Radsport: Wenn du dich schon immer gefragt hast, wie die Radprofis nach dem Rennen eigentlich zum Hotel kommen, hat dir Nico Denz (AG2R La Mondiale) heute eine Antwort darauf gegeben. Im Renntagebuch auf seiner Webseite berichtet er davon, dass er nach der Etappe mit dem Rad bis ins Hotel gefahren ist. Nicht nur, dass er somit weitere 52 Kilometer auf dem Drahtesel zu absolvieren hatte, nein, er wurde von seinem Navi sogar auf die Autobahn gelotst.
„Nicht blind dem Navi hinterherfahren“
Auf dem vorletzten Teilstück der Tour Down Under steht seit Jahren der Willunga Hill im Weg. Auch heute mussten die Profis auf der fünften Etappe den Hügel gleich zweimal hinauffahren. Insgesamt galt es, 151, 5 Kilometer zurückzulegen – und das, nachdem es die letzten beiden Tage brutal heiß war. Heute war das Wetter deutlich angenehmer, aber dennoch wurden die Radprofis ordentlich gefordert. Trotzdem entschied sich Nico Denz vom Team AG2R La Mondiale dazu, nach dem Rennen den Weg zum Teamhotel auch noch auf dem Fahrrad zurückzulegen. Also: Navi an und los geht’s! Was dann passierte, schildert der sympathische 23-Jährige in seinem Renntagebuch auf seiner Webseite.
„Da meine Teamkollegen keine Anstalten machten, mich zu begleiten, fuhr ich alleine los und folgte ohne zu zögern meinem GPS. Nur dass das die schnellste Route anzeigte und mich auf die Autobahn schickte. Einmal dort war natürlich nichts mit umdrehen, sodass ich weiter bis zu einer Behelfsausfahrt fuhr um dort dann sicher auf den Radweg gelangen konnte. Moral der Geschichte ist, dass man nicht blind dem Navi hinterherfahren, sondern auch mal Schilder lesen sollte …“
„Fühle mich wieder richtig gut“
Abgesehen von der lustigen Story nach dem Rennen, hatte Nico Denz aber auch über die Etappe selbst etwas zu erzählen. Vor dem Schlussanstieg verrichtete er wichtige Arbeit für seine Teamkollegen. Kapitän Pierre Latour kam in der zweiten Gruppe nach dem Tagessieger ins Ziel und landete auf der #12.
„Nach zwei richtig heißen Tagen waren heute wieder einmal etwas normalere Temperaturen angesagt. Mit etwa 35° wurde es aber dennoch relativ heiß. Allerdings konnte man direkt spüren, dass die Beine viel eher bereit waren, ihre Arbeit zu verrichten, als noch an den Tagen zuvor. Meine Aufgabe bestand heute darin, das Team optimal in die erste Passage des Willunga Hills zu bringen. Also fuhr ich in der langen Gegenwind-Geraden von vorne und erledigte meinen Job. Danach scherte ich aus und fuhr mein Rennen im Gruppetto zu Ende. Heute fühlte ich mich zum ersten Mal während dieser Rundfahrt wieder richtig gut. Das liegt definitiv an der Hitze, mit der ich einfach noch immer kein freundschaftliches Verhältnis aufbauen kann. Nach dem Rennen zeigte ich mich von meiner motivierten Seite und fuhr die 52 km zurück ins Hotel.“
Der Rest ist Geschichte …
Nico Denz.de – @tourdownunder #5 https://t.co/QO1OtHJzq8
— Nico Denz (@NicoDenz) 20. Januar 2018