Radsport: Jonathan Hivert (Direct Energie) hat die dritte Etappe von Paris-Nizza gewonnen. Der 32-jährige Franzose war nach strapaziösen 210km von Bourges nach Châtel-Guyon der schnellste Fahrer in einer dreiköpfigen Ausreißergruppe. Der zweitplatzierte Luis Leon Sanchez (Astana) setzt sich mit einem ordentlichen Zeitpolster an die Spitze des Gesamtklassements.
Auch wenn Jonathan Hivert als erster Fahrer im Etappenziel in Châtel-Guyon die Arme im Freudenjubel in die Höhe riss, dürfte der große Sieger am Ende der dritten Etappe von Paris-Nizza 2018 Luis Leon Sanchez sein. Der spanische Routinier aus den Reihen von Astana traf zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung und fuhr in das entscheidende Ausreißertrio des Tages. Auch wenn es am Ende nicht zum Tagessieg reichen sollte, bescherte ihm dieses starke Rennen die Gesamtführung und ein Polster von knapp einer halben Minute auf seinen ärgsten Verfolger, Arnaud Démare (FDJ).
Mit 210km stand heute die längste Etappe von Paris-Nizza auf dem Programm und ihr welliges Profil und ein deutlich höheres Tempo als am gestrigen Tag brachte zahlreiche Fahrer an ihr Limit. Unter anderem musste auch Phil Bauhaus (Team Sunweb) während der Etappe wegen Knieproblemen die Segel streichen und stieg aus dem Rennen aus.
Kurz vor der letzten Kuppe des heutigen Tages begann die entscheidende Rennphase. Die Bergpunkte am Gipfel konnte sich Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) sichern – die zuvor erfolge Tempoverschärfung von Quick-Step und Astana, die mit Fuglsang und Sanchez gleich zwei starke Fahrer in vielversprechender Position hatten, zerriss das Feld in viele kleine Grüppchen. In der Abfahrt sortierte sich dieses wieder und Luis Leon Sanchez riss die Lücke. An seinem Hinterrad folgten Jonathan Hivert und Rémy Di Grégorio (Delko–Marseille Provence KTM). Das Trio konnte den Vorsprung weitestgehend konstant halten und machte den Sieg unter sich aus. Im Sprint musste Sanchez seiner Tempoarbeit Tribut zollen und Hivert zog problemlos vorbei. Di Grégorio hatte mit zwei Attacken seine Kräfte ebenfalls bereits aufgebraucht.
Den Sprint des Hauptfelds gewann Arnaud Démare, der als Viertplatzierter seine Gesamtführung abgeben musste. Bester Deutscher wurde André Greipel (Lotto Soudal) auf Rang 6. Morgen steht ein knapp 19km langes Zeitfahren an, das nochmals für einige Verschiebungen im Gesamtklassement sorgen dürfte.