Die Organisatoren des Giro d’Italia haben auf Facebook eine Grafik veröffentlicht, auf welcher acht ProConti-Teams gelistet sind, die sich berechtigte Chancen auf eine der vier offenen Wildcards für das Rennen im kommenden Mai machen können. Unter den gelisteten Teams befindet sich mit NetApp-Endura auch die derzeit wichtigste deutsche Profimannschaft.
Das Raublinger Team von Manager Ralph Denk kann dabei bereits auf eine erfolgreiche erste Teilnahme im Jahr 2012 zurückblicken. Mit dem Tschechen Jan Barta und dem Polen Bartosz Huzarski gelang es der Mannschaft seinerzeit, sich gleich zweimal bei Etappen auf dem Podium zu platzieren. Ein Erfolg, bedenkt man, dass der eigentliche Kapitän Leopold König das Rennen damals aufgrund einer Verletzung vom Fernseher aus verfolgen musste. In diesem Jahr lief es für den jungen Tschechen besser. Bei der Vuelta a España ließ er seine Klasse aufblitzen und sicherte sich neben einem Etappensieg auch eine Top10-Platzierung im Endklassement. Gut möglich also, dass die Giro-Macher das Team NetApp-Endura berücksichtigen werden. Sollte dem so sein, wird sich mit Paul Voss wohl auch ein starker deutscher Fahrer auf einen Start freuen dürfen.
Hoffnungen, bei Italien-Rundfahrt an den Start gehen zu können, dürfen sich auch andere deutsche Fahrer machen, denn mit MTN-Qhubeka steht ein weiteres Team am Start, in dessen Reihen einige Deutsche stehen. Allen voran gilt es hier auf Gerald Ciolek und Linus Gerdemann zu verweisen. Während der Sieger von Mailand-San Remo besonders auf den mittelschweren Sprintetappen Punktlandungen hinlegen könnte, dürfte die Gesamtwertungshoffnungen eher auf Gerdemann liegen, zumal man ihn dafür verpflichtete.
Doch damit nicht genug. Denn auch in der mit einer US-amerikanischen Lizenz ausgestatteten Mannschaft United HealtchCare steht mit Robert Förstemann ein Deutscher im Aufgebot. Mit zwei Etappensiegen, eingefahren in den Jahren 2006 und 2007, kann der endschnelle Markkleeberger auf einige Erfahrung in Italien zurückblicken.
Die übrigen Mannschaften sind das spanische Team Caja-Rural, die italienische Mannschaft Bardiani-CSF, die Schweizer Formation IAM um den Deutsch-Australier Heinrich Haussler, das Team Colombia sowie die Mannschaft Novo Nordisk. Eine Wildcard wurde bereits an das Team Androni vergeben, welche als bestes italienisches ProConti-Team quasi automatisches Startrecht genießt.
Vergeblich sucht man hingegen eine andere italienische Mannschaft in dieser Liste: Das Team Yellow Fluo, welches in diesem Jahr unter dem Namen Vini Fantini fuhr und mit Danilo di Luca und Mauro Santambrogio zwei spektakuläre Dopingfälle vermelden musste. Laut den Organisatoren des Giro d’Italia, der Vermarktungsagentur RCS, ist das Team damit jedoch noch nicht aus dem Rennen. Gegenüber der Online-Plattform Velonation gab Matteo Cavazzuti, Sprecher der RCS, an, dass Yellow Fluo bisher einfach noch keine Unterlagen eingereicht hat. Ob dies geschieht, ist offen. Zeit bliebe der Mannschaft, ebenso wie allen weiteren ProConti-Teams, jedenfalls bis zum 18. Dezember.