Nachdem ich in den ersten Monaten des Jahres gut in mein neues Team Koga Ladies integriert wurde, stand mit dem gemeinsamen Trainingslager das erste längere Event an. Wie einige andere Radfahrer, reisten auch wir auf die Sonneninsel Mallorca.
Endlich bei angenehmen 20 Grad Celsius, viel Sonne und wenig Wind trainieren – dachte ich zumindest, als ich Anfang März in den Flieger stieg. Die Realität war in der ersten Woche freilich eine andere. Die bestimmende Farbe war Grau. Und obwohl wir vom Regen verschont blieben, machte uns der starke Wind ziemlich zu schaffen. Derartig starke Winde habe ich bisher noch nie auf Mallorca erlebt, umso schwerer fiel uns also das Training in der ersten Woche.
In der zweiten Woche besserte sich das Wetter zunehmend. Schön, könnte man meinen. Doch eine kurze, aber relativ heftige Erkältung zwang mich dazu, meinen Trainingsplan zunächst abzuändern. Die restlichen Tage auf der Insel konnte ich dann jedoch sehr gut trainieren. Schön war dabei auch, dass mit Melanie Wotsch meine Trainingskollegin aus der Heimat mit dabei war. Während wir im vergangenen Jahr noch in den gleichen Teamfarben unterwegs waren, tritt sie in diesem Jahr für Stevens-Hytera in die Pedale.
Die erste Hälfte meines Trainingslagers gestaltete ich eher flach. Lediglich die kleineren Anstiege wie der Randa und nach Orient standen dabei auf dem Menüplan. Nachdem meine Erkältung abgeklungen war, fuhr ich schließlich öfter in den Nordwesten der Insel. Die Serra de Tramuntana beeindruckt mich jedes Mal auf’s Neue mit ihrer spektakulären Landschaft. Leider wurden einige Abschnitte im vergangenen Jahr durch Waldbrände zerstört.
Meine längste Trainingseinheit durch die Berge wartete mit Anstiegen wie Sa Calobra, Soller und Puig Major auf. Dabei durfte natürlich auch ein Abstecher zum Kloster Lluc nicht fehlen. Zum Glück entschädigte mich die schöne Natur für die Schmerzen in meinen Beinen. Den Abschluss des Trainingslagers bildete schließlich die Fahrt an das nördliche Ende der Insel. Vom Cap de Formentor hat man den wohl schönsten Blick über die Nordküste Mallorcas.
Neben den gesammelten Trainingskilometern und einigen Belastungsspitzen, hatte ich die Möglichkeit, einige Teamkolleginnen noch besser kennen zu lernen. Für die anstehenden Rennen sollte die Basis also auch auf der persönlichen Ebene stimmen. Jetzt bin ich zurück in der Heimat und packe meine Sachen für den Saisonauftakt. Am Samstag steht mit Gent-Wevelgem das erste schwere Rennen des Jahres an. Es wird sicherlich eine Herausforderung werden, aber ich freue mich darauf, im neuen Teamoutfit in Belgien Klassiker-Erfahrung zu sammeln.