Radsport: 200 Kilometer und fast dreieinhalbtausend Höhenmeter mussten die Profis heute bei der Vuelta a Espana von Santander hinauf nach La Camperona zurücklegen. Dabei galt es drei Bergwertungen zu bewältigen, die schwierigste im Finale. Den besten Rhythmus bewies dabei der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp). In der Gesamtwertung verteidigte Alberto Contador (Tinoff-Saxo) das Rote Trikot des Gesamtführenden.
Es dauerte eine Weile bis sich die Gruppe des Tages fand. Bis zum ersten Anstieg hatten sich jedoch 21 Fahrer gefunden, die dem Feld mehr als sechs Minuten abnahmen. Am Anstieg kristallisierten sich dann 12 Fahrer heraus, die das Rennen in der Folge bestimmen sollten. Darunter befand sich neben dem späteren Sieger auf Luis Leon Sanchez (Caja Rural), der das Bergtrikot übernahm, Louis Meintjies (MTN-Qhubeka) Ermanol Erviti (Movistar), Alexander Kolobnev (Katusha) und Oliver Zaugg (Tinkoff-Saxo).
Die Gruppe arbeitete sehr gut zusammen und konnte ihren Vorsprung bis zum Zielanstieg behaupten. Dieser war mit etwas mehr als zwei Kilometern zwar kurz, jedoch mit Abschnitten von 19 Prozent auch extrem steil.
Als erster Fahrer eröffnete der Südafrikaner Meintjies das Finale. Der Zweite der U23-WM des vergangenen Jahres erhöhte das Tempo und dezimierte die Gruppe damit auf sechs Fahrer. Danach war es Hesjedal, der die Entscheidung suchte, jedoch in Zaugg seinen Meister zu finden schien. Der Lombardei-Rundfahrt-Sieger des Jahres 2011 ließ den Kanadier förmlich stehen. Doch Hesjedal biss sich an den Fersen des Schweizers fest und überholte ihn schließlich 200 Meter vor dem Ziel. Zaug wurde Zweiter, Erviti Dritter.
Im Feld sorgte vor dem Zielanstieg das Team Omega Pharma-QuickStep für das Tempo, unterstützt von Sky. Umso verwunderlicher war es, dass sowohl Rigoberto Uran wie auch Chris Froome den Anschluss verloren, als der bis dato Gesamtzweite Alejandro Valverde (Movistar) eingangs des Anstiegs das Feld mit einer Attacke sprengte.
Dem Antritt des Südspaniers konnten zunächst nur Contador sowie Joaquim Rodriguez (Katusha) und dessen Teamkollege Dani Moreno folgen. Froome konnte ebenso wie Fabio Aru (Astana) später wieder aufschließen. Und als es Contador gelang, Valverde in die Bredouille zu bringen, war es der Brite, der das Heft in die Hand nahm und die Gruppe über die Ziellinie führte.
In der Gesamtwertung gab es dadurch einige Veränderungen. Contador konnte seinen Vorsprung auf den Gesamtzweiten Valverde auf 42 Sekunden vergrößern. Neuer Dritter ist Froome mit einem Rückstand von 1:13 Minuten. Rodriguez verbesserte sich auf den vierten Rang, während Uran auf Rang fünf abrutschte.
Morgen steht mit dem Finale an den Lagos de Covadonga ein weiterer schwerer Tag auf dem Programm. In der Gesamtwertung wird dieser sicherlich für weitere Veränderungen sorgen.