Radsport: Arnaud Démare (FDJ) hat die erste Etappe von Paris – Nizza 2016 gewonnen. Der Franzose setzte sich nach einer harten Etappe im Sprint gegen Ben Swift (Sky) und Nacer Bouhanni (Cofidis) durch. Marcel Kittel (Etixx – Quick-Step) und André Greipel (Lotto Soudal) hatten keine Chance auf den Tagessieg.
Nach dem gestrigen Prolog / Zeitfahren zum Auftakt von Paris – Nizza, das Michael Matthews (Orica-GreenEDGE) etwas überraschend vor Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) für sich entschied, folgte heute der erste Massenstart des Rennens zur Sonne. Wechselhafte Bedingungen erwarteten die Teilnehmer – immer wieder gab es kurze Graupelschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Mit ungemütlich war das Wetter noch wohlwollend beschrieben.
Nach einiger Zeit bildete sich an der Spitze eine vierköpfige Gruppe, die eine Lücke zum Hauptfeld auffahren konnte. Das Quartett bestand aus Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Steven Tronet (Fortuneo-Vital Concept), Thierry Hupond (Delko Marseille Provence KTM) und Perrig Quemeneur (Direct Energie), die sich rasch absetzen konnten und 100km vor dem Ziel komfortable ach Minuten Vorsprung hatten, auch weil die vier sehr gut harmonierten.
Im Peloton übernahmen vor allem Etixx – Quick-Step und Katusha die Verfolgungsarbeit und diktierten das Tempo. Der Vorsprung der Ausreißer schmolz in der Folge langsam, aber beständig. Als im letzten Drittel der heutigen Etappe einige Schotterpassagen und kurze, aber knackige Anstiege folgten, kam Bewegung in das Rennen. Teils heftige Windböen wirbelten das Feld immer wieder durcheinander und sorgten für einen Split im Feld. Hinter den vier Ausreißern fuhr nun eine ca. 40 Fahrer umfassende Verfolgergruppe in der alle gut platzierten Klassementfahrer unterwegs waren, aber auch André Greipel (Lotto Soudal) und Marcel Kittel (Etixx – Quick-Step) schafften den wichtigen Sprung.
20km vor dem Zielstrich kassierte das Feld mit Thomas de Gendt auch den letzten der vier Ausreißer an der Spitze und das Rennen war wieder offen. Auf den vielen unwegsamen Schotter- und Gravelpassagen in den zehn Kilometern vor dem Ziel erlitten zahlreiche Fahrer Plattfüße und andere Defekte – Es traf unter anderem Alexander Kristoff (Katusha), Andy Schleck (Trek-Segafredo) und Sylvain Chavanel (Direct Energie). Der scharfe Anstieg vier Kilometer vor dem Ende beendete die Siegträume von Marcel Kittel, der hier aus ursprünglich guter Position ans Ende der Gruppe zurückfiel und große Probleme hatte, mitzuhalten. André Greipel hielt sich etwas besser, konnte aber das Tempo der Spitze auch nicht mitgehen.
Im – passend zum Rennen – wilden Finale ohne wirklich organisierte Sprintzüge war es schließlich Arnaud Démare, der sich ganz knapp vor Ben Swift und Nacer Bouhanni durchsetzte. Michael Matthews verteidigte nach einer starken Leistung die Gesamtführung vor Tom Dumoulin (Giant-Alpecin). Durchaus überraschend fuhr Simon Geschke (Giant-Alpecin) auf einen sehr guten achten Platz.
Endergebnis Paris – Nizza Etappe 1
Fahrer | Land | Team | Zeit | |
---|---|---|---|---|
1. | Arnaud Démare | Frankreich | FDJ | 04:29:53 |
2. | Ben Swift | Großbritannien | Team Sky | |
3. | Nacer Bouhanni | Frankreich | Cofidis | |
4. | Adrien Petit | Frankreich | Direct Energie | |
5. | Michael Matthews | Australien | Orica-GreenEDGE | |
6. | Tom Boonen | Belgien | Etixx - Quick-Step | |
7. | Sep Vanmarcke | Belgien | Team LottoNL Jumbo | |
8. | Simon Geschke | Deutschland | Giant-Alpecin | |
9. | Jonas van Genechten | Belgien | IAM Cycling | |
10. | Geraint Thomas | Großbritannien | Team Sky |