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Radsport: Justin Leov Tagebuch: EWS Emerald Enduro

26. Mai 2015 by die Redaktion

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Rotorua läutete gleichermaßen den Start in die neue Saison und das Ende der Sommerzeit in Neuseeland ein. Die Tage wurden kürzer und die Temperaturen zeigten eindeutig auf Herbstanfang. Die sozialen Netzwerke füllten sich wieder mit Rennergebnissen und ich konnte es kaum erwarten, wieder in den Wettkampf einzusteigen.

Ich begann, mich für das zweite Rennen der EWS vorzubereiten und hatte dabei immer ein Auge auf den Klimabedingungen in Irland. Dieses Jahr war ein besonderes Jahr für mich, da Tory und ich uns entschieden hatten, uns für die noch ausstehenden Rennen in Finale Ligure niederzulassen, um zusammen mit unserem Sohn den italienischen Sommer zu genießen. Koffer packen für sechs Monate ist nicht gerade einfach, aber wenn man dann im Flugzeug sitzt, hat man es geschafft.



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Ich hatte geplant, eine gute Woche vor dem Rennen in Irland anzukommen, um die Zeitverschiebung besser zu verdauen. Luca und Tory waren schon vor der Abreise verschnupft. Mich erwischte es dann bei unserer Ankunft in Europa. Nach der ersten Fahrt mit dem Rad wurde es nur noch schlimmer und ich verbrachte die darauf folgenden Tage im Bett. Ich erholte mich gerade rechtzeitig für die Erkundungsfahrten. Die Strecke bot eine Mischung aus schnellen und aus technischeren Abschnitten.
Bei den letzteren würde es darauf ankommen, nicht zu viel Geschwindigkeit zu verlieren. Trotz der geringen Höhe in Irland war die Strecke sehr interessant. Aufgrund der relativ großzügigen Zeitfenster für die Verbindungsteilstrecken sowie durchschnittlicher Steigungen von 5 bis 7%, bekam das Rennen schnell den Spitznamen „soziale“ Enduro verpasst.

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Die Erkundungsfahrten waren anfangs mühsam, aber ich fühlte ich mich ziemlich schnell richtig gut. Ich beschloss, jede Wertungsprüfung zwei Mal abzufahren, was gleichbedeutend mit zwei langen MTB-Tagen war. Ich hoffte, dass sich die aufgestaute Müdigkeit durch eine gute Erkundung wettmachen ließe. Auf dem Programm standen 54 km und 2000 Höhenmeter für Freitag sowie 45 km und 1600 Höhenmeter für den Tag darauf.

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Laut Wettervorhersage sollte am Tag des Rennens die Sonne scheinen.
Trotzdem wählte ich wegen der schattigen Abschnitte eine klare Scheibe für meine Goggles aus. Aufgrund der Steinplatten im oberen Teil der Strecke kam mildes Wetter gerade gelegen!

Die 1. Wertungsprüfung war vom Kaliber „Vollgas geben, durchhalten und ja nicht bremsen“. Der Tag begann gut für mich mit der zweiten Zeit hinter Barel. Die 2. Wertungsprüfung war die längste und anstrengendste. Große Platten im oberen Teil und danach viel Tretarbeit. Die Leute kamen massenweise und wir hatten sogar einen Hubschrauber über uns. Wir fühlten uns wie Rockstars! Ich gab alles, was ich hatte, aber es reichte nur für den 4. Platz.

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Die 3. Wertungsprüfung begann ebenfalls auf Steinplatten aber bei Gegenwind auf einer viel flacheren Strecke. Die Streckenführung war chaotisch mit vielen Felsen und einer hohen Reifenpannengefahr. Ich kam gut klar und gewann diese Wertungsprüfung. Auf die 4. Wertungsprüfung sollte eine kurze Pause mit Mahlzeit folgen. Aus diesem Grund hatte ich es wohl eilig anzukommen. Ich gewann meine 2. Wertungsprüfung des Tages und übernahm die Führung in der Gesamtwertung. Aber der Tag war noch lang. Ich blieb konzentriert.Ich fuhr bei der 5. Wertungsprüfung etwas zu heftig los und entging gerade noch einem Sturz. Allerdings verlor ich kostbare Sekunden.

Ich fuhr weiter und versuchte so gut wie möglich, keine unnötigen Risiken einzugehen. Ich wurde schließlich 8. Die 6. Wertungsprüfung sagte mir am meisten zu. Schnell, mit Felsen übersät, ein wahnsinniges Publikum, fast wie bei einem DH! Mein Start ähnelte leider dem der vorhergehenden Wertungsprüfung. Ich lief Gefahr zu stürzen und verlor meinen Rhythmus. Ich wurde 7. Dann war es an der Zeit für die letzte Wertungsprüfung. Ich fühlte mich gut, keine technischen Probleme. Ich wusste nicht, welchen Platz ich in der Gesamtwertung belegte, aber ich wusste, dass ein Sturz oder eine Reifenpanne verheerend wäre. Ich musste intelligent fahren. Einfacher gesagt als getan, aber mein Run war sauber und ich beendete ihn zufrieden und erleichtert.

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Die Stimmung im Zielbereich war unbeschreiblich. Der Lokalmatador des Rennens Greg Callaghan hatte mich bei den drei letzten Wertungsprüfungen deklassiert und gewann folglich in der Gesamtwertung. Durch meinen zweiten Platz konnte ich aber trotzdem nach zwei Rennen vom vierten auf den zweiten Platz der Tour 2015 klettern. Grund genug, alles in allem zufrieden zu sein! Bis zum nächsten Rennen in Schottland!

Stichworte:EnduroEnduro World SeriesEWSIrlandJustin LeovNewsTrek Bikes

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