Produktnews: Aldi Fahrradangebote 2016: Radbekleidung vom Discounter im Kurzcheck

Eckdaten:

• Ärmellose Weste
• Softshell Membran
• Wind- und wasserdicht
• Reflektierende Einsätze
• Preis: 12,99€

Unser Eindruck: Westen sind die besten Freunde eines jeden Radsportlers: Im Optimalfall wiegen sie wenig, passen problemlos in die Trikottasche und halten während der schnellen Abfahrt warm. Bereits beim ersten Anfassen der Crane Weste überrascht uns das dicke Softshellmaterial, das zwar zweifellos schön warm hält, doch das Packmaß natürlich extrem vergrößert. Wir bekommen die Weste jedenfalls auch unter größtem Kraftaufwand und mit unterschiedlichen Falttechniken nicht in die Trikottasche. Die Verarbeitung ist dagegen überraschend gut: Der Reißverschluss ist leichtgängig und die Nähte sauber. Bezüglich der Passform orientiert man sich im Casual-Bereich, also eher weit denn sportlich. Dank der großzügigen Länge kann man aber einfach eine Nummer kleiner als gewohnt nehmen.

Eckdaten:

• Verlängertes Rückenteil
• Drei Einschubtaschen
• Anti-Rutsch-Bund
• Reflektierende Details
• Preis: 7,99€

Unser Eindruck: Das Trikot (oder Radlershirt, wie es offiziell heißt) erinnert bis auf die Farben optische sehr an das Modell aus dem Vorjahr und beim direkten Vergleich zeigt sich auch, dass die Unterschiede – wenn überhaupt – im Detail zu finden sind. Doch wie bereits im letzten Jahr zählt das Trikot zu den empfehlenswerten Produkten im Discounterangebot: Die Passform ist überraschend gut, die reflektierenden Details gut platziert und die Verarbeitung gemessen am Preis von knapp 8€ durchaus zufriedenstellend. Klar, die vielen unterschiedlichen Materialien (z.B. Mesh unter den Achseln) sind allesamt vernäht und nicht verklebt – die Nähte könnten bei längerer Fahrt unangenehm scheuern, doch ist dies sicherlich ein Zugeständnis an den günstigen Preis. Hier und da erblicken wir außerdem einen losen Faden – sicherlich ist das Aldi Trikot nichts für die Ewigkeit, aber als Ersatz- oder Nottrikot mehr als brauchbar. Vorsicht: Das Trikot fällt recht groß aus – im Zweifel lieber eine Nummer kleiner nehmen.

Eckdaten:

• Anti-Rutsch-Bund am Beinabschluss
• Sitzpolster aus Coolmax Material
• Reflektierende Einsätze
• Preis: 7,99€

Unser Eindruck: Auch die Radlerhose sieht dem Modell aus dem letzten Jahr zum Verwechseln ähnlich, doch anders als beim Trikot täuscht hier das Äußere. Die Hose ist aus einem deutlich festeren Material, das einen überraschend guten Eindruck macht, auch wenn wir an einer Stelle wieder einen losen Faden entdecken. Die Passform hat sich ebenfalls verbessert, lediglich die ziemlich schmalen Beinabschlüsse könnten bei dickeren Oberschenkeln unangenehm einschneiden – da hilft auch die Gummierung auf der Innenseite wenig. Die große Schwäche der Short ist aber wiederum ihr Sitzpolster – das Material erinnert eher an eingenähten Schaumstoff als an ein hochwertiges Polster. Es fällt sehr dick aus und wird unter Garantie für ein unangenehm warmes Klima im Gesäßbereich sorgen. Auch die Nähte rund um das Sitzpolster sind sehr grob und werden bereits auf kürzeren Fahrten wahrscheinlich auf der Haut scheuern.

Eckdaten:

• Baggyshort
• Heraustrennbare Innehose mit Sitzpolster
• Verstellbarer Bund
• Reflektierende Einsätze
• Preis: 12,99€

Unser Eindruck: Die Radlershorts mit Innenslip (eigentlich eine Baggyshort) ist auf den ersten Blick der größte Preiskracher unter den Angeboten. Für 13€ bekommt man hier nämlich nicht nur die Short selbst, sondern auch eine herausnehmbare Innenhose mit Sitzpolster. Zuerst zur Short selbst: Diese ist bis auf die obligatorischen losen Fäden hier und da ordentlich verarbeitet, lässt sich mit Klett am Bund in der Weite verstellen und macht durchaus einen guten Eindruck. Die Passform will uns jedoch nicht wirklich zusagen: Während sie am Gesäß und an der Hüfte recht eng gehalten ist, sind die Beine sehr weit und der Schritt recht tief. Das ist zwar nicht unbequem, sieht aber einfach etwas seltsam aus. Zur Innenhose muss man leider nicht viele Worte verlieren: Der sehr dünne Stoff trägt sich zwar recht angenehm, doch das Polster taugt wenn überhaupt nur auf kurzen Fahrten.

