Radsport: Der 38-jährige Fahrer von Katusha gewann den Klassiker nach einem späten mutigen Ausriss als Solist vor Niki Terpstra (Etixx Quick-Step) und Geraint Thomas (Sky). Das Rennen fand unter extrem schwierigen Bedingungen statt: Orkanböen, zwischenzeitlich starker Regen und eisige Kälte machten die 240km von Deinze nach Wevelgem für viele Fahrer zu einer Tortur.
Man spürte vom Start weg, dass sich jeder einzelne Fahrer zuerst an die Witterungsbedingungen gewöhnen musste. Auch wegen des zwischenzeitlich enorm kräftigen Gegenwinds dauerte es eine ganze Weile, bis sich erste Fahrer vom Feld absetzen wollten und konnten. Schließlich war es eine siebenköpfige Gruppe mit Tim Kerkhof (Roompoot Oranje), Alexis Gougeard (AG2R), Albert Timmer (Giant-Alpecin), Alex Dowsett (Movistar), Pavel Brutt (Tinkoff-Saxo), Jesse Sergent (Trek Factory Racing) und Mirko Tedeschi (Southeast), die sich an die Spitze setzten.
Danach wurde es chaotisch – der Wind blies einige Fahrer von ihren Rädern oder beförderte sie in den Straßengraben, die rutschigen Straßen forderten ebenso ihren Tribut. Nach nicht einmal zwei Stunden war das Feld schon völlig zerrissen und eine Prognose bezüglich des Ausgangs war völlig unmöglich. Unter den Opfern des Wetters war unter anderem auch Mark Cavendish, der nach einem Sturz den Anschluss an das Feld verlor. Auch Bradley Wiggins (Sky) musste die Segel streichen.
Auf dem Weg zum Catsberg, dem dritten Anstieg des Tages, ordnete sich das Feld langsam. Eine Gruppe aus ungefähr 25 Fahrern fuhr an der Spitze, darunter auch Favoriten wie Alexander Kristoff oder Peter Sagan. Doch auch dieser Status Quo hielt nur bis zum finalen Anstieg des Tages: Dem Kemmelberg. Nikki Terpstra zog kurz davor das Tempo an und setzte sich aus der Spitzengruppe ab – eine Verfolgergruppe klemmte sich sofort an sein Hinterrad, das Tempo gab hier vor allem Sijn Vandenbergh an. 20km vor dem Ziel hatte sich schließlich eine sechsköpfige Gruppe an der Spitze zusammengefunden: Geraint Thomas, Luca Paolini, Nikki Terpstra, Sep Vanmarcke und Jens Debusschere. Alles schien auf eine Entscheidung im Sprint hinauszulaufen, doch Luca Paolini hatte andere Pläne: Sechs Kilometer vor dem Ziel nutzte er eine kurze Uneinigkeit in der Gruppe, setzte sich ab und fuhr den Sieg schlussendlich mit beeindruckenden 11 Sekunden Vorsprung auf Nikki Terpstra ein.
Endergebnis Gent – Wevelgem 2015:
[easytable th=“0″]
1.,Luca Paolini,ITA,Katusha,6:20:55
2.,Niki Terpstra ,NED,Etixx – Quick-Step,0:00:11
3.,Geraint Thomas,GBr,Sky,
4.,Stijn Vandenbergh,BEL,Etixx – Quick-Step,0:00:18
5.,Jens Debusschere,BEL,Lotto Soudal,0:00:26
6.,Sep Vanmarcke,BEL,Team LottoNL-Jumbo,0:00:40
7.,Jurgen Roelandts,BEL,Lotto Soudal,0:01:52
8.,Daniel Oss,ITA,BMC,0:04:15
9.,Alexander Kristoff,NOR,Katusha,0:05:12
10.,Peter Sagan,SVK,Tinkoff-Saxo,
[/easytable]