Radsport: Das Schweizer WorldTour Team IAM Cycling bestreitet momentan seine letzte Saison und wird zum Ende des Jahres aufgelöst. Entsprechende Gerüchte machten zuletzt vermehrt die Runde, auch ein Fusion mit BMC stand angeblich im Raum. Doch nun steht fest: Der Vorhang fällt endgültig – Grund ist die erfolglose Suche nach einem Co-Sponsor.
Zwei Jahre nach der Vergabe der WorldTour Lizenz an den Rennstall IAM Cycling ist das Abenteuer für das Team aus der Schweiz wieder vorbei. „IAM Cycling stoppt seine Aktivitäten per Ende der Saison 2016,“ heißt es in einer Mitteilung von Teamchef Michel Thétaz, der das Team 2013 gegründet hatte. 2015 folgte der damals durchaus überraschende Sprung in die höchste Rennklasse, in der das Team jedoch nie wirklich Fuß fassen konnte.
Thétaz geht auch mit sich selbst hart ins Gericht: „Das ist ein persönliches Versagen und ich übernehme dafür die Verantwortung.“ Der Hauptgrund für den Rückzug aus dem Radsport sei die vergebliche Suche nach einem Co-Sponsor gewesen. Das Jahresbudget von lediglich 12 Millionen Euro reicht nach Thétaz schlicht nicht aus, um auch in der WorldTour eine tragende Rolle zu spielen. Den Schritt zurück in die ProContinental-Klasse wollte man indes bewusst nicht gehen. „Das war undenkbar,“ sagt Thétaz, der dennoch mit einem guten Gefühl zurückblicken kann. „Natürlich bedauere ich diese Situation sehr, aber ich ziehe es vor, mich über all das zu freuen, was wir in den letzten vier Jahren erreicht haben.“
Damit stehen auch die Fahrer am Ende der Saison vor dem Scheideweg: Roger Kluge, Heinrich Haussler, Leigh Howard und Co. werden sich für 2017 nach einem neuen Team umsehen müssen. Ebenso dürfte es spannend zu beobachten sein, wer die beiden freigewordenen Lizenzen von IAM und Tinkoff erhalten wird. Eine Bewerbung des deutschen Zweitdivisionärs Bora-Argon 18 scheint wahrscheinlich, immerhin hatte man zuletzt mehrfach betont, dass die WorldTour das große Ziel sei.