Radsport: Das 6. Rennen in Castelbuono unter sizilianischer Sonne war der denkbar beste Abschluss für die Bluegrass Enduro Tour 2014. Sizilien ist eine historisch und kulturell bedeutsame Region voller Kontraste. Sie bietet außergewöhnliche jedoch verkannte Strecken. Castelbuono war somit im zweiten Jahr hintereinander Etappenstadt der Bluegrass Enduro Tour.
Der Wettkampf begann Freitag am späten Nachmittag mit einem Prolog in den Straßen Pollinas, ein nahe liegendes Bergdorf, welches sich auf einer Felsspitze in über 1.000 Meter Höhe über dem Mittelmeer befindet. Auf der einen Seite gewährt es einen atemberaubenden Blick auf die Liparischen Inseln und auf der anderen Seite auf den Naturpark der Madonien.
Das Startsignal wurde von den Rängen des griechischen Theaters im höchsten Teil des Dorfes gegeben. Die Wertungsprüfung führte sodann, zur größten Freude der Einwohner und natürlich der Fahrer selbst, durch eine Reihe von gepflasterten Gassen, über schwindelerregende Treppenstufen und durch enge Kurven.
Bei diesem Spiel sollte sich der junge Ire Conor Lavelle als Bester erweisen. Er gewann den Prolog vor dem Schotten Liam Moynihan als Zweitplatziertem. Dritter wurde mit Pearse Griffin ein weiterer Ire. Dieses Rennen in Sizilien war also ein internationales Event mit einem stark besetzten Teilnehmerfeld.
Am nächsten Tag sollte die Gebirgskette der Madonien als Spielwiese dienen. Auf dem Programm standen 4 Wertungsprüfungen auf einer 35 km langen anspruchsvollen Strecke mit einem spektakulären Start vom Gipfel des Pizzo Luminario in 1524 Meter Höhe …und zum Abschluss eine 5. Wertungsprüfung in der Stadt mit Ankunft auf der Piazza Margherita, dem Nervenzentrum Castelbuonos, welches seinen Bekanntheitsgrad unter anderem der berühmten Gelateria/Pasticceria Fiasconaro zu verdanken hat. Das dürfen Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen, falls Sie durch Castelbuono kommen!
[iframe src=“//player.vimeo.com/video/107626297″ width=“620″ height=“349″ iframe]
Am Ende setzte sich zur allgemeinen Überraschung der Italiener Nicola Fistolera, der den ganzen Tag über sehr regelmäßig fuhr, gegen eine eindrucksvolle ausländische Vertretung durch. Der junge Conor Lavelle (1. bei den Junioren) nahm den 2. Platz in der Scratch-Wertung vor dem Schotten Liam Moynihan ein.
Die einzige Teilnehmerin bei den Frauen war Hannah Barnes. Nachdem ihr Fahrrad während der Reise von Schottland nach Sizilien verloren gegangen war, tauchte es schließlich in letzter Minute wieder auf und so konnte auch sie an dem Fest teilhaben.
Anlässlich der Preisverleihung, die direkt hinter dem Kastell, dem symbolischen Gebäude Castelbuonos, stattfand, wurden nach einem langen Wettkampftag bis in den späten Abend hinein Eindrücke ausgetauscht. Dabei konnten die verschieden lokalen Spezialitäten gekostet werden: Tomaten- und Olivenölbrote, Nudeln wie man sie nur in Italien findet, das von der Konditorei Fiasconaro höchstpersönlich gestiftete Dessert, dazu Wein und ein Livekonzert … Das Beste der Enduro, ganz der Tradition der Bluegrass Enduro Tour entsprechend.