Markt: Der italienische Traditionshersteller Campagnolo präsentierte in den vergangenen Tagen gleich zwei neue Laufräder. Mit dem neuen Zonda DB gibt es das erste Produkt für Scheibenbremsen aus Vicenza und auch das bewährte Bora Ultra TT erhält für das nächste Modelljahr eine Frischzellenkur.
Als vielleicht der Traditionshersteller schlechthin im Rennrad-Bereich ließ man sich bei den Italienern von Campagnolo doch recht lange Zeit, bis man sich gegenüber der neuen Entwicklung weg von Felgen- und hin zu Scheibenbremsen öffnete. Wohl auch auf Druck der WorldTour Teams hin präsentierte man Anfang des Jahres dann schließlich einen ersten Fahrbereiten Prototypen der eigenen Campagnolo Scheibenbremse. Zwar lässt deren Markteinführung noch weiter auf sich warten, doch mit dem neuen Campagnolo Zonda DB Laufradsatz konnte man nun das erste Produkt vorstellen, das auf den Einsatz mit Scheibenbremsen ausgelegt ist.
Im Zuge der Entwicklung der Scheibenbremse rief man bei Campagnolo ein eigenes Projektteam ins Leben, das sich speziell nur mit dieser Thematik auseinandersetzt – das Zonda DB ist nun das erste Ergebnis dieser Arbeit. Die Ansprüche an die neuen Zonda Laufräder waren hoch: Man wollte nicht einfach nur eine Scheibenbremsnabe in das bewährte Laufradsystem einbauen, da dies den speziellen Anforderungen des neuen Einsatzbereiches nicht gerecht geworden wäre. So entstand ein komplett neuer Laufradsatz, bei dem jedoch bestehendes Know-How neu verwerten konnte: Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung von Laufrädern für Scheibenbremsen ist die im Gegensatz zum Felgenbrems-Pendant asymmetrische Vorderradnabe. Bei Campagnolo entwickelte man in der Vergangenheit für das Hinterrad das Mega G3 Speichenschema, um der dort durch die Kassette naturgegebenen Asymmetrie entgegenzuwirken. Genau dieses Einspeichmuster kommt nun an den neuen Campagnolo Zonda DB auch am Vorderrad zum Einsatz, um eine gleichmäßige Speichenspannung bei hoher Steifigkeit und geringem Gewicht zu realisieren.
Bei den Naben vertraut man auf bewährte Technik und es setzt auf eine Kombination aus Gleit- und Konuslagern – per Einstellring ist die Lagerspannung und eventuelles Spiel problemlos einstellbar. Für eine möglichst breite Kompatibilität mit vorhandenen Rahmen sind Vorder- und Hinterrad auf Schnellspanner als auch 12mm Steckachsen umrüstbar, die Naben kommen entweder als 6-loch oder als Centerlock-Variante.
Campagnolo Bora Ultra TT: Leichter und steifer
Das Bora Ultra TT entsprang dem Wunsch, das äußerst erfolgreiche Scheibenrad Campagnolo Ghibli noch weiter zu verbessern – das war vor zwei Jahren. Nun bekommt ‚die Scheibe‘ für das nächste Modelljahr einige Neuerungen. So kam man beispielsweise zu dem Entschluss, die Ausrichtung der Carbonfasern auf die Bremsposition unter dem Tretlager auszurichten – dort sitzen mittlerweile bei den meisten Zeitfahrmaschinen die Stopper.
Durch eine Weiterentwicklung von Aufbau und einer gezielten Optimierung des Faseraufbaus fällt das neue Bora Ultra TT zudem nicht nur steifer aus als sein Vorgänger, sondern ist sage und schreibe 111 Gramm leichter – damit bringt das neue Campagnolo Bora Ultra TT nur noch 864 Gramm auf die Waage.