Radsport: Nach Milan-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix steht am Sonntag das vierte Monument des Jahres auf dem Programm. Mit dem Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich werden die Wochen der namhaften Eintagesrennen abgeschlossen. Erwartet wird ein packender Schlagabtausch, denn einen klaren Favoriten können wir nicht ausmachen.
Von Liège nach Ans: 258 Kilometer & 10 Anstiege
Lüttich-Bastogne-Lüttich schließt wie gewohnt nach dem Amstel Gold Race und dem Flèche Wallonne die Woche der drei Ardennen-Klassiker ab. Das älteste Monument im Radsport könnte auch diesmal wieder eines der spannendsten Rennen der Saison werden. Im letzten Jahr entschied überraschend Wout Poels die Doyenne in einer fesselnden Austragung für sich. 2017 wird Lüttich-Bastogne-Lüttich bereits zum 103. Mal ausgefahren. Zum ersten Mal fuhren die Piloten im Jahr 1892 hier um den Sieg. Auch am Sonntag gilt es, das sehr hügelige Profil durch die wallonischen Ardennen zu meistern. Dabei sind nicht nur die zehn Anstiege eine große Herausforderung, sondern auch die 258 Kilometer setzen vielen Fahrern stark zu. Die entscheidende Phase beginnt 35,5 Kilometer vor dem Ziel mit der Côte de La Redoute (2,0 km mit 8,9%), gefolgt von der Côte de La Roche-aux-Faucon (1,3 km mit 11,0%) und von der Côte de Saint-Nicolas (1,2 km mit 8,6%).
Zahlreiche Siegkandidaten versprechen ein spannendes Rennen
Sowohl im Preview zum Amstel Gold Race, als auch in der Vorschau zum Flèche Wallonne haben wir den späteren Sieger prognostiziert. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sind Vorhersagen schwieriger. Zu offen ist das Rennen. Viele Fahrer kommen als Sieger in Frage. Hinzu kommt, dass Lüttich-Bastogne-Lüttich häufig ein von Taktik geprägtes Rennen ist. Als einer der Favoriten muss nach seinem Auftritt am Mittwoch Alejandro Valverde (Movistar) gelten. Er könnte sich ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen, denn zwei Tage später wird er 37 Jahre alt. Ebenfalls genannt werden sollte Daniel Martin (Quick-Step Floors). Der Ire gewann hier im Jahr 2013 und präsentierte sich beim Flèche Wallonne mit seinem zweiten Platz in einer guten Verfassung. Seine Teamkollegen Philippe Gilbert und Julian Alaphilippe fehlen. Daher ist seine Mannschaft stark geschwächt. Immerhin muss er sich deshalb die Kapitänsrolle nicht teilen. Neben Michal Kwiatkowski (Sky) sind auch der Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott) und Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) zu nennen.