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Radsport: Paris-Nizza #8: Marc Soler gewinnt Sekundenkrimi in Nizza

11. März 2018 by Michael Behringer

Marc Soler Paris-Nizza

Radsport: Marc Soler (Movistar) hat die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 24-jährige Spanier schob sich am letzten Tag der Rundfahrt von Rang sechs auf Platz eins. Auf einer denkwürdigen Schlussetappe durften die Zuschauer gleich mehrere Kuriositäten beobachten und einen Fünfkampf um den Gesamtsieg bis auf die letzten Meter.

Marc Soler setzt früh alles auf eine Karte

Wieder einmal musste die achte und letzte Etappe von Paris-Nizza die Entscheidung der Fernfahrt bringen. Über 110 Kilometer warn um Nizza nicht weniger als sechs Bergwertungen zu absolvieren. Und es sollte auch in diesem Jahr wieder eine spannende Angelegenheit werden. Einen großen Anteil daran hatte zunächst unter anderem Marc Soler (Movistar). Der junge Spanier hat sich mit einer Attacke vom Peloton absetzen können und kurz vor dem Ziel gemeinsam mit David De La Cruz (Sky) und Omar Fraile (Astana) ein gefährliches Trio gebildet. Dahinter formierte sich die Gruppe der Favoriten, um den Zeitabstand nicht größer werden zu lassen, denn Soler lag im Gesamtklassement nicht weit zurück und fuhr virtuell bereits im Gelben Trikot.

Die Gebrüder Izagirre stark – und im Pech

Als die nur noch ein Dutzend große Gruppe der Favoriten in den letzten Anstieg hineinfuhr, attackierte 13 Kilometer vor dem Ziel zunächst Ion Izagirre (Bahrain-Merida), danach auch sein Bruder Gorka Izagirre (Bahrain-Merida). Gemeinsam mit Tim Wellens (Lotto Soudal), Dylan Teuns (BMC) und Richard Carapaz (Movistar) setzten sie sich von Leader Simon Yates (Mitchelton-Scott) ab, der heute deutlich angeschlagen wirkte. Die Abstände nur wenige Kilometer vor dem Ziel ermöglichten noch fünf Gesamtsieger. Neben den Izagirre-Brüdern hatten auch noch Wellens, Soler und natürlich Yates die Chancen auf den ganz großen Triumph. Schlagartig zu Ende geträumt war dieser Traum dann aber für die so starken spanischen Izagirre-Brüder. Nachdem einer von ihnen zu Fall kam, verhakte sich der andere in dessen Rad und stürzte ebenfalls. Ion und Gorka Izagirre waren am Boden – und das war sinnbildlich, denn damit waren sie raus aus dem Kampf um den Gesamtsieg. Doch das war nicht die einzige Kuriosität auf den Schlusskilometern. Abgehängte Fahrer wurden auf dem Rundkurs von der Spitze aufgefahren. Kurzzeitig herrschte große Verwirrung, doch die Profis ließen sich davon nicht beeindrucken.



Simon Yates & Tim Wellens kämpfen vergeblich

Was für eine Dramatik zum Schluss. Nachdem die Izagirre-Brüder sich selbst aus dem Fünfkampf verabschiedet haben, musste der Dreikampf zwischen Wellens, Soler und Yates bis auf den letzten Meter ausgefochten werden. Marc Soler fuhr die letzten Kilometer komplett von vorn, um jede Sekunde mitzunehmen. De La Cruz gewann letztendlich vor Fraile die Etappe, doch nur drei Sekunden später fuhr Marc Soler über die Linie – und es sollte reichen! Mit Rang drei sicherte er sich eine Zeitbonifikation. Außerdem rettete er einen soliden Vorsprung ins Ziel. Tim Wellens, Simon Yates und die Izagirre-Brüder kamen gemeinsam in einer Gruppe ins Ziel – 35 Sekunden hinter Marc Soler. Damit gewinnt der 24-jährige Spanier die Fernfahrt Paris-Nizza mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Simon Yates. Was für ein Krimi. Wir gratulieren unserem 5towatch-Schützling Marc Soler zu diesem großartigen Triumph! Aber auch den beiden österreichischen Jungs von Bora-hansgrohe gebührt unser Respekt. Patrick Konrad und Felix Großschartner belegen am Ende die Plätze sieben und zehn in der Gesamtwertung!

MARC SOLER VINCE LA PARIGI NIZZA 🏆🇪🇸

David De La Cruz vince l’ultima tappa a Nizza, Marc Soler supera Simon Yates di soli 4 secondi in classifica generale! #EurosportCICLISMO | #ParisNice pic.twitter.com/gsaLCwtNN2



— Eurosport IT (@Eurosport_IT) 11. März 2018



Stichworte:Gorka IzagirreIon IzagirreMarc SolerNewsParis-NizzaSimon YatesTim Wellens

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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