Radsport: Philippe Gilbert hat heute in Verbania seinen zweiten Tagessieg beim diesjährigen Giro eingefahren. Wie bereits bei seinem Sieg vor einigen Tagen ließ er der Konkurrenz überhaupt keine Chance – heute fuhr er gar als Solist zum Sieg. Alberto Contador gewinnt Zeit auf Aru und Landa, doch die Art und Weise dürfte für Diskussionen sorgen.
Schon früh am Tag stellte der 32-jahre alte Belgier vom BMC-Team die Weichen auf Sieg. Er schaffte nach wenigen gefahrenen Kilometern den Sprung in die Ausreißergruppe des Tages in der unter anderem auch noch Sylvain Chavanel (IAM), David de la Cruz (Etixx-Quick Step), Rinaldo Nocentini (Ag2r), Francesco Bongiorno (Bardiani-CSF), Kanstantsin Sioutsou (Sky) und Alexander Porsev (Katusha) unterwegs waren. Lange Zeit zog diese Gruppe an der Spitze einsam ihre Kreise, zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung auf über 12 Minuten an.
Dahinter belauerte man sich – auch die Klassementfahrer Contador, Aru und Landa, doch lange Zeit geschah wenig – bis zum Fuße des ersten und einzigen wirklichen Anstieg des Tages, dem Monte Ologno (1. Kategorie). Dort kam es nämlich im hinteren Drittel des Feldes zu einem Sturz in den mehrere Fahrer verwickelt waren. Mikel Landa stürzte zwar nicht, wurde aber ausgebremst, da er zu diesem Zeitpunkt hinter den gestürzten unterwegs war. Während der eine Spanier also hinten im Feld versuchte mit Hilfe seiner Teamkollegen wieder an das Feld heranzukommen, reagierte der andere – nämlich Contador – prompt. Er nutzte nämlich den Sturz und die Behinderung von Landa und zog davon. Aru hatte bis dorthin noch das Hinterrad des Tinkoff-Kapitäns halten können, doch musste jetzt auch abreißen lassen. Diese Aktion von Alberto Contador dürfte für einige Diskussionen sorgen, doch dürfte es die Retourkutsche für eine ähnliche Aktion von Astana am Mortirolo gewesen sein.
Das Finale war nicht mehr allzu spannend – etwas weniger als 20km vor der Ziellinie attackierte Gilbert und zog solo davon. Am Ende hatte er 47 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Francesco Bongiorno, von Bardiani-CSF und mehr als eine Minute auf den Dritten, Sylvain Chavanel (IAM). Alberto Contador konnte seine Führung weiter ausbauen, er kam 1:13 Minuten vor der Astana-Gruppe um Landa und Aru ins Ziel.
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Endresultat Etappe 18 Giro d’Italia 2015
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1.,Philippe Gilbert,BEL,BMC,04:04:14
2.,Francesco Bongiorno,ITA,Bardiani-CSF,00:00:47
3.,Sylvain Chavanel,FRA,IAM,00:01:01
4.,Matteo Busato,ITA,Southeast,
5.,Amael Moinard,FRA,BMC,
6.,David de la Cruz,SPA,Etixx-QuickStep,
7.,Rinadlo Nocentini,ITA,ag2r-La Mondiale,
8.,Kanstantsin Siutsou,BLR,Sky,
9.,Chad Haga,USA,Giant-Alpecin,00:02:42
10.,Pieter Weening,NED,Orica-GreenEdge,00:03:55
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[tab:Vorschau]
Finale Furioso
Ein langes Warmfahren für ein Finale Furioso! Zunächst geht es über 120 Kilometer weitestgehend flach aus der Schweiz hinaus und durch Lombardei und Piemont. Varese wird passiert, schließlich der Laggo Maggiore an seiner Süd- und Westseite befahren. An der Verpflegungsstelle in Feriolo können sich die Fahrer noch einmal mit Kalorien eindecken, denn es folgt ein schweres Finale auf steilen und engen Sträßchen in den Bergen oberhalb des Sees. Zunächst führt eine zehn Kilometer lange und neun Prozent steile Kletterpartie auf den Monte Ologno. Doch damit nicht genug, es folgt eine kurze Abfahrt, ein vier Kilometer langer Gegenanstieg, eine längere Abfahrt, ein längerer Gegenanstieg… Nach diesem kräftezehrenden Auf und Ab jagen die Fahrer schließlich in einer steilen, kurvenreichen Abfahrt dem Ziel in Verbania am Seeufer entgegen. Die körperlich wie insbesondere technisch anspruchsvolle Streckenführung wird die volle Konzentration der Fahrer fordern. Fehler sollte man sich hier nicht erlauben.
TV und Stream
Dieses Jahr überträgt Eurosport live von jeder Etappe des Giro. Auch im Internet gibt es den einen oder anderen Stream.
TV-Übertragung
Donnerstag, 28. Mai, 14:30 – 17.30 Uhr
Internetstream
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