Ritchey WCS KITE Dropper: Technische Daten
Durchmesser: 30,9 / 31,6mm
Hub: 90 / 125mm
Ansteuerung: Intern
Remote: Zug
Innenleben: Mechanisch
Preis: 389€
Ritchey WCS KITE Dropper: Abmessungen Teststütze
Effektiver Hub: 124mm
Minimale Einstecktiefe: 94mm
Maximal nutzbare Länge: 300mm
Sitzhöhe eingefahren: 72mm
Gewicht: 483g (140cm Leitung)
Ritchey WCS KITE Dropper: Verarbeitung
Erster Eindruck nach dem entnehmen aus der Verpackung: Ganz schön edel und ganz schön leicht! Alles wirkt äußerst solide, kleine Hinweise auf der Stütze und dem Leitungseingang auf der Unterseite sollen wohl bei der Montage helfen. Die Sattelklemmung ist ausreichend dimensioniert, ohne allzu bullig zu wirken. Ein Highlight ist sicherlich das Gewicht: Ohne Leitung und Remote bringt die Stütze mit 125mm Hub gerade einmal 444g auf die Waage und ist damit rund 100g leichter als der Durchschnitt der übrigen Variostützen.
Einen sehr guten Eindruck macht auch die Remote: Schön gefräst, komplett aus Metall mit einer angenehmen Riffelung, damit man auch im Eifer des Gefechts nicht abrutscht. Zur Montage kommen wir gleich noch – so lässt sich die Fernbedienung nämlich sowohl Trigger-Style als auch als Zusatzhebel über dem Lenker montiert werden. In der Verpackung finden wir außerdem den entsprechenden Zug und eine Außenhülle samt passender Endkappen vom Jagwire und eine Anleitung.
Ritchey WCS KITE Dropper: Montage
Gleich vornweg: Wer schon einmal eine Variostütze mit mechanischer Anlenkung montiert hat, findet sich auch bei der Ritchey sofort zurecht. Zur Not hilft auch die an und für sich gute Anleitung, die jedoch ein paar Zentimeter größer sein dürfte. Positiv fällt auf alle Fälle die sehr gute Passung zwischen allen Teilen auf: Der Zugnippel rutscht problemlos in die entsprechende Nut am Ende der Stütze, die Endkappe sitzt sicher in der entsprechenden Öffnung. Letzteres ist besonders lobenswert, da die Leitung damit auch sicher sitzt und nicht etwa beim Einführen der Stütze wieder aus der Öffnung rutscht.
Am anderen Ende der Leitung – also am Lenker bzw. an der Remote setzt sich der gute Eindruck fort: Der Hebel lässt sich durch einen cleveren Mechanismus in vielen unterschiedlichen Winkeln und Positionen montieren. So kann man ihn problemlos an die eigenen Bedürfnisse und das individuelle Cockpit anpassen. Dafür muss lediglich eine Schraube gelöst werden.
Ein kleiner Kritikpunkt ist die scheinbar nicht allzu widerstandsfähige Eloxierung der Stütze selbst: Bereits nach einmaligem Herausziehen sind deutliche Spuren erkennbar und die schwarze Farbe verabschiedet sich. Hier ist also durchaus Vorsicht geboten.
Ritchey WCS KITE Dropper: Funktion
Nach der kurzen und schmerzlosen Montage geht’s also an den Funktionstest. Die Ritchey WCS KITE ist leider nicht stufenlos arretierbar und bietet in unserer 125mm Version nur drei Positionen: Ganz drin, ganz draußen und eine Zwischenposition bei 35mm Absenkung. Wir hätten uns hier eher eine „echte“ Mittelposition bei ca. 70mm gewünscht, denn 35mm Absenkung macht nur in wenigen Situationen einen entscheidenden Unterschied.
Die Bedienkräfte am Hebel sind erfreulich gering und die Stütze lässt sich ohne großen Druck auslösen. Leider lässt sich die Auslösegeschwindigkeit nicht dosieren – ab einem bestimmten Punkt knallt die Stütze nach oben. Die Formulierung lässt bereits vermuten: Die Ausfahrgeschwindigkeit ist extrem schnell – für unseren Geschmack zu schnell. Wer hier beim Auslösen nicht schon auf dem Sattel sitzt, wird eine äußerst schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Sattel machen. Auch das Reduzieren des Luftdrucks in der Kartusche (laut Anleitung ohnehin nur 10 Psi) brachte hier keine Besserung.
Ein großer Vorteil der Stütze ist jedoch ihr einfacher interner Aufbau und die damit verbundene, simple Wartbarkeit: Das Innenleben ist mechanisch (deshalb wohl auch die drei Positionen Arretierung) und die Anleitung gibt viel Hilfestellung, sollte man Reparaturen oder eine Wartung vornehmen wollen. Daumen hoch dafür.