Spektrum: Das Haibike MTB Festival Tegernseer Tal ist seit 13 Jahren einer der sportlichen Höhepunkte in der Region. Etwa 25.000 Radsportler aus 40 Nationen besuchten in diesen Jahren das erfolgreiche Event in Oberbayern. Am vergangenen Wochenende setzte sich der große Erfolg mit 5.000 Besuchern und über 1.300 Startern fort, dennoch ist die Zukunft der Veranstaltung ungewiss.
Auch in diesem Jahr verwandelte das bunte Rahmenprogramm um den beliebte MTB-Marathon im Tegernseer Tal das Ortszentrum von Rottach-Egern in einen Bike-Park. 40 Aussteller präsentierten den Besuchern des Festivals die neuesten Bikes und Parts, der Andrang an den Ständen war dementsprechend groß. Das absolute Highlight der Veranstaltung ist seit jeher der MTB-Marathon, an dem in diesem Jahr 1.150 Starter teilnahmen.
Als Teil der Ritchey Mountainbike Challenge gehört das Marathon-Rennen im Tegernseer Tal zu einem der wichtigsten Events in Deutschland. Das neue Streckenkonzept wirkte sich positiv auf die Unfallstatistik aus, nennenswerte Verletzungen gab es glücklicherweise keine. Die Langdistanz konnte Matthias Leisling mit einer Zeit von 3:54:09 Stunden für sich entscheiden, bei den Damen siegte die Vize Deutsche Meisterin Silke Schmidt (4:46:04 Stunden).
Stark im Trend liegen E-Bikes, das Haibike MTB Festival Tegernseer Tal macht hierbei keine Ausnahme. Steigende Starterzahlen untermauern die zunehmende Beliebtheit des E-Bike MTB Sports. Bei der dritten Ausgabe des Haibike ePerformance Races gingen 37 E-Biker an den Start der Kurzdistanz. 120 Nachwuchsfahrer von zwei bis 14 Jahren kamen beim Kids Cup voll auf ihre Kosten. Stolz durfte jeder junge Biker eine Medaille und Urkunde mit nach Hause nehmen.
Eigentlich alles perfekt, wenn da nicht die ungewisse Zukunft des Haibike MTB Festivals Tegernseer Tal im Raume stehen würde. Bei der Findung von attraktiven und sicheren Strecken stoßen die Organisatoren auf immer größere Schwierigkeiten. Grundstückseigentümer müssen sich mit einer Durchfahrt und einem Betreten ihres Grundstücks einverstanden zeigen, jedes Jahr muss das Organisationsteam somit Kontakt zu 200 Eigentümern aufnehmen.
Die zunehmende Skepsis und Ablehnung gegenüber Mountainbikern zeigt sich leider auch hier. Nach Angaben des Veranstalters seien die Gründe für die ablehnende Haltung der Eigentümer Störungen des Almbetriebs, Behinderung von land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten sowie Beschädigungen an Wegen und Zäunen durch Mountainbiker. Viele Grundstückseigentümer wollen laut Veranstalter schlicht und einfach ihre Ruhe haben und stimmen deshalb der Streckenführung nicht zu.
Es wäre natürlich sehr bedauerlich, wenn ein solch attraktives Event nicht mehr stattfinden würde. Leidtragende wären sicherlich nicht nur viele Mountainbiker, sondern letztendlich auch der Tourismus. In der Region kriselt es allerdings auch noch bei einem anderen Punkt: So sollen bis jetzt auch noch keine nennenswerten Fortschritte bei dem geplanten MTB-Streckennetz – trotz intensiver Bemühungen des Organisationsteams – erzielt worden sein.