Radsport: In Australien und Neuseeland ticken die Uhren anders. Während in Europa die neuen Meister erst im Juni gekürt werden, erhalten die Champions hier ihre Trikots schon im Januar. Pünktlich zur Tour Down Under können sie dann ihre neuen Leibchen bereits präsentieren. Wir haben alle Sieger für euch – und darunter versteckt sich sogar ein ehemaliger Ruderer. Außerdem hagelte es in Australien gleich vier Hattricks.
Australier Dennis wie aus einer anderen Welt
In Australien sollte die Zahl 3 eine wichtige Rolle bei den Nationalen Meisterschaften 2018 spielen. So gelang im Zeitfahren gleich zwei Profis ein Hattrick. Rohan Dennis (BMC) ließ einmal mehr seinen Kontrahenten keine Chance. Mit über einer Minute Vorsprung gewann er vor Luke Durbridge (Mitchelton-Scott) und Richie Porte (BMC).
Rohan Dennis: „Ich bin ziemlich glücklich. Es war im Hinblick auf die Vorbereitung ein ganz anderes Rennen als letztes Jahr. Ich war viel länger in Europa und die größten Bedenken hatte ich wegen der Hitze und wie ich damit zurechtkommen würde. Ich bin froh, dass mir das gut gelungen ist und ich den Sieg nach Hause gebracht habe.“
Rohan Dennis smashes Australian Time Trial Championships https://t.co/WViLWQQLYZ pic.twitter.com/5fXdJdRzDP
— Bike World News (@bikeworldnews) 6. Januar 2018
Gigante gigantisch & eine gebürtige Münchnerin siegt in Australien
Auch bei den Damen gab es einen Hattrick zu vermelden. Die gebürtige Münchnerin Katrin Garfoot überholte nicht weniger als fünf vor ihr gestartete Fahrerinnen und gewann mit einem Vorsprung von 2:29 Minuten auf Lucy Kennedy (Mitchelton-Scott). Eine gigantische Leistung gelang auch Sarah Gigante – was auch sonst? Sie gewann nach dem Kriterium auch das Zeitfahren und das Straßenrennen der Juniorinnen. Da scheint die nächste australische Top-Athletin auf uns zuzukommen. Rebecca Wiasak triumphierte im Kriterium etwas überraschend bei den Damen in der Elite-Klasse. Eine herbe Pleite für die australische Mannschaft Mitchelton-Scott. Besser lief es im abschließenden Straßenrennen, wo sich Alexandra Manly (Mitchelton-Scott) das Trikot sicherte.
Congratulations to @alexedmo 🏆🙌 #roadnats pic.twitter.com/7lDJeJIO9A
— Cycling Australia (@CyclingAus) 7. Januar 2018
Künftig fährt Edmondson das Meistertrikot spazieren
Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) hatte ebenso Grund zur Freude. Der Sprinter gewann am Mittwoch im dritten Jahr in Folge das Kriterium. Weniger gut lief es für ihn im Straßenrennen in der Nacht von Samstag auf Sonntag unserer Zeit. Zahlreiche Fans standen am Mount Buninyong an der Straßenseite. Das von BMC kontrollierte Rennen wurde in einer spannenden Flucht entschieden. Nach einer Ausreißergruppe konnten sich Alexander Edmondson (Mitchelton-Scott) und Chris Harper (Bennelong SwissWellness Cycling Team p/b Cervelo) lösen. Dahinter wurde die Lücke immer kleiner. Schließlich rettete der 24-jährige Edmondson seinen Vorsprung um wenige Meter vor der heranjagenden Meute ins Ziel. Jay McCarthy (Bora-hansgrohe) sprintete noch an dessen Fluchtgefährten vorbei auf Rang zwei.
Straßenrennen | Einzelzeitfahren | Kriterium | ||
---|---|---|---|---|
Männer Elite | Alexander Edmondson (Mitchelton-Scott) | Rohan Dennis (BMC) | Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) |
|
Frauen Elite | Alexandra Manly (Mitchelton-Scott) | Katrin Garfoot | Rebecca Wiasak | |
Männer U23 | Cyrus Monk (Drapac-EF p/b Cannondale Holistic Development Team) | Callum Scotson (Mitchelton-BikeExchange) | Cameron Scott (ACA-Ride Sunshine Coast) |
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Frauen U23 | Alexandra Manly (Mitchelton-Scott) | Alexandra Manly (Mitchelton-Scott) | ||
Junioren | Tyler Lindorff | Luke Plapp | Stephen Cuff (MTR) |
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Juniorinnen | Sarah Gigante | Sarah Gigante | Sarah Gigante |
Ein Ruderer wird neuseeländischer Zeitfahrmeister im Radsport
Gewiss nicht als Radsport-Nation gilt Neuseeland. Dennoch finden wir in der WorldTour ein paar Profis aus dem Inselstaat im südlichen Pazifik. Unter anderem stammen George Bennett (LottoNL-Jumbo), Patrick Bevin (BMC) und Jack Bauer (Mitchelton-Scott) aus diesem Land. Alle drei sind bei den Neuseeländischen Meisterschaften 2018 jedoch leer ausgegangen. Bauer fehlte krankheitsbedingt. Ihm wurde der Zeitfahrtitel von Hamish Bond abgeluchst. Der 31-Jährige ist in der Sportwelt durchaus bekannt, denn er wurde schon achtmal Weltmeister und zweimal Olympiasieger – allerdings im Rudern. Jetzt hat er im wahrsten Sinne des Wortes umgesattelt und der Konkurrenz auch auf der Straße keine Chance gelassen. Der zweitplatzierte Michael Vink (Brisbane Continental) war knapp eineinhalb Minuten langsamer.
#RoadNats 🇳🇿 / 🇳🇿 Hamish Bond, troisième l’an passé, a décorché le titre de champion de Nouvelle-Zélande du chrono.
🥇 🇳🇿 Hamish Bond (-) en 50’50“
🥈 🇳🇿 Michael Vink (BCC) à 1’29“
🥉 🇳🇿 Jason Christie (-) à 1’38“ pic.twitter.com/hDPgU8AcBy— Chronique du Vélo (@ChroniqueDuVelo) 5. Januar 2018
Neuseelands Profis & die U23 in einem Rennen
Die Straßenrennen in Neuseeland werden von der Elite-Klasse und der U23 zeitgleich in einem Wettbewerb ausgetragen. Georgia Williams (Mitchelton-Scott) hatte – wie schon im Zeitfahren – bei den Frauen die Nase vorn. Als drittplatzierte und damit beste Dame der U23 kam Grace Anderson (Team Illuminate) ins Ziel. Bei den Herren darf sich 2018 Jason Christie das Trikot überstreifen. Ob er es je vor laufenden TV-Kameras präsentieren kann, ist aber fraglich. Der 27-Jährige hat nämlich derzeit kein professionelles Team. Hinter sich ließ er Hayden Mccormick (One Pro Cycling) und Michael Torckler. James Fouche sicherte sich den Titel in der U23.
Straßenrennen | Einzelzeitfahren | ||
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Männer Elite | Jason Christie | Hamish Bond | |
Frauen Elite | Georgia Williams (Mitchelton-Scott) | Georgia Williams (Mitchelton-Scott) |
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Männer U23 | James Fouche | Ian Talbot | |
Frauen U23 | Grace Anderson (Team Illuminate) | Georgia Catterick (Team Illuminate) |