Seit drei Wochen sind nun endlich nahezu alle Trails wieder vom Schnee befreit. Das gab mir die Gelegenheit, das Aluminium 29er Mr. Ride 6 des Versenders Rose im Gelände auf Herz und Nieren zu überprüfen. Da die Versender große Stückzahlen ihrer Produkte verkaufen, ist man von ihnen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis gewohnt . Dabei leidet jedoch manchmal die Individualität, weshalb sich viele Käufer nach wie vor zum nächstgelegenen stationären Händler begeben. Denn im Gegensatz zu den meisten Versendern kann man dort ein unerwünschtes Teil auch schnell gegen ein anderes tauschen lassen. Rose weiß dieses Problem geschickt zu lösen.
Aus einer Liste kann der Kunde die gewünschte Ausstattung wählen. Allein beim Sattel gibt es elf verschiedene Modelle. Gleiches gilt für Lenker, Vorbauten, Griffe, Laufräder und Reifen. Dank Roses Konfigurator findet wohl fast jeder das für ihn Geeignete. Verglichen mit den Einzelpreisen bleibt der zu zahlende Mehrbetrag dabei dennoch im Rahmen.
//Ausstattung
Für unseren Test habe ich mich für das unveränderte Grundmodell des Rose Mr. Ride entschieden. Dessen Kostenpunkt liegt bei 2099 Euro. Angesichts der Ausstattung ist dies ein sehr guter Preis. Besonders sticht dabei die Fox Float 23 Federgabel mit der extrem teuren Kashima-Beschichtung hervor. Geschaltet wird mit einer kompletten Shimano XT-Gruppe, mit einer Übersetzung von 38 zu 24 Zähnen vorn und und einer 11–36 Zähnen zählenden Kassette. Für ein 29er absolut passend gewählt. Ebenso ist es mit den Anbauteilen, die von Easton stammen. Der Lenker hat eine angenehme 9°-Biegung und sorgt mit seinen 685 Millimetern Länge für sicheres Handling in allen Situationen. Ergänzt wird das Ganze durch einen Sattel mit Carbongestell von Rose selbst, sowie Laufrädern von DT Swiss. Zum Bremsen diente eine Magura MT 6 mit einer 180er Bremsscheibe vorn und einer 160er hinten.
// Fazit
Mr. Ride – der Name ist Programm. Das Rad ist nicht zum in die Vitrine stellen oder für den Dauerbesuch in der Werkstatt geschaffen. Schließlich gibt es dazu kaum einen Grund. Der Alurahmen hat nicht nur dank der innenverlegten Züge eine ausgezeichnete Optik. Er weist weitere moderne Features wie das PF30-Tretlager und die PM-Bremsaufnahme auf. Ganz besonders aber sticht er durch seine Geometrie hervor, die mir von Anfang an ausgezeichnet gefiel. Ob schnelle Downhills, winklige Trails über Wurzeln oder steile Uphills, stets machte Mr. Ride eine gute Figur. Insbesondere über die gute Kletterperformance war ich erstaunt, denn das Gesamtgewicht von 11,5 kg (inkl. Flaschenhalter und XTR-Pedale) ließ dies nicht unbedingt erwarten. Auch sonst zeigte das Rose nahezu keine Schwäche. Die XT-Schaltung verrichtete schnell und leise ihren Dienst. Der Sattel mit Carbongestell, die feinfühlige Fox-Gabel und die breiten Racing Ralph sorgten für ein angenehmes Fahren. Auch nach vier Stunden im Gelände konnte man völlig beschwerdefrei vom Rad steigen.
Einen kleinen Kritikpunkt gab es dann letztendlich doch: Aus irgendeinem Grund wollte die Hinterradbremse keinen richtigen Druck aufbauen. Nur mit etwas erhöhtem Kraftaufwand war das Hinterrad zu blockieren. Eher ungewöhnlich, da mir normalerweise eine 160mm Scheibe bei Weitem reicht und die Vorderradbremse genau das Gegenteil zeigte. Dennoch, das Mr. Ride ist ein treuer Begleiter, der im Einsatz keine Sorgen und viel Fahrspaß bereitet.
//Produkthighlights
- Plus: sportliche Geometrie
- Plus: gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Minus: Hinterradbremse etwas schwach
//Preis und Web
- 2099 Euro
- www.roseversand.de