Scott Sports beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf die Entwicklung von Fahrrädern. War ein Skistock das erste selbstentwickelte Produkt, setzt man sich derzeit keine Grenzen und versorgt viele Sportarten mit funktioneller Kleidung und Protektoren. Als eine der ersten Firmen präsentierte man im vergangenen Jahr im Helmbereich das noch relativ neue Mips-System, eine Einlage, welche die Rotationskräfte bei einem Sturz aufnehmen und somit das Verletzungsrisiko drastisch verringern soll. Der Scott Stego-Helm, den ich die letzten Woche ausgiebig testen durfte, besitzt genau dieses System.
Ausstattung
Die Optik des Helms ist eher unauffällig. Zwar wirkt er recht voluminös und schwer, doch schafft das Design den Spagat zwischen einer schlichten Form und modernem Look sehr gut. Fünfzehn Belüftungsöffnungen sollen auch im Sommer für eine gute Luftzirkulation am Kopf sorgen, durch das MRAS II Fit-System lässt sich der Helm problemlos im Umfang einstellen, während die bereits erwähnte Mips-Einlage für mehr Sicherheit sorgen soll. Darüber hinaus bietet der Stego mit einem geschlossenen Mittelsteg auf der Kopfoberseite die perfekte Basis für eine Helmkamerahalterung.
Die Verarbeitung des Testmodells ist sehr solide, doch erkennt man bei einem genauen Blick ein paar kleinere Schönheitsfehler. So ist die grüne Außenhaut relativ unsauber geschnitten und liegt besonders an den Rändern nicht immer hundertprozentig an. Hier kann sich leicht Schmutz ansammeln kann und es besteht die Gefahr, dass sich die Haut vom Helm löst. Der Verschluss sowie das Verstellsystem sind kompakt modelliert. Die gelbe Mips-Einlage ist an vier Stellen am Helminneren durch starke Gummibänder fixiert. So kann man die Einlage in jede Richtung um wenige Zentimeter verschieben, wobei sie stets wieder an ihren Ursprungspunkt zurück rutscht.
Auch hier ist die Verarbeitung scharfkantig und hinterlässt einen eher unkomfortablen Eindruck. Positiver ist da schon der Blick auf das Gewicht. Mit 350 Gramm in der Größe M gehört der Stego zu den vertretbaren Allmountain- und Enduro-Helmen.
Praxis
In der Praxis überrascht der Stego mit einer sehr angenehmen Passform. Eingestellt rutscht er keineswegs auf dem Kopf und hinterlässt einen guten Eindruck. Die Polsterung ist, im Vergleich zu Modellen anderer Hersteller, zwar etwas dünn geraten, bietet jedoch einen akzeptablen Komfort. Etwas störend ist die Mips-Einlage. Die scharfen Kanten merkt man vor allem durch die dünne Polsterung an der Stirn.
Trotz der verschiebbaren Mips-Einlage verrutscht der Stego auch auf schnellen, gröberen Teilstücken nicht. Er verhält sich durchweg unauffällig und bietet mit seinem voluminösen Design und dem tiefgezogenen Heck ein hohes Maß an Sicherheit. Einziges Manko ist in dieser Hinsicht die Belüftung. Diese leidet etwas unter der geschlossen Kopfoberseite.
Fazit
Der Scott Stego ist ein solider Helm für den Allmountain- und Enduro-Bereich. Allerdings zeigt er in der Verarbeitung einige kleinere Schwächen. Vor allem die scharfen Kanten der Mips-Einlage hinterlassen einen bitteren Beigeschmack. Bedenkt an jedoch den, für einen Helm, der mit diesem System ausgerüstet ist, doch relativ geringen Preis von 169 Euro so ist das Leistungs-Verhältnis letzten Endes positiv.
Produkthighlights
- Mips-Einlage
- leichte Bedienbarkeit
- geschlossener Steg für Helmkamera
Preis und Web
- 169,00 Euro
- www.scott-sports.com