Test: Reifen, Reifen, Reifen. Die Frage nach dem richtigen Pneu löst oftmals endlose Diskussionen aus. Zweifelsohne könnte man seitenlange Arbeiten über die Reifenwahl verfassen. Gummimischung, Profil, Breite, Pannenschutz, Rollwiderstand, Haltbarkeit, Selbstreinigung: Alles wichtige Faktoren, die bei der Wahl des Reifens berücksichtigt werden müssen.
Das Angebot an Reifen wird zudem immer größer. Eine Firma, die meist unter dem Radar vieler Mountainbiker fliegt, ist Geax. Die Italiener sind Teil der Vittoria Group, welche bereits seit über 50 Jahren in der Reifenindustrie tätig ist.
Geaxs Produktpalette ist vielfältig. Mit dem Geax Gato 2.3 TNT haben wir uns für unseren Test einen leichten Allmountainreifen ausgesucht, der seine Stärken vor allem bei nassen Bedingungen optimal ausspielen können soll.
In der getesteten TNT-Variante bringt der Gato bei einer Breite von 2.3 Zoll ein Gewicht von 680 Gramm auf die Waage und verfügt über eine 60 TPI Nylon Karkasse. Die Abkürzung TNT steht dabei für TubeNoTube und soll sich durch eine gestärkte Karkasse mit gutem Seitenhalt sowie einem guten Pannenschutz auszeichnen.
Der Enduro-Variante des Gato zeigt sich ähnlich zu der XC-Variante, welche Maja Wloszczowska bereits zu einem Weltmeistertitel verhalf, und besitzt ein recht minimalistisches und flaches Profil. Dass es sich hierbei um einen Regenreifen handelt erahnt man auf den ersten Blick nicht. Die Mittelstollen sind vergleichsweise weit auseinander angeordnet, was eine gute Selbstreinigung zulässt. Die L-förmigen Seitenstollen sollen für guten Kurvenhalt Sorge halten und dem Fahrer genügend Kontrolle bieten.
Obwohl es sich um Faltreifen handelt, lassen sich die Gato nur mit großer Anstrengung auf die Felgen ziehen. So muss man auch enorm viel Luft auf den Reifen bringen, bis dieser perfekt in der Felgenflanke sitzt.
Die Einsatzorte der Reifen waren vielfältig. Angefangen auf dem trockenen Waldboden unserer Berliner Hausrunde bis hin zu steinigen Singletrails in den österreichischen Bergen, der Gato musste so einiges mitmachen. Ein wichtiger Faktor für den richtigen Reifen ist der Pannenschutz. Bereits beim Aufziehen der Reifen graute es uns vor einem möglichen Platten und dem Demontieren des Reifens. Dies war jedoch nicht nötig. Mit der TNT-Karkasse zeigte sich der Gato sehr widerstandsfähig und konnte bezüglich der Plattensicherheit vor allem in den Bergen überzeugen.
Doch was ist ein guter Pannenschutz, wenn der Reifen nicht den nötigen Grip aufbaut. Die Rolleigenschaften das Gato sind atemberaubend. Hier macht sich das weniger aggressive Profil bemerkbar und bringt eine Menge Geschwindigkeit mit sich. Auf trockenen Böden bietet er zudem genügend Grip und einen guten Seitenhalt, die starken Seitenwände spielen hier ihre Stärken aus. Geschwindigkeit muss jedoch auch gezügelt werden. Beim Anbremsen von Kurven baut er vor allem am Hinterrad nur wenig Traktion auf und lässt den Fahrer ab und zu ins schwitzen kommen.
Bergauf macht der Gato einen sehr guten Eindruck. Mit viel Traktion am Hinterrad sind auch längere Uphills kein Problem für den Italiener.
Unter nassen Bedingungen, der vermeidlichen Paradedisziplin des Gato, überzeugt der Reifen mit einer guten Selbstreinigung und gutem Grip. Die Seitenstollen bieten dem Fahrer viel Kontrolle und sind auch im Grenzbereich gut kontrollierbar. Zu lose darf es jedoch nicht werden. Bei tiefen Böden stoßen die Reifen an ihre Grenzen und können nur noch wenig Kontrolle vermitteln.
Fazit
Dass es sich bei dem Gato um einen Regenreifen handelt, lässt sich auf den ersten Blick nur geringfügig erahnen. Der Reifen zeigt sich egal ob nass oder trocken vor allem auf festen Böden von seiner besten Seite und bietet viel Kontrolle. Die widerstandsfähige TNT-Karkasse bietet zudem einen guten Pannenschutz und viel Seitenhalt. Sowohl bergauf als auch bergab konnte er mit einer guten Performance überzeugen. In tiefen Böden ist er jedoch nicht zu Hause und so lässt er sich besonders für den Allmountain-Einsatz empfehlen.
Produkthighlights
- sehr guter Pannenschutz
- gute Performance auf festen Böden
- lässt sich schwer montieren
Preis und Web
- 43,90 Euro
- www.geax.com