Spektrum: Heute, im dritten Teil unseres Winterchecks widmen wir uns der Fahrradbeleuchtung. Im Winter ist eine gut und zuverlässig funktionierende Beleuchtung noch wichtiger als ohnehin schon. Es wird früher dunkel, später hell und auch tagsüber sorgen Nebel, Schnee und Regen oft für schlechte Sichtverhältnisse. Deshalb sollte man sich ohne funktionierende Beleuchtung erst gar nicht auf sein Rad setzen.
Zu Beginn sollte natürlich vor allem die generell Funktion der Lichtanlage überprüft werden. Bleibt das Licht dunkel, so muss man sich auf die Fehlersuche begeben – abhängig von der verbauten Stromversorgung. An den meisten Rädern ist eine der folgenden drei Varianten verbaut:
1) Seitenläuferdynamo: Verbaut an den meisten älteren Rädern. Der Dynamo wird gegen den Reifen gedrückt, der wiederum während der Fahrt das Rädchen am Dynamo antreibt und somit Strom produziert.
2) Nabendynamo: Der Dynamo sitzt direkt an der Radachse des Vorderrads. Durch die Drehung des Rads selbst wird der Strom erzeugt – ist an vielen neueren und teureren Rädern verbaut.
3) Akku- bzw. Batteriebeleuchtung. Findet man oft an Sport- und Trainingsrädern, die keine fest verbaute Beleuchtung haben. Allerdings ist die Rechtslage nach der StVZO ist kompliziert – wer sich diesbezüglich genauer informieren möchte, kann dies beispielsweise auf der Seite des ADFC tun.
Wir konzentrieren uns im Folgenden hauptsächlich auf die dynamobetriebene Beleuchtung.
Mein Licht funktioniert nicht – was tun?
Hier gilt es zuerst festzustellen, ob nur eine der beiden Lampen – also vorn oder hinten – nicht funktioniert, oder ob die Beleuchtung generell dunkel bleibt. Funktioniert nur eines der beiden Lichter nicht, ist oftmals schlicht das Birnchen durchgebrannt. Ersatz gibt es günstig in jedem sortierten Fahrradladen. Liegt es nicht am Birnchen, ist oft die Verkabelung korrodiert oder es liegen andere Defekte vor. In den meisten Fällen hilft nur noch ein Besuch in der Werkstatt. Ähnliches gilt für den Fall, dass weder Front- noch Rücklicht funktionieren.
Seitenläuferdynamos haben in vielen Fällen das Problem, dass sie vor allem bei Nässe und Schnee nur schlecht oder gar nicht funktionieren. In der Praxis äußert sich das durch flackerndes Licht oder zeitweise Ausfälle. Das Problem liegt hier an der grundlegenden Funktionsweise solcher Dynamos, die ausschließlich auf der Reibung zwischen Reifen und Dynamorädchen basiert. Wird diese Reibung durch Nässe oder Schnee geringer, leidet die Beleuchtung. Abhilfe schaffen kann hier zum einen eine neue Ausrichtung des Dynamos. Dieser sollte möglichst genau auf dem geriffelten Streifen auf dem Reifen laufen, der dafür vorgesehen ist. Ebenso kann eventuell der Anpressdruck erhöht werden – doch Vorsicht, der Dynamo darf im weggeklappten Zustand natürlich nicht am Reifen schleifen. Bringt eine Neuausrichtung keine Abhilfe, liegt es möglicherweise an einem verschlissenen Reifen oder an einer verschlissenen Dynamokappe. Beides lässt sich in den meisten Fällen im Fachhandel nachkaufen.
Tipps für gute Sichtbarkeit
Setzt man anstelle einer fest verbauten Lichtanlage auf Batteriebeleuchtung, sollte man einige Dinge beachten, denn nicht alle Lampen sorgen auch für eine gute Sichtbarkeit im hektischen Straßenverkehr oder auf weitläufigen Landstraßen. Will man auf Nummer Sicher gehen, dann legt man sich eine StVZO zugelassene Batteriebeleuchtung zu – diese erfüllt die rechtlichen Voraussetzungen und gewährleistet in der Regel ausreichende Sichtbarkeit. Bei allen anderen Lampen sollte man neben der eigentlichen Leuchtkraft auch auf den Abstrahlwinkel achten. Eine helle Lampe bringt nur bedingt Sicherheit, wenn sie ausschließlich von vorn bzw. hinten sichtbar ist. Beim Kauf sollte man deshalb sicherstellen, dass die Lampen auch zu den Seiten genügend Licht abstrahlen.
Neben der Beleuchtung selbst sollte man auch auf genügend Reflektoren am Rad achten. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein weißer Reflektor vorn, ein roter hinten und die orangenen Katzenaugen in den Speichen. Anstelle der Katzenaugen sind inzwischen auch Reifen mit einem reflektierenden Streifen erlaubt.
Generell kann es – unabhängig von der verbauten Lichtanlage und deren Zustand – nicht schaden, ein batteriebetriebenes Notfall Licht mitzuführen. So kann auf Defekte unterwegs schnell reagiert werden. Sehr gut dafür eignet sich beispielsweise das TwoWheelCool Pilot, das wir vor einiger Zeit im Test hatten. Neonfarbene Kleidung oder reflektierende Applikationen an Rucksack, Hose oder Jacke sind auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsplus.
Morgen geht es weiter in unserem Wintercheck, und zwar mit Tipps und Tricks, wie sein Rad möglichst materialschonend über den Winter bekommt.