kolumbianisch.“
Spanien
MARCA: „Die Tour 2015 war die Tour der vier Fantastischen [Froome, Quintana, Nibali und Contador]. Fantastic Froome setzt sich durch. Die Geschichte von 2013 wiederholt sich: Quintana erreicht hinter Froome im Weißen Trikot Paris. Er hat den Tour-Sieg in den Beinen, seine beiden bisherigen Teilnahmen werden ihm als Appetit-Anreger dienen. Valverde schiebt sich zwischen die vier Fantastischen und steht endlich auf dem Podium.“
El Mundo: „2013 dominierte Froome von der ersten bis zur letzten Etappe. 2014 erreichte er nicht mal das Kopfsteinpflaster. 2015 sah man [bei der Etappe nach Alpe d´Huez] die menschliche Seite des Chris Froome und auch die Möglichkeit der Niederlage. Quintana verliert die Tour auf der Flachetappe im holländischen Seeland, ist aber der heißeste Kandidat für den nächsten Toursieg.“