Test: Als wir von Deuters Road One, einem Rucksack für den Rennradeinsatz, hörten, waren wir anfangs doch sehr skeptisch. Ein Rucksack zum Rennrad fahren? Wozu das? Klar, man muss sich bei der wöchentlichen Ausfahrt etwas einschränken, bei dem was man mitnimmt, doch bis jetzt hat das doch ganz gut funktioniert. Welchen Vorteil hat dann der Deuter Rucksack, fragten wir uns. Lange Rede kurzer Sinn, wir baten den Road One zum Test und wollten uns selbst überzeugen, ob ein Rucksack zum Rennrad fahren Sinn macht.
Ausstattung und Praxis
Quadratisch, praktisch, gut könnte man denken, wenn man den Road One das erste Mal zu Gesicht bekommt. Zugegeben, quadratisch ist er nicht, aber praktisch scheint er durchaus zu sein. Und gut verarbeitet ist er ebenfalls.
In der Trikottasche lässt sich für gewöhnlich schon eine Menge verstauen, doch wenn es einmal auf eine längere Ausfahrt gehen soll, nimmt man gut und gerne etwas mehr mit. Dafür hat der Road One ein großes Hauptfach, welches mit einem umlaufenden Reißverschluss versehen ist. Ein zusätzliches kleines Fach befindet sich am oberen Ende des Rucksacks, das sich perfekt zum Aufbewahren von wichtigen kleinen Wegbegleitern eignet, die schnell erreichbar sein müssen. Das Hauptfach bietet trotz des minimalistischen Designs genügend Raum für Schlauch, Pumpe, etwas Werkzeug und den ein oder anderen Snack. Neben dem Hauptfach hat der Road One noch so einige kleine durchdachte Details zu bieten. Die gepolsterte Gurte verfügen über eine kleine Halterung für Brillen, es gibt eine kleine Innentasche für Telefon und Portemonnaie, zwei Netztaschen und der bekannte Platz für die Trinkblase, direkt am Rücken.
Der leichte Aircontact-Rücken soll durch ein AirMesh-Stoff für eine gute Zirkulation der Luft am Rücken sorgen. Mit einem einfachen Brustgurt soll er zudem stets an Ort und Stelle bleiben.
Der Road One bietet insgesamt fünf Liter Volumen und wiegt dabei lediglich 390 Gramm, was für den Einsatzzweck angenehm leicht ist und nicht zu sehr stören sollte. Um in der Dämmerung oder in der Nacht besser gesehen zu werden, hat der Rucksack reflektierende 3M Drucke auf der Außenhaut und eine kleine Halterung für jede Art von Rückleuchten. Im Falle des Falles verfügt er zudem über einen Regenüberzug, der mit einem knalligen Gelbgrün für jeden anderen Verkehrsteilnehmer bestens zu sehen ist.
Die Skepsis bleibt auch beim Packen des Rucksacks. Zweifelsohne, mit dem Road One muss man sich nicht entscheiden, was man zu Hause lässt. Jedes kleine Zubehör findet seinen Platz und selbst mit gefüllter Trinkblase hält sich das Gewicht des Road One in Grenzen. Durch den Brustgurt sitzt er wie angegossen und auch der Rückenbereich macht einen soliden und komfortablen Eindruck.
Für längere, entspannte Touren scheint er optimal. Der ambitionierte Rennradfahrer wird sich allerdings schnell etwas eingeengt fühlen. Zwar sitzt er gut, doch viel mehr beginnt man die Ausfahrt weniger zu genießen. Durch das Extragewicht und die stark gebeugte Position auf dem Rad staut sich schnell die Feuchtigkeit am Rücken und man ist komplett verschwitzt. Und auch der kleine Sprint aus der Kurve wird durch den Road One etwas gebremst. Steigt man aus dem Sattel und geht in den Wiegetritt, rutscht der Rucksack trotz des Brustgurts und reibt bei energischen Tritten etwas im Nacken.
Fazit
Ein Rucksack zum Rennrad fahren scheint anfangs etwas abwegig, doch der Deuter Road One ist ein angenehmer Begleiter, der genügend Platz bietet, um alle wichtigen Utensilien bei sich zu haben, ohne dabei schwer ins Gewicht zu fallen. Zudem ist er vielseitig einsetzbar und bewährte sich im Test auch bei der einen oder anderen Cyclocross-Ausfahrt. Den ambitionierte Rennradfahrer wird er aber wohl oder übel zu sehr einengen, so dass sich dieser weiterhin auf seine Trikottaschen beschränken wird. Für eine entspannte Tagestour an den See ist der Road One aber der perfekte Begleiter.
Produkthighlights
- geringes Gewicht
- guter Tragekomfort
Preis und Web
- 59,95 Euro
- www.deuter.com