Eckdaten:

• Fingerlose Radhandschuhe
• Gelpolsterung in der Handinnenfläche
• Ausziehhilfe
• Reflektierende Einsätze
• Preis: 3,99€

Unser Eindruck: Mit Fahrradhandschuhen vom Discounter ist es immer so eine Sache – wenn auch recht unscheinbar tragen Handschuhe als Hauptkontaktpunkt zum Rad wesentlich zum Komfort bei – oder eben nicht. Das Positive vornweg: Für Discounterhandschuhe sind die fingerlosen Crane Handschuhe durchaus gelungen. Knapp 4€ werden fällig und die Verarbeitung kann dabei wirklich mit deutlich teureren Markenmodellen konkurrieren. Auch die Polsterung auf der Innenfläche ist durchdacht platziert und nicht zu dick. Der Klettverschluss am Handgelenk macht jedoch leider keinen wirklich langlebigen Eindruck – doch das ist angesichts des Preises durchaus zu verkraften. Insgesamt sind wir von den Crane Fahrradhandschuhen positiv überrascht: Es sind zweifellos die besten Discounter-Fahrradhandschuhe, die wir bisher in den Händen gehalten haben.

Eckdaten:

• Schutz vor UVA und UVB Strahlung
• Verspiegelte und nicht verspiegelte Polycarbonatgläser
• Kunststoffrahmen
• Eine Größe
• Preis: 2,49€

Unser Eindruck: Für fast lächerliche 2,49€ bekommt man ab heute bei Aldi Süd eine Radbrille. Dass man hier nicht die Performance erwarten darf, die teils mehr als 50 Mal so teure Markenmodelle bieten, sollte selbstverständlich sein. Erhältlich sind sowohl Modelle mit offenem Rahmen und wechselbaren Gläsern wie auch stabilere Brillen mit rundum eingefassten Gläsern. Diese kommen in unterschiedlichen Tönungen und wahlweise verspiegelt oder nicht. Sie bieten grundlegenden UV-Schutz (UVA und UVB). Der Rahmen besteht aus etwas billig anmutendem Kunststoff und ist eher etwas für breitere Köpfe/Gesichter. Ein Manko ist zweifellos die fehlende Polsterung an der Nase: Hier sind Druckstellen nach längerem Tragen vorprogrammiert. Im Kurztest schlug sich die Brille überraschend gut, wenn es darum ging, den Fahrtwind aus den Augen zu halten, lief jedoch extrem schnell an wenn man denn mal stehenbleibt. Dennoch: Wenn die Brille passt, ist sie für den aufgerufenen Preis durchaus einen Versuch wert.

Eckdaten:

• Verschweißte Hauptnähte
• Zwei Reißverschlusstaschen
• Kapuze
• Verlängerte Rückenpartie
• Preis: 12,99€

Unser Eindruck: An Regenjacken scheiden sich im sportlichen Bereich die Geister: Während die einen hunderte von Euro für hochentwickelte Membrane ausgeben, reicht anderen wiederum eine günstige Jacke vom Discounter, die einfach nur den Regen abhält – denn im Grunde genommen sind alle Regenjacken nur leidlich Atmungsaktiv und werden eben nur so lange getragen, wie auch der Regen fällt. Insofern wäre die Crane Regenjacke von Aldi Süd sicher für viele Interessant. Die Passform der Jacke wird allerdings nicht unbedingt allen zusagen: Sie ist sehr weit geschnitten und erinnert bis auf ihr etwas längeres Rückenteil eher an eine herkömmliche Regenjacke und weniger an eine Radjacke. Wen das nicht stört: Die Verarbeitung ist sehr gut, die Imprägnierung überzeugt und einen ersten Härtetest unter der Dusche besteht die Jacke problemlos. Lediglich der nicht versiegelte Reißverschluss könnte bei längeren Regenfahrten eine Schwachstelle sein.

Eckdaten:

• Kompatibel mit Trinkblase (nicht im Lieferumfang)
• 7,2l oder 8,4l Volumen
• Inklusive Regenhülle
• Reflektierende Details
• Preis: 12,99€

Unser Eindruck: Fahrradrucksäcke können gerne mal ein kleines Vermögen kosten – desto erstaunlicher ist es immer wieder, für wie wenig Geld man sie beim Discounter bekommt. So auch momentan bei Aldi – 13€ kostet der Rucksack mit 7,2l oder 8,4l Volumen. Wir haben uns für das kleinere Modell entschieden, das genug Platz für eine Trinkblase, das nötigste Werkzeug und eventuell eine Regenjacke bieten sollte. Die Haptik ist auf den ersten Blick gelungen, bei genauerer Betrachtung spürt man jedoch den günstigen Preis: Der Reißverschluss ist hakelig, Schulter- und vor allem Bauchgurte nur minimal bzw. überhaupt nicht gepolstert und der Rückenbereich ist nicht verstärkt. Der Tragekomfort ist dennoch überraschend gut, selbst wenn man ein paar Kilo Inhalt in das Innere packt. Unsere 3l Trinkblase von Osprey passte übrigens ohne Probleme in das dafür vorgesehene Fach im Inneren. Für Hobbyfahrer ist der Rucksack also eventuell durchaus einen Blick wert, wem allerdings hochwertige Verarbeitung, ein durchdachtes Rückensystem und hoher Komfort auch auf längeren Fahrten wichtig sind, der wird ein paar Euro mehr investieren müssen.