Radsport: Sacha Modolo hat in Lugano heute seine zweite Etappe beim diesjährigen Giro d’Italia gewonnen. Der 27-jährige Italiener verwies im Massensprint Giacomo Nizzolo (Trek) und Luka Mezgec (Giant-Alpecin) auf die Plätze. Für Modolos Team Lampre-Merida ist es bereits der vierte Tagessieg beim Giro. Alberto Contador, Fabio Aru und Mikel Landa kamen mit dem Hauptfeld ins Ziel.
Die heutige Etappe war beinahe etwas wie ein „Ruhetag-light“ für die Profis, die gestern eine so enorm schwere Bergetappe bewältigen mussten. Die 134km von Aprico nach Lugano boten nur wenige große Herausforderungen und waren weitestgehend flach. Kurz vor der einzigen Bergwertung des Tages, dem Teglio (3. Kategorie) bildete sich die Ausreißergruppe des Tages: Iljo Keisse (Etixx-QuickStep), Marco Bandiera (Androni) und Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini) setzten sich schnell ab und hatten rasch drei Minuten Vorsprung. Doch mehr gewährte ihnen das Feld heute nicht, wo vor allem BMC und Giant-Alpecin heute viel Führungsarbeit leisteten.
Der Vorsprung des Trios schmolz langsam dahin und 27km vor der Ziellinie wurden die drei dann schließlich vom Feld gestellt. Beim kurz darauf folgenden, unkategorisierten Anstieg gab es noch einen letzten Fluchtversuch: Der Australier Adam Hansen (Lotto-Soudal) und der Deutsche Patrick Gretsch (ag2r-La Mondiale) entwischten dem Feld und lieferten sich ein unterhaltsames Intermezzo. Nach wenigen Kilometern war es aber auch wieder vorbei, zuerst musste Gretsch die Segel streichen und wenig später holte das Feld auch Hansen wieder ein. Die letzte Attacke des Tages kam dann von Luca Paolini (Katusha), der 3km vor dem Ziel sein Glück versuchte und für den es lange gut aussah. Der formstarke Italiener kennt die Straßen hier sehr gut, doch am Ende sollte es nicht helfen: Er wurde wie alle anderen Ausreißer vor ihm gestellt. Im Massensprint war es erneut der zurzeit so starke Lead-Out von Lampre-Merida, der den Sieg für Sacha Modolo ebnete. Dahinter fuhr Nizzolo einige Hundertstel vor Luka Mezgec über die Linie.
Die Klassementfahrer Contador, Aru und Landa gönnten sich heute einen eher entspannten Tag und kamen allesamt sicher im Hauptfeld ins Ziel. An der Spitze der Gesamtwertung tut sich also nichts – im Kampf um das Rote Trikot konnte sich nun hingegen Giacomo Nizzolo an die Spitze setzen, dahinter lauern Modolo und Viviani.
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Endresultat Etappe 17 Giro d’Italia 2015
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1.,Sacha Modolo,ITA.Lampre-Merida,03:07:51
2.,Giacolo Nizzolo,ITA,Trek,
3.,Luka Mezgec,SLO,Giant-Alpecin,
4.,Heinrich Haussler,AUS,IAM,
5.,Davide Appollonio,ITA,Androni,
6.,Stig Broeckx,BEL,Lotto-Soudal,
7.,Juan Jose Lobato,SPA,Movistar,
8.,Alexander Porsev,RUS,Katusha,
9.,Kevin Reza,FRA,FDJ,
10.,Nick van der Lijke,NED,LottoNL-Jumbo,
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[tab:Vorschau]
Grüße an die Schweizer Nachbarn
Die Etappe zieht ihren Reiz aus dem frühen Anstieg nach Teglio, der Ausreißer animieren wird. Sieben Kilometer führt das Sträßchen bergan und überwindet bei sieben Prozent Steigung 500 Höhenmeter. Das ideale Terrain für Fahrer, die weit im Gesamtklassement zurückliegen. Durch das geschäftige Adda-Tal führt das Rennen über Sondrio und Morbegno zum Comer See. Dort fährt das Peloton knapp 25 Kilometer am Seeufer entlang, und tolle TV-Bilder sind vorprogrammiert. Gleiches gilt für die Passage am Luganer See, den die Fahrer über eine kleine Steigung in Richtung Porlezza erreichen. Hier passieren die Fahrer die Schweizer Grenze – das erste und einzige Mal, das der Giro d´Italia 2015 sein Heimatland verlässt. Ein letzter, nicht kategorisierter Anstieg bietet in der Ausreißergruppe die Möglichkeit, eine Soloflucht zu starten. Danach geht es nur noch bergab ins Ziel in Lugano, wo 1996 die UCI-Straßenweltmeisterschaften stattfanden. Alex Zülle triumphierte im Einzelzeitfahren, Johann Museeuw siegte im Straßenrennen.
TV und Stream
Dieses Jahr überträgt Eurosport live von jeder Etappe des Giro. Auch im Internet gibt es den einen oder anderen Stream.
TV-Übertragung
Mittwoch, 27. Mai, 14:30 – 17.30 Uhr
Internetstream
